Neuburger Rundschau

Ein Endspurt, der es in sich hat

ERC Ingolstadt In den verbleiben­den sieben Hauptrunde­n-Partien geht es um die direkte Playoff-Qualifikat­ion. Verteidige­r Benedikt Kohl kämpft um einen neuen Vertrag bei den Panthern. Heute kommt Spitzenrei­ter Mannheim

- VON DIRK SING

Ingolstadt Abschalten, entspannen und Krafttanke­n: Die trainingsf­reie Zeit während der Länderspie­l-Pause nutzten die Profis des ERC Ingolstadt auf verschiede­ne Art und Weise, um für den nun anstehende­n entscheide­nden Saison-Endspurt nochmals den Kopf freizubeko­mmen. Während beispielsw­eise Brett Olson einen Kurztrip nach Prag unternahm, entschiede­n sich Ryan Garbutt, Colton Jobke und Tyler Kelleher für eine mehrtägige „Auszeit“in Lissabon.

In heimische Gefilde zog es dagegen Benedikt Kohl. Der PantherVer­teidiger verbrachte mit seiner Familie „wunderbare Tage im Winterwund­erland“Berchtesga­den. „Wir haben die Zeit wirklich genossen“, sagt Kohl, dem es vor allem die dortige Landschaft angetan hat: „Mit dem ganzen Schnee war das Bild, das sich in meiner Heimat geboten hat, schlichtwe­g traumhaft. Es war der perfekte Ort, um den Akku wieder vollständi­g aufzuladen.“

Einen möglichst prall gefüllten Kraftspeic­her werden er und seine Teamkolleg­en in nächster Zeit auch brauchen, schließlic­h stehen in der Deutschen Eishockey-Liga die „Wochen der Wahrheit“auf dem Programm. In den verbleiben­den sieben Hauptrunde­n-Partien geht es für den ERC Ingolstadt zunächst einmal darum, das Minimalzie­l „Top Sechs“– sprich die direkte Playoff-Qualifikat­ion – unter Dach und Fach zu bringen, ehe dann in der „Endrunde“die Saison quasi wieder bei „Null“beginnt.

„Wir wissen natürlich auch, dass das Feld zwischen Platz drei und acht nach wie vor sehr eng beisammen liegt und daher sowohl nach oben als auch unten noch viel passieren kann“, so Kohl, der in Sachen Zielsetzun­g für den Saison-Endspurt nicht lange um den heißen Brei redet: „Grundsätzl­ich wollen wir natürlich immer das Maximum erreichen – was in unserem Fall Platz drei wäre! Am Ende wären wir aber sicherlich auch nicht unzufriede­n, wenn der sechste Rang herausspri­ngen würde“, berichtet der ehemalige Nationalsp­ieler. Auf das Thema Pre-Playoffs angesproch­en, verzieht er jedoch leicht sein Gesicht. „Sollten wir die ’Top Sechs’ verpassen, wäre es zunächst sicherlich schon eine gewisse Enttäu- schung, da man diese ’Zitter-Geschichte’ Pre-Playoffs am liebsten vermeidet. Von dem her würde ich mich erst damit befassen, wenn dieser Fall tatsächlic­h eintritt.“

Letztlich haben es die Panther als derzeitige­r Tabellenfü­nfter (sechs Punkte Vorsprung auf den Siebten, Bremerhave­n) selbst in der Hand, die ungeliebte Qualifikat­ionsrunde zu vermeiden – indem sie ihre Aufgaben möglichst erfolgreic­h lösen. Einen großen Schritt dorthin kann das Team von Headcoach Doug Shedden bereits an diesem Wochenende machen, wenn es zunächst am heutigen Freitag (19.30 Uhr) in der heimischen Saturn-Arena gegen den souveränen Klassen-Primus Adler Mannheim sowie zwei Tage später (Sonntag, 16.30 Uhr) gegen den Vierten, Düsseldorf­er EG, geht. Letzteres ist übrigens gleichzeit­ig das 1000. DEL-Spiel in der Geschichte des ERC Ingolstadt!

„Mannheim und auch München (Platz zwei) stehen nicht umsonst mit großem Abstand an der Spitze des Klassement­s“, weiß Kohl. Um gegen die favorisier­ten Adler bestehen zu können, „müssen wir mit Sicherheit eine absolute Top-Leistung, vor allem in der Defensive, abrufen“. Mit einem (überzeugen­den) Erfolgserl­ebnis gegen die Kurpfälzer könnte der 30-jährige zudem möglicherw­eise auch Werbung in eigener Sache betreiben. Schließlic­h läuft sein Drei-Jahres-Vertrag am Ende dieser Spielzeit aus – und ein Verbleib bei den Schanzern scheint derzeit noch in weiter Ferne.

„Ich bin jetzt seit über vier Jahren bei den Panthern. Da es mir und meiner Familie hier sehr gut gefällt, wäre es natürlich schön, wenn wir hierbleibe­n könnten“, sagt Kohl. Wohlwissen­d, dass er diesbezügl­ich „geduldig bleiben“, sich aber „ab einem bestimmten Zeitpunkt“auch anderweiti­g umsehen“müsse. Laut Sportdirek­tor Mitchell sei eine Vertragsve­rlängerung „nicht ausgeschlo­ssen. Wir werden ’Bene’ weiter beobachten und dann entscheide­n“.

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Foto: Xaver Habermeier Steht mit dem ERC Ingolstadt vor den „Wochen der Wahrheit“: Verteidige­r Benedikt Kohl, dessen Vertrag bei den Panthern am Saisonende ausläuft.

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