Burgheim blüht auf
Die Gemeinde will öffentliche Flächen künftig bienen- und insektenfreundlich gestalten. Für das Projekt will der Bürgermeister auch örtliche Institutionen mit ins Boot holen
Burgheim Die Gemeinde Burgheim soll aufblühen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn nach dem erfolgreichen Abschneiden des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“will nun auch die Gemeinde ihren Beitrag zum Bienen- und Insektenschutz leisten. Konkret bedeutet das, dass gemeindliche Grünflächen in ökologisch wertvolle Lebensräume umgewandelt werden sollen. Schützenhilfe bekommt sie dabei von der Leader-Aktionsgruppe Altbayerisches Donaumoos, die die Gemeinde nicht nur finanziell in Form von Fördergeldern unterstützt, sondern unter anderem auch dahingehend berät, welche Flächen sich für bienenfreundliche Blumen am besten eignen, wie sie gepflegt werden und welches Saatgut dafür sinnvoll ist.
Bürgermeister Michael Böhm sieht bei diesem Projekt aber nicht nur die Gemeinde in der Pflicht. Auch örtliche Gartenbauvereine, Imker, Schulen und Kindergärten will er dafür mit ins Boot holen. So könnten die Mitglieder der Gartenbauvereine beispielsweise mit gutem Beispiel vorangehen, indem sie in ihren eigenen Gärten geeignete Blumen und Wiesen anpflanzen, anstatt pflegefreundlichen Steingärten den Vorzug zu geben. Auch Schüler und Kindergartenkinder sollen seiner Meinung nach an das Thema herangeführt werden. Die Umsetzung des Projekts, das im Herbst starten soll, lässt sich die Gemeinde in den nächsten zwei Jahren 5000 Euro kosten.
Gemeinderat Manfred Meier aus Biding wollte wissen, ob die 5000 Euro lediglich in Lehre und Öffentlichkeitsarbeit fließen. Die Bauhofmitarbeiter hätten bereits jetzt gute Arbeit geleistet und Blühflächen geschont. Gemeinderat Klaus Rößler bemerkte, dass die Kommune die Flächen für das Projekt vorschlage. Die LAG Altbayerisches Donaumoos gehe eine Kooperation mit der Leader-Gruppe in Freising ein, um eine 60-prozentige Förderung zu sichern. Blühflächen sollen dann nachhaltig entstehen. Gemeinderat Sebastian Zitzmann regte an, dass die Gemeinde nicht alle ihre Grundstücke verpachten sollte, um eine Vernetzung der Biotope zu erreichen. Das Projekt solle auch Flächen außerhalb der Orte einbeziehen. Gemeinderat Hans Dußmann möchte eine Signalwirkung auf pri- vate Gartenbesitzer bei der Gestaltung ihres Gartens sehen.
Im Gegensatz zu seinen Kollegen sieht Gemeinderat Franz Hofgärtner das „Geld für die Katz“. Er betonte, dass er die geplanten Maßnahmen längst selbst mache. Außerdem bräuchten die Bauhofmitarbeiter dazu keine Schulung, weil die das Wissen schon hätten. Sinnvoller wäre es, die Bauhofmitarbeiter mit der Sähmaschine loszuschicken.
Bürgermeister Michael Böhm sieht den Mehrwert des Projekts primär in der Öffentlichkeitsarbeit. Mit Ausnahme von Franz Hofgärtner stimmte der Gemeinderat dem Projekt zu.