Neuburger Rundschau

ERCI gegen Köln zum Zweiten

ERC Ingolstadt Im zweiten Play-off-Viertelfin­alspiel gegen die Kölner Haie steht es nach der regulären Spielzeit 3:3-Unentschie­den. Dann folgt der große Auftritt der Panther-Legende

- VON DIRK SING

Ingolstadt Was für eine Spannung, was für eine Dramatik – und was für ein Ende! Durch einen Treffer von Thomas Greilinger in der 68. Minute gewinnt der ERC Ingolstadt am Freitagabe­nd auch das zweite Viertelfin­al-Match gegen die Kölner Haie mit 4:3 (1:1, 1:1, 1:1, 1:0) und geht damit in dieser „Best-of-Seven“-Serie mit 2:0 in Führung. Das dritte Duell findet am Sonntag (16.30 Uhr) wieder in der LanxessAre­na statt.

Zufriedenh­eit und Selbstvert­rauen ja, Euphorie nein – so lautete das Motto im Panther-Lager nach dem 6:2-Auftaktsie­g am Dienstagab­end in der Lanxess-Arena. „Natürlich war es von unserer Seite ein erstklassi­ges Auswärtssp­iel und auch ein verdienter Erfolg. Dennoch werden wir mit Sicherheit nicht den Fehler begehen und die Höhe dieses Resultats überbewert­en“, meinte Jochen Reimer. „Zum einen hatten wir in einigen Situatione­n das Glück auf unserer Seite. Zum anderen ist es egal, ob du in den Play-offs ein Match mit 6:2 oder 1:0 gewinnst. Letztlich ist es auch nur ein Sieg – nicht mehr und nicht weniger“, so der ERCI-Schlussman­n weiter.

Bereits Spiel Nummer eins hatte indes in beiden Lagern für das eine oder andere „Opfer“gesorgt. Wäh- bei den Panthern Joachim Ramoser (nach einer üblen Faustkampf-Attacke von Haie-Kapitän Moritz Müller) und Fabio Wagner verletzt ausschiede­n, gesellten sich bei den Rheinlände­rn zu dem bereits in der Auftaktpar­tie pausierend­en Fabio Pfohl gestern auch Felix Schütz (beide verletzt) und der gesperrte Müller hinzu.

„Unser Ziel muss es sein, mit viel Druck und Biss aus der Kabine zu kommen und den Haien unser Spiel aufzudrück­en“, gab Panther-Kapitän Dustin Friesen im Vorfeld die Parole aus. Ein Vorhaben, das die Oberbayern zu Beginn jedoch nicht wirklich in die Tat umsetzen konnten. Dies lang in erster Linie an den Gästen, die sich im Vergleich zum ersten Aufeinande­rtreffen deutlich verbessert zeigten. Ob in Sachen Körper- und Umschaltsp­iel oder auch im Defensiv-Verhalten – die Haie waren sichtbar auf Wiedergutm­achung aus. Zwar hatte der ERCI in der vierten Minute die erste hochkaräti­ge Chance, als Verteidige­r Sean Sullivan nur den rechten Pfosten traf. Doch in der Folge setzte der KEC immer wieder Nadelstich­e und beschäftig­te die Schanzer gleich mehrfach mächtig in deren Zone. Konnte Reimer mit starken Paraden gegen Jason Akeson (5.), Rok Ticar (9.) und Austin Madaisky (10.) seinen Kasten noch sauber hal- ten, war er beim ersten Powerplay der Kölner chancenlos: Depres hämmerte die Scheibe zur HaieFührun­g in die Maschen (14.).

Ein „Wirkungstr­effer“für die Panther? Mitnichten! Gleich zweimal hatte das Shedden-Team den Ausgleich regelrecht auf dem Schläger. Erst zögerte Thomas Greilinger freistehen­d vor Gustaf Wesslau zu lange (15.). Dann unterstric­h der KEC-Goalie bei einem „Vier-gegen-Eins“-Konter (!) der Hausherren bei Koistinens Abschluss aus kurzer Distanz eindrucksv­oll, warum er bereits seit Jahren zu den besten DEL-Torhütern zählt. In der 18. Minute musste sich der Schwede aber doch geschlagen geben, als David Elsner einen Abpraller regelrecht über die Linie „arbeitete“.

Auch im zweiten Durchgang waren die Panther von einem „Blitzstart“weit entfernt. Im Gegenteil, es dauerte ganze 18 Sekunden, ehe das Spielgerät erneut im Ingolstädt­er Tornetz zappelte. Nach einem Reimer-Abwehrvers­uch reagierte Frederik Tiffels am schnellste­n und brachte Köln wieder in Führung (21.). Zweifelsoh­ne eine „kalte Dusche“für die Hausherren, die allerdings – wie schon in Durchgang eins – konzentrie­rt blieben und ebenso wie die Haie gleich bei ihrem ersten Powerplay zuschlugen. Depres saß exakt 29 Sekunden in der „Kühlrend box“, als Brandon Mashinter zum 2:2-Ausgleich traf (30.). Und es hätte unmittelba­r vor der zweiten Pause aus ERCI-Sicht sogar noch besser kommen können: Abermals in Überzahl bugsierte Jerry D’Amigo den Puck über die ´Kölner Torlinie. Doch die Sirene war zu diesem Zeitpunkt bereits ertönt (40.).

Als dann Ingolstadt­s Top-Verteidige­r Maury Edwards die Hausherren in der 48. Minute tatsächlic­h erstmals in Front schoss, glich die Saturn-Arena einem wahren Tollhaus. Die Panther kämpften, ackerten – und mussten 68 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit doch den 3:3-Ausgleich hinnehmen. Wesslau hatte sein Gehäuse bereits für einen zusätzlich­en Feldspiele­r geräumt, als Adam Madaisky mit einem platzierte­n Schuss traf – Verlängeru­ng! Und dort folgte der große Auftritt von Thoma Greilinger, der in der 68. Minute mit seinem abgefälsch­ten „Schuss ins Glück“für den 4:3-Erfolg sorgte.

ERC Ingolstadt: Reimer – Edwards, Sullivan; Kohl, Koistinen; Jobke, Friesen; Taticek – Kelleher, Garbutt, Mashinter; Greilinger, Olson, Elsner; Collins, Cannone, D’Amigo; Braun, Olver, Wohlgemuth. – Tore: 0:1 Depres (14./PP), 1:1 Elsner (18.), 1:2 Tiffels (21.), 2:2 Mashinter (30./PP), 3:2 Edwards (48.), 3:3 Madaisky (59./6:5), 4:3 Greilinger (68.). – Zuschauer: 4704.

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 ?? Foto: Xaver Habermeier ?? Großer Jubel in der 68. Minute: Panther-Stürmer Thomas Greilinger (links) sorgte mit seinem 4:3-Siegtreffe­r dafür, dass der ERC Ingolstadt in der Viertelfin­al-Serie gegen die Kölner Haie nun mit 2:0 führt.
Foto: Xaver Habermeier Großer Jubel in der 68. Minute: Panther-Stürmer Thomas Greilinger (links) sorgte mit seinem 4:3-Siegtreffe­r dafür, dass der ERC Ingolstadt in der Viertelfin­al-Serie gegen die Kölner Haie nun mit 2:0 führt.

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