Schneeglöckchen läuten Frühling ein
Wetter Viel Sonne und warme Temperaturen lassen die kalte Jahreszeit kurz vergessen. Der Winterdienst zieht eine erste Bilanz und eine Blumen-Expertin gibt Tipps für den Garten
Neuburg Ach, was haben wir die Sonne vermisst. Hat sie sich doch in den vergangenen Wochen rar gemacht. Schnee und triste Grautöne haben ihre Strahlen kaum durchgelassen und an manchen Tagen wurde es nicht einmal richtig hell. Nun mag das normal sein für den Winter, gerade nach diesem rekordverdächtigen Sommer. Und doch sehnt sich so mancher wieder nach dem Frühling, nach zwitschernden Vögeln und duftenden Blumen.
Einen ersten Vorgeschmack darauf liefern immerhin diese Tage. Nachts sollte man sich zwar noch in die dicke Decke kuscheln, aber tagsüber steigt das Thermometer zum Teil in zweistellige Regionen. Selbst die ersten mutigen Schneeglöckchen strecken ihr weißes Köpfchen aus dem Boden. Nun gibt es keine Ausreden mehr, sich um das zu kümmern, was im schmuddeligen Winterwetter brachlag.
Christiane Kettnaker, Floristmeisterin im Blumengeschäft Fürst, hat Tipps, wie der Garten ebenso bunt und frühlingshaft wird wie das Wetter. „Man kann jetzt auf jeden Fall die Rosen und Hortensien zurückschneiden, das alte Obst entfernen und das Laub von den Beeten wegräumen.“Ausnahmen bilden Laubhaufen, unter denen vielleicht noch ein Igel überwintert. Ansonsten gelte: „Die Winterlinge und Schneeglöckchen wollen raus.“Mit dem Pflanzen sollte man allerdings noch vorsichtig sein, empfiehlt die Expertin: „Die Blumen, die jetzt sprießen, müssen ohnehin im Herbst gepflanzt werden. Für Dahlien oder Gladiolen sollte es komplett frostfrei sein.“Und das ist zumindest in den Nächten noch nicht der Fall.
Trotzdem können Gartenliebhaber schon jetzt wichtige Vorbereitungen treffen, beispielsweise Tomaten, Paprika oder Kräuter auf der Fensterbank vorziehen. „Die Zeit jetzt eignet sich auch perfekt dafür, Stauden zu teilen, dann blühen sie noch dieses Jahr“, erklärt Kettnaker.
Wenn die Temperaturen nachts nur noch knapp unter null liegen, kann man auch den Pflanzenschutz entfernen. „Meine Olivenbäume habe ich mittlerweile auch schon rausgestellt. Sie sind relativ robust. Anders sieht es da bei Zitrusfrüchten oder dem Oleander aus“, rät die Blumen-Expertin.
Mit der Sonne und den wärmeren Temperaturen kommen nun auch ein paar ruhigere Tage für den Winterdienst. Bernhard Strehle, Leiter der staatlichen Straßenmeisterei, zieht ein erstes Resümee: „Ein paar Tage mit heftigem Schneefall waren dabei, aber vor allem in Schrobenhausen. Neuburg blieb verschont.“Obwohl der Winter erst spät begann, hat der Bauhof rund 1500 Tonnen Salz verbraucht – und damit gut die Hälfte des Vorrats. „Wir sind also noch gerüstet“, sagte Strehle.
Der Winterdienst im Landkreis war besonders wegen überfrierender Nässe gefragt. „In Waldstücken und auf Brücken war immer wieder mit Glätte zu rechnen, solange die Fahrbahn nicht abgetrocknet war.“Ansonsten zeigte sich Strehle mit der bisherigen Arbeit zufrieden: „Mein Dank gilt den Mitarbeitern, die früh um 6 Uhr schon mit der ersten Tour fertig sind. Das bekommen oft nur wenige mit.“So seien auch in diesem Winter wieder viele Einsatzstunden zusammengekommen. Nun schiebt hoffentlich die Sonne ein paar Überstunden.