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Tipp des Tages Luise Kinseher schlüpft wieder in ihre Paraderolle als „Mama Bavaria“
Die Kabarettistin Luise Kinseher vermisst bei den Politikern Ecken und Kanten. „Die Politik ist glatter geworden und auch eisiger, ernster“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Viele beherrschten ihre Selbstdarstellung hervorragend, so wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Dafür hätten sie ja auch einen Stab aus Beratern um sich.
In einem Kabarett-Talk im Fernsehen des Bayerischen Rundfunks will Kinseher hinter die glattpolierten Fassaden blicken und ihren Gästen auf den Zahn fühlen. Die nächste Folge von „Mama Bavaria“kommt dann am 11. April, zwei weitere im Juli und Oktober.
Acht Jahre lang las die 50-Jährige den Mächtigen als Fastenpredigerin „Mama Bavaria“beim PolitikerDerblecken auf dem Nockherberg die Leviten. Gütig, aber gleichzeitig unerbittlich, das will sie fortsetzen. „Ich wünsche mir natürlich, aus den Menschen was rauszukitzeln, was nicht schon durch diesen glatten Öffentlichkeitsarbeits-Filter durchgegangen ist.“
Ihre ersten Gäste sind Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU), Bayerns Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann und der Schauspieler Helmfried von Lüttichau („Hubert und Staller“). Wichtig ist der Kabarettistin und Schauspielerin die „liberalitas bavariae“. „Das mag ich so an der Mama Bavaria: Sie ist absolut patriotisch und wahnsinnig beleidigt, wenn irgendjemand etwas gegen Bayern sagt.“Gleichzeitig sei sie nicht nationalistisch, sondern tolerant und offen. „Das zu verkörpern finde ich toll, nicht nur im Kontext von Bayern, sondern auch von Europa: Man darf patriotisch sein ohne auszugrenzen.“