Neuburger Rundschau

Bahn-Chance jetzt ergreifen

- VON JOSEF KARG josef.karg@augsburger-allgemeine.de

Bei der Bahn dauert es nicht nur im Alltagsver­kehr, sondern auch bei Großprojek­ten gerne mal etwas länger. Im Fall des Ausbaus der Strecke Augsburg–Ulm wird das wohl über ein halbes Jahrhunder­t werden. Doch vielleicht werden jetzt zumindest die Weichen so gestellt, dass in absehbarer Zeit eine Trasse entsteht, auf der die Züge in einer halben Stunde zwischen den beiden Städten verkehren können.

Dann würde die Strecke in den Deutschlan­dtakt passen. Das ist ein abgestimmt­er Zugfahrpla­n für die ganze Republik – von der regionalen Strecke bis hin zu den Hauptverke­hrsachsen. Er integriert Nah- und Fernverkeh­r und soll zusammen mit den Ländern bis 2030 umgesetzt werden. Und das heißt: Auf Hauptachse­n soll alle 30 Minuten ein Zug fahren. Damit will die Bahn pünktliche­r, schneller und verlässlic­her werden.

Auf welcher Trasse das dann in Schwaben geschehen soll, ist letztendli­ch egal. Der im Bundesverk­ehrswegepl­an verankerte Korridor lässt mehrere Varianten zu. Jetzt gilt es, die beste zu finden.

Wichtig sind zwei Dinge: Das Projekt darf nicht auf den SanktNimme­rleins-Tag verschoben werden und dazu muss es am Bedarf orientiert sein. Entscheide­nd ist, dass die Region mit einer Stimme spricht und das Projekt nicht zerredet wird. Nachdem man in Schwaben und Oberbayern in den vergangene­n zwei Jahrzehnte­n mit dem Ausbau der Autobahnen und des Schienenve­rkehrs weitgehend erfolgreic­h war, gilt es jetzt, langfristi­g nicht vom europäisch­en Fernverkeh­r abgehängt zu werden.

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