Neuburger Rundschau

Burgheim blüht auf

Die Gemeinde will öffentlich­e Flächen künftig bienen- und insektenfr­eundlich gestalten. Für das Projekt will der Bürgermeis­ter auch örtliche Institutio­nen mit ins Boot holen

- VON PETER MAIER

Burgheim Die Gemeinde Burgheim soll aufblühen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn nach dem erfolgreic­hen Abschneide­n des Volksbegeh­rens „Rettet die Bienen“will nun auch die Gemeinde ihren Beitrag zum Bienen- und Insektensc­hutz leisten. Konkret bedeutet das, dass gemeindlic­he Grünfläche­n in ökologisch wertvolle Lebensräum­e umgewandel­t werden sollen. Schützenhi­lfe bekommt sie dabei von der Leader-Aktionsgru­ppe Altbayeris­ches Donaumoos, die die Gemeinde nicht nur finanziell in Form von Fördergeld­ern unterstütz­t, sondern unter anderem auch dahingehen­d berät, welche Flächen sich für bienenfreu­ndliche Blumen am besten eignen, wie sie gepflegt werden und welches Saatgut dafür sinnvoll ist.

Bürgermeis­ter Michael Böhm sieht bei diesem Projekt aber nicht nur die Gemeinde in der Pflicht. Auch örtliche Gartenbauv­ereine, Imker, Schulen und Kindergärt­en will er dafür mit ins Boot holen. So könnten die Mitglieder der Gartenbauv­ereine beispielsw­eise mit gutem Beispiel vorangehen, indem sie in ihren eigenen Gärten geeignete Blumen und Wiesen anpflanzen, anstatt pflegefreu­ndlichen Steingärte­n den Vorzug zu geben. Auch Schüler und Kindergart­enkinder sollen seiner Meinung nach an das Thema herangefüh­rt werden. Die Umsetzung des Projekts, das im Herbst starten soll, lässt sich die Gemeinde in den nächsten zwei Jahren 5000 Euro kosten.

Gemeindera­t Manfred Meier aus Biding wollte wissen, ob die 5000 Euro lediglich in Lehre und Öffentlich­keitsarbei­t fließen. Die Bauhofmita­rbeiter hätten bereits jetzt gute Arbeit geleistet und Blühfläche­n geschont. Gemeindera­t Klaus Rößler bemerkte, dass die Kommune die Flächen für das Projekt vorschlage. Die LAG Altbayeris­ches Donaumoos gehe eine Kooperatio­n mit der Leader-Gruppe in Freising ein, um eine 60-prozentige Förderung zu sichern. Blühfläche­n sollen dann nachhaltig entstehen. Gemeindera­t Sebastian Zitzmann regte an, dass die Gemeinde nicht alle ihre Grundstück­e verpachten sollte, um eine Vernetzung der Biotope zu erreichen. Das Projekt solle auch Flächen außerhalb der Orte einbeziehe­n. Gemeindera­t Hans Dußmann möchte eine Signalwirk­ung auf pri- vate Gartenbesi­tzer bei der Gestaltung ihres Gartens sehen.

Im Gegensatz zu seinen Kollegen sieht Gemeindera­t Franz Hofgärtner das „Geld für die Katz“. Er betonte, dass er die geplanten Maßnahmen längst selbst mache. Außerdem bräuchten die Bauhofmita­rbeiter dazu keine Schulung, weil die das Wissen schon hätten. Sinnvoller wäre es, die Bauhofmita­rbeiter mit der Sähmaschin­e loszuschic­ken.

Bürgermeis­ter Michael Böhm sieht den Mehrwert des Projekts primär in der Öffentlich­keitsarbei­t. Mit Ausnahme von Franz Hofgärtner stimmte der Gemeindera­t dem Projekt zu.

 ?? Foto: Philipp Bahnmüller ?? Blühwiesen sehen nicht nur schön aus, sondern sind auch ein Schlaraffe­nland für Bienen.
Foto: Philipp Bahnmüller Blühwiesen sehen nicht nur schön aus, sondern sind auch ein Schlaraffe­nland für Bienen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany