Neuburger Rundschau

Der Einbahnstr­aßenring soll simuliert werden

Die Initiative „Neuburger Ring“ist mit ihrem Bürgerbege­hren für einen Probebetri­eb vor dem Verwaltung­sgericht München gescheiter­t. Im Stadtrat werden dennoch Stimmen laut, die sich für eine Simulation ausspreche­n. Wie es weitergeht

- VON MARCEL ROTHER

Neuburg Die Diskussion um einen Einbahnstr­aßenring zieht immer neue Kreise. Nachdem sich das Aktionsbün­dnis „Neuburger Ring“mit seinem Vorstoß für ein Bürgerbege­hren zu einem dreimonati­gen Probebetri­eb vor dem Verwaltung­sgericht München eine Abfuhr einhandelt­e, geht die Debatte in die nächste Runde. Die jüngste Wende nahm die Auseinande­rsetzung mit der Frage: Wenn es schon keinen realen Testbetrie­b gibt, wie sieht es dann mit der Simulation aus? Das wollte Horst Winter, Stadtrat (SPD) und Mitglied des Aktionsbün­dnisses, in der jüngsten Stadtratss­itzung wissen. Damit nahm das Thema erneut Fahrt auf.

Eigentlich wollte Winter nur wissen, wie es um die Simulation des Einbahnstr­aßenrings steht. Ob die Stadt bereits Angebote eingeholt habe und wann die Simulation umgesetzt werde. Zur Erklärung: Der Stadtrat hatte die Simulation bereits beschlosse­n. Die Antwort der Chefin des Ordnungsam­ts, Birgit Peter- Fest, fiel allerdings anders aus als erwartet. Zwar habe die Stadt Angebote für eine Simulation eingeholt, allerdings mache diese wenig Sinn, wenn ein Einbahnstr­aßenring – wie das Verwaltung­sgericht entschiede­n habe – rechtlich unzulässig sei.

Oberbürger­meister Bernhard Gmehling stimmte ihr teilweise zu. Einen zweispurig­en Ringverkeh­r, wie ihn das Aktionsbün­dnis gefordert hatte, könne die Stadt nicht simulieren. Es müsste ein neues Konzept entworfen werden, das rechtlich umsetzbar wäre. Dies müsse allerdings vonseiten des Aktionsbün­dnisses vorgelegt werden, erst dann könne der Ringverkeh­r simuliert werden. Widerspruc­h erntete Gmehling von der Grünen-Stadträtin Karola Schwarz. Sie nahm Bezug auf die Urteilsbeg­ründung des Verwaltung­sgerichts, in der es hieß, es sei nicht die Aufgabe des Aktionsbün­dnisses, ein entspreche­ndes Konzept zu entwickeln. „Das ist Aufgabe der Stadt“, betonte Schwarz.

Nun mischte sich auch Rechtsdire­ktor Ralf Rick in die Diskussion Die Stadtverwa­ltung hätte gar nicht die nötigen Experten, um ein solches Konzept zu entwerfen, argumentie­rte er. Zudem hätte die Stadt keinen offizielle­n Auftrag, ein solches Konzept zu erstellen. Das wiederum forderte Roland Harsch von den Freien Wählern auf den Plan. Der Stadtrat habe die Aufgabe, die Probleme in der Stadt anzugehen und was den Verkehr betrifft, auch nach möglichen Zwischenlö­ein. sungen zu suchen, bis irgendwann einmal eine zweite Donaubrück­e da sei. „Wir sind sehr wohl zuständig“, machte er deutlich.

Daraufhin lenkte der OB ein. „Ja, es ist richtig, wir müssen den Verkehr besser und flüssiger gestalten.“Allerdings sei die Stadt mit der Erstellung eines tragfähige­n Konzepts für einen möglichen Einbahnstr­aßenring überforder­t. Sein Vorschlag: Die Arbeitsgem­einschaft Verkehr soll sich noch einmal mit dem Thema befassen und ein Konzept entwickeln. Teilweise einspurig statt zweispurig, mit Fußgängerü­berwegen und Ampelschal­tungen. Eine Lösung, mit der auch Verkehrsre­ferent Bernhard Pfahler einverstan­den war. Zwei Firmen hätten bereits ihre Pläne für eine Simulation vorgelegt. Vertreter von ihnen sollen zur nächsten Sitzung der AG Verkehr eingeladen werden und ihre Ideen einbringen. „Wir haben die Simulation beschlosse­n, unabhängig vom Urteil des Verwaltung­sgerichts. Diesen Weg sollten wir weitergehe­n“, sagte Pfahler.

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Archivfoto: Marcel Rother Die Jahreszeit­en ändern sich, der Verkehr in Neuburg bleibt der gleiche. Ein Einbahnstr­aßenring könnte für entspannte­res Autofahren sorgen.

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