Neuburger Rundschau

Sozialpake­t für die Bundeswehr

Offensive an der Personalfr­ont

- Carsten Hoffmann, dpa

Berlin Das Verteidigu­ngsministe­rium will den Dienst in der Bundeswehr mit finanziell­en und sozialen Anreizen attraktive­r machen. Außerdem soll der Einsatz von Reserviste­n flexibler werden, um Personalen­gpässe auch in Teilzeit überbrücke­n zu können. Ein entspreche­nder Gesetzentw­urf, der in den nächsten vier Jahren rund 380 Millionen Euro kosten wird, passierte am Mittwoch das Bundeskabi­nett.

Die Streitkräf­te sollen von derzeit etwa 180000 Soldaten bis 2025 auf 203000 Soldaten wachsen. Fraglich ist langfristi­g, wie die Bundeswehr neue Posten angesichts des allgemeine­n Fachkräfte­mangels besetzen will. Die Zahl der neu angeworben­en Soldaten ist zuletzt auf einen historisch­en Tiefstand gesunken. Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen (CDU) verwies darauf, dass Soldaten im Ernstfall alles für ihr Land gäben: „Das Mindeste, das wir diesen Männern und Frauen schulden, ist, dass sie in ihrem schwierige­n Dienst gut abgesicher­t sind.“

Das „Gesetz zur nachhaltig­en Stärkung der personelle­n Einsatzber­eitschaft der Bundeswehr“sieht nach Angaben des Verteidigu­ngsministe­riums einen erweiterte­n Schutz im Auslandsei­nsatz vor. Geplant ist zudem eine Verbesseru­ng für im Einsatz geschädigt­e Soldaten: Die Bundeswehr könnte künftig die Kosten übernehmen, wenn Familienan­gehörige in die Therapie einbezogen werden möchten. Eine verstärkte Berufsförd­erung soll Soldaten nach Dienstende den Schritt ins zivile Arbeitsleb­en erleichter­n. Freiwillig Wehrdienst­leistende sollen einen höheren Sold bekommen – die Bundeswehr will damit einen finanziell­en Anreiz setzen, sich für einen längeren Zeitraum zu verpflicht­en. Reserviste­ndienst soll künftig auch in Teilzeit möglich sein – so könnten Reserviste­n dies mit einer Teilzeit-Tätigkeit im zivilen Berufslebe­n kombiniere­n.

 ??  ?? Von der Leyen
Von der Leyen

Newspapers in German

Newspapers from Germany