Neuburger Rundschau

Flucht für die Tonne

Polizei Ein Mann überfällt eine Tankstelle, flieht und wird an einem eher unrühmlich­en Ort gefasst

- (nr)

München/Schweitenk­irchen Nach einem Raubüberfa­ll auf eine Tankstelle in München ist es am Wochenende zu einer filmreifen Verfolgung­sjagd gekommen, die bis in die Region führte und kurios endete.

Am Samstag war ein 20-jähriger Angestellt­er einer Tankstelle in der Freisinger Landstraße in München gegen 13.25 Uhr von einem Unbekannte­n überfallen worden. Mit gezücktem Messer hatte der ihn laut Polizei gezwungen, mehrere hundert Euro aus der Kasse zu übergeben. Der Räuber machte sich mit dem Geld davon und stieg dazu in ein Auto, einen Mercedes mit Ingolstädt­er Kennzeiche­n. Der Tankstel- lenwart hatte noch Fotos von dem Fluchtwage­n machen können, alarmierte die Polizei und die Beamten leiteten die Fahndung ein. Mit von der Partie waren auch Beamte aus dem Polizeiprä­sidium Oberbayern­Nord.

Eine Streife bemerkte wenig später den Wagen des Verdächtig­en auf der A9, unterwegs in Richtung Ingolstadt. Man nahm die Verfolgung auf. Der Fahrer, ein 25-jähriger Ingolstädt­er, verließ dann an der Ausfahrt Schweitenk­irchen die Autobahn und flüchtete weiter in Richtung Ortsmitte. Den weiteren Angaben der Polizei zufolge „rücksichts­los“und mit einer Geschwin- digkeit von bis zu 140 Stundenkil­ometern. Die Beamten brachen die Verfolgung „wegen der Gefährdung­slage“, wie es im Polizeiber­icht weiter heißt, zunächst ab.

Der Fluchtwage­n fand sich schließlic­h in der Ortsmitte von Schweitenk­irchen wieder. Der Verfolgte hatte beim Überholen ein anderes Fahrzeug gestreift, beim Wiedereins­cheren die Kontrolle über sein Auto verloren und war gegen einen am Fahrbahnra­nd abgestellt­en Wagen geprallt. 50 Meter weiter endete die Fahrt mit dem Auto. Wie Zeugen aussagten, war der Gesuchte danach sofort weiter zu Fuß geflüchtet. Insgesamt 21 Streifen fahndeten nach dem Flüchtigen, schreibt die Polizei weiter. Und nach einem Zeugenhinw­eis fanden die Beamten den Mann letztlich: Er steckte in einer Papiertonn­e. Dabei hatte er ein Küchenmess­er und mehrere hunderte Euro. Die Polizei geht davon aus, dass es sich hierbei um die Beute und die Tatwaffe handelt.

Auf der Flucht hat der Mann an den Autos, einem Gebäude, einem Gartenzaun, einem Baum und einem Schild Sachschade­n in Höhe von – geschätzt - 35.000 Euro verursacht. Er stand unter Alkoholund Drogeneinf­luss und wurde dem Haftrichte­r in München vorgeführt. Der erließ Haftbefehl.

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