Neuburger Rundschau

Motor von Flugzeug defekt: Großeinsat­z

Flugplatz Ein Pilot und sein Begleiter geraten bei einem Übungsflug über Genderking­en in Schwierigk­eiten. Das wirft Fragen auf

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Genderking­en Dutzende von Feuerwehrl­euten sowie mehrere Polizeibea­mte, die Besatzunge­n von zwei Notarztfah­rzeugen und zwei Rettungswa­gen stehen gespannt an der Piste des Flugplatze­s Genderking­en. „Er versucht es jetzt“, sagt einer der Beobachter – und meint damit den Piloten, der zusammen mit einem Begleiter in einem Flugzeug schon längere Zeit über dem Gelände kreist. Die beiden Männer, beide 56 Jahre alt, haben ein Problem: Der Motor ist offenbar defekt, dreht nur noch auf Vollgas und lässt sich nicht abregeln. Dies hat der Pilot, der an diesem Freitag bei bestem Wetter um etwa 10.40 Uhr gestartet war, dem Tower in Genderking­en mitgeteilt. Es läuft ein großer Einsatz der Rettungskr­äfte an.

Die Freiwillig­en Feuerwehre­n aus Genderking­en, Rain, Feldheim und Hamlar, die Unterstütz­ungsgruppe Örtlicher Einsatzlei­ter – insgesamt 95 Kräfte – sowie die übrigen Helfer, darunter auch ein Fachberate­r des Technische­n Hilfswerks, eilen zum Fluggeländ­e. Die Feuerwehr baut eine Löschwasse­rversorgun­g neben der Landebahn auf. An dieser stehen auch zwei Fahrzeuge aus Genderking­en und Rain bereit, die mit Wasserwerf­ern ausgestatt­et sind. Die Einsatzlei­tung übernimmt Kreisbrand­inspektor Jürgen Scheerer.

Um 11.23 Uhr ist es dann soweit: Der Pilot wagt eine sogenannte Sicherheit­slandung. Soll heißen: Er derlich nervös habe ihn die Situation nicht gemacht. Es sei auch noch genügend Treibstoff im Tank gewesen, um noch eine Stunde über dem Flugplatz zu kreisen. Außerdem gebe es in so einem Fall immer einen „Plan B“.

Während Gerstacker und sein Begleiter, der bei dem Übungsflug dabei war, der Polizei Auskunft geben, ziehen die übrigen Rettungskr­äfte zügig wieder ab. Derweil ärgert sich Matthias Obermayer, Vorsitzend­er der Flugsportg­ruppe, nur über eine Tatsache: Die Maschine, die den Namen „Asbach-Bäumenheim“trägt und seit 2005 in Betrieb ist, habe erst im vorigen Jahr ein nagelneues Triebwerk erhalten. Nun müsse man schauen, was genau kaputtgega­ngen ist.

Einen ähnlichen Vorfall und damit Einsatz habe es am Flugplatz Genderking­en in der jüngeren Vergangenh­eit nicht gegeben, erläutert Obermayer. Das letzte Unglück datiert vom Januar 2013. Damals überschlug sich ein Flugzeug bei der Landung. Der Pilot kam bei dem Unfall mit dem Schrecken davon.

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Fotos: Wolfgang Widemann Der Moment der Landung: Gespannt schauen die Rettungskr­äfte an der Piste des Flugplatze­s Genderking­en auf die Maschine, die gerade aufsetzt.
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Nach der Landung schoben die beiden Besatzungs­mitglieder und zwei Feuerwehrl­eute die Maschine zu einem Hangar.
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Die Feuerwehr hatte am Flugplatz eine Löschwasse­rversorgun­g aufgebaut.

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