Trist und grau der Himmel, bunt und fröhlich die Narren
Mehr bunte Fußgruppen, weniger große Party-Gefährte – das Konzept ging auf. Welchen Themen sich die 2000 Aktiven widmeten
Rennertshofen-Bertoldsheim Bernza wurde wieder mal zur „geilsten Stadt der Welt“: Beim 35. Faschingsumzug gab es trotz des trüben Wetters durchwegs fröhliche Gesichter. Ganz besonders bei den acht Mitgliedern des Organisationsteams. Ihre Entscheidung, mehr auf bunte Fußgruppen und weniger auf phonstarke Feierwägen zu setzen, war goldrichtig.
Nach vielen Jahren hatten sie sich heuer zum letzten Mal um den Umzug gekümmert. Keine Bange – ein „Faschings7er“als Nachfolger steht schon in den Startlöchern. Sechs Musikkapellen heizten den Zuschauern ein, elf große und kleine Garden verbreiteten Fröhlichkeit. Die gute Stimmung der rund 2000 Aktiven steckte alle am Straßenrand an. Kein Wunder bei den kreativen Ideen und den herrlich herausgeputzten Masken. Allein 13 Gruppen aus Bernza und ganz viele aus den Nachbarorten machten mit: Die Faschingsfreunde 2002 waren als Bernzamer Indianer trotz des mitgeführten Marterpfahls recht friedlich. Daddies Pfeifen sowie die Faschingsweiber Feldheim hatten dazu die passenden hübschen Squaws dabei. Als bunte Regenbogenfische schwammen die Bernzamer Mädels im Zug mit und hatten auch keine Angst vor den gefährlichen Haien des Urhell Trupps. Im Notfall hätten die Schutzengel von Family & Friends eingreifen können. Die etwa 60 Maschkerer der Gruppe Chaos 2000 begeisterten in ihren schönen Kostümen als Waldfeen und Trolle. Die Marxheimer präsentierten voller Stolz ihre Kinderfeuerwehr. Auch allerlei Tiere waren mit dabei: Zebras und hübsche Pfauen marschierten mit, große und kleine Eulen der Faschingsgiganten waren aus Burgheim herübergeflattert und die Mädels des Radfahrervereins zeigten als Dalmatiner ihre Künste auf dem Rad. Bunte Farbtupfer boten die hübschen Aufziehpuppen der Mooskracher. Ebenfalls sehenswert: die kessen Rainer Space Girls und die Rohrbacher Verkehrsampeln.
Etliche schöne Wagen widmeten sich aktuellen Themen: Die Nassenfelser erinnerten an 50 Jahre Mondlandung, die Faschingsfreunde Burgheim nahmen die Digitalisierung aufs Korn und die Jugend von Mauern bot eine Lösung gegen die hohen Spritpreise an: ihre eigene Raffinerie „Mauern-Oil“. Als Teletubbies zogen die Usseltaler Schützen mit und die Bertoldsheimer Jugend feierte den zehnten Geburtstag ihres Jugendzentrums. Gleich dreimal war Super Mario Thema. Den Schluss bildeten wie immer die Männer der Clique Bernza 66 - 73, die als Bobfahrer „BOB-Best of Bernza“so manches Insiderwissen über die Missgeschicke und Pechsträhnen der Einheimischen verbreiteten.