Vom Metzger zum Ordensmann
Zu seinem 90. Geburtstag blickt Frater Adelmar Schmid auf sein Leben zurück. Welchen Ort er besonders mag
Neuburg Eiskalt war es, als Frater Adelmar Schmid am 16. Februar 1929 in Asch bei Landsberg auf die Welt kam. „Meine Mutter hat immer erzählt, dass es so furchtbar kalt war, dass man fast erfroren wäre“, erzählte er. 90 Jahre später sah das ganz anders aus. Bei schönstem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen feierte er seinen Geburtstag.
Geboren wurde er als Josef Schmid in eine große Familie. Sieben Kinder waren sie daheim, die Eltern betrieben neben der Landwirtschaft ein kleines Baugeschäft. Obwohl er in ein sehr religiöses Elternhaus geboren wurde, hat er zunächst nicht den Weg als Ordensmann eingeschlagen, sondern begann mit 14 Jahren eine Lehre als Metzger in Garmisch-Partenkirchen.
1954 trat er dem Orden der Barmherzigen Brüder bei, absolvierte eine Ausbildung zum Krankenpfleger in Regensburg. Dort war er nach der Ausbildung hauptsächlich in den Operationssälen tätig. „Der OP war einfach mein Fach“, sagte er. Doch nicht immer konnte er sich dieser Tätigkeit widmen, wurde innerhalb seines Ordens an mehrere Orte versetzt und nahm viele unterschiedliche Funktionen wahr. Frater Adelmar bekleidete das Amt des Priors 24 Jahre lang in verschiedenen Behinderteneinrichtungen und Krankenhäusern der Barmherzigen Brüder in Bayern, unter anderem auch von 1968 bis 1974 im Krankenhaus des Ordens in Neuburg. Bevor er 2002 in den Konvent des Altenheims St. Augustin kam, pflegte Frater Adelmar im Kloster Reichenbach jahrelang ältere Mitbrüder. Aber auch in Neuburg half er noch einige Zeit mit. Viel habe sich in den vergangenen Jahren verändert, sagte Frater Adelmar. Früher sei die Krankenpflege meist in der Hand der Ordensleute gewesen. Als er in den Orden eintrat, gab es noch 240 Barmherzige Brüder in Bayern, die aktiv in Krankenhäusern und Heimen gearbeitet haben. Heute gebe es zu wenig Nachwuchs, die meisten Mitarbeiter in den Einrichtungen der Brüder sind daher nun keine Ordensleute mehr.
Heute lässt es Frater Adelmar ruhiger angehen: Er übernimmt gerne noch den Dienst als Mesner, den Garten, den er lange Jahre liebevoll gepflegt hat, kann er heute zwar nicht mehr selbst bepflanzen, liebt es aber, dort zu spazieren.