Neuburger Rundschau

Eine Spende im Zeichen des Friedens

Soziales Soldaten und Ehrenamtli­che sammeln gut 46.000 Euro für die Pflege von Kriegsgräb­ern. Weshalb die Summe noch immer wichtig ist

- VON XAVER HABERMEIER

Neuburg-Schrobenha­usen Eine Spende im Zeichen des Friedens: Unter dem Credo „Versöhnung, Verständig­ung und Freundscha­ft über die Grenzen hinweg – Arbeit für den Frieden“sammelten Soldaten aus dem Taktischen Luftwaffen­geschwader 74 und vom Standort Manching zusammen mit Ehrenamtli­chen aus Reserviste­n-, Kameradenu­nd Soldatenve­reinen des Landkreise­s Neuburg-Schrobenha­usen Ende 2018 für den Volksbund Deutsche Kriegsgräb­erfürsorge 46.064 Euro. Das sind zwar 4011 Euro weniger als in 2017, aber die Summe markiert dennoch das zweitbeste Ergebnis der vergangene­n acht Jahre.

„Für uns ist die hohe Spendensum­me auch ein Zeichen dafür, dass der Leitgedank­e unserer Arbeit viele Leute erreicht“, sagte der Geschäftsf­ührer vom Bezirksver­band Kriegsgräb­erfürsorge Oberbayern Artur Klein bei einem Dankempfan­g im Offiziersh­eim in der Wilhelm-Frankl-Kaserne. Nicht nur Klein lobte das Engagement der fleißigen Sammler. Weiter waren es der Landratsst­ellvertret­er Alois Rauscher, aus Manching Oberst Stefan Schmid-Schickardt sowie Neuburgs Kommandeur der Technik Oberstleut­nant Karsten Reimann. Artur Klein sagte: „Es werden auch heute noch Gefallene des Zweiten Weltkriegs entdeckt und auch bei deren Bergung und beim Erhalt ihrer Gräber leisten wir unseren Beitrag“.

Weiter brachte er zum Ausdruck, dass Deutschlan­d inzwischen den Dialog zu Ländern pflegt, mit denen es früher verfeindet war. Kriegsgrab­stätten seien für ihn nicht nur Mahnmale, sondern auch Denkmale – Orte, die zum Nachdenken anstoßen. Und zum Nachdenken angestoßen hatten Soldaten sowie die Ehrenamtli­chen bei den Sammlungen für den Volksbund. Sie erklärten vor Friedhöfen oder von Haus zu Haus den Verwendung­szweck. Anschließe­nd erklärte der Geschäftsf­ührer vom Bezirksver­band, dass Frieden nichts Selbstvers­tändliches geworden sei. Denn es stecke darin die Gefahr, dass das gemeinsame Miteinande­r nicht die notwendige Beachtung findet.

„Daher haben wir es uns neben unserer Kernaufgab­e, der Pflege der 832 Kriegsgrab­stätten in 46 Ländern, noch zur Aufgabe gemacht, diese zu Lernorten der Geschichte zu entwickeln“, berichtete Klein. Dabei sei es wichtig, den heutigen und zukünftige­n Generation­en die Schicksale zu erzählen, die viel zu schnell durch Krieg und Gewaltherr­schaft beendet wurden.

Anschließe­nd führte der Redner zum Verwendung­szweck der Sammlung aus, sich mit den Geldern für die Kriegsgräb­erfürsorge – übrigens als eine der ersten Bürgerinit­iativen in unserem Staat 1919 gegründet – um eine würdige Ruhestätte aller Gefallenen zu kümmern. Die Dankeschön­feier sah Klein nicht nur als eine traditione­lle Veranstalt­ung, bei der er Urkunden und Auszeichnu­ngen an die fleißigste­n Sammler verteilt hatte, sondern auch als Motivation für die nächste Sammlung.

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Foto: Xaver Habermeier Sie freuen sich über die große Spende: (von links) Oberstleut­nant Karsten Reimann, Oberst Stefan Schmid-Schickardt und Artur Klein.

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