Neuburger Rundschau

Jens Keller muss improvisie­ren

2. Liga Der FC Ingolstadt ist nach drei Niederlage­n hintereina­nder auf den letzten Tabellenpl­atz abgerutsch­t. In Paderborn müssen die Schanzer auf drei gesperrte Stammspiel­er verzichten. Wie der Trainer die Situation bewertet

- VON ROLAND GEIER

Ingolstadt Der FC Ingolstadt braucht nach drei Niederlage­n in Folge unbedingt ein Erfolgserl­ebnis, um den Anschluss an die Nichtabsti­egsplätze in der 2. Fußball-Bundesliga nicht zu verlieren. Doch die Schanzer stehen am Sonntag (13.30 Uhr) beim SC Paderborn vor einer Herkulesau­fgabe.

Denn die Ostwestfal­en sind für den Tabellenle­tzten ein echter Angstgegne­r. Nur zweimal gingen die Schanzer in den jüngsten zehn Aufeinande­rtreffen als Sieger vom Feld. In zwei Partien trennte man sich Unentschie­den und sieben Duelle konnte der SC Paderborn für sich entscheide­n. Als Handicap kommt in dieser Partie dazu, dass Trainer Jens Keller mit Almog Cohen, Robin Krauße und Paulo Otavio auf drei gesperrte Leistungst­räger verzichten muss und er erstmals gezwungen ist, drei Änderungen in der Startelf vorzunehme­n. „Das tut weh. Aber wir haben einen guten Kader. Ich lasse es keine Sekunde gelten, dass drei Spieler ausfallen. Das ist kein Argument, warum wir nicht erfolgreic­h sein sollten. Jeder im Kader kennt die Abläufe und weiß, was er zu tun hat“, sagt Keller. Für Paulo Otavio werde auf der linken Verteidige­rposition Marcel Gaus, der erstmals nach der Winterpaus­e in der Startelf steht, beginnen, verriet Keller, der sonst über die Aufstellun­g stets den Mantel des Schweigens legt.

Für Mittelfeld­abräumer Robin Krauße dürfte Benedikt Gimber erste Wahl sein. Als Alternativ­e für Almog Cohen, der bereits zur israelisch­en Nationalma­nnschaft abgereist ist, dürfte Konstantin Kerschbaum­er den Sprung in die Startelf schaffen. Einen Lichtblick für Keller gibt des dennoch. Der Brasiliane­r Lucas Galvao ist nach seiner Sprunggele­nkoperatio­n ins Mannschaft­straining zurückgeke­hrt. Doch es werde noch einige Zeit dau- bis der Linksverte­idiger den Rückstand aufgeholt habe, erklärte Keller. Obwohl das Damoklessc­hwert der fünften Gelben Karte über den Köpfen von Marcel Gaus, Benedikt Gimber, Sonny Kittel, Dario Lezcano und Stefan Kutschke schwebt (die dann nach der Länder- gegen den SV Sandhausen gesperrt wären), erklärte Marcel Gaus: „Das darf nicht zu Hemmungen führen. Ich bin ein Spieler, der gerne hinlangt, und wenn es sein muss, werde ich auch am Sonntag hinlangen.“

Dass der SC Paderborn nach eiern, nem Remis gegen Magdeburg und zwei folgenden Niederlage­n gegen St. Pauli und Erzgebirge Aue das Rennen um die Aufstiegsp­lätze verloren hat und dem Spiel Sonntag eine geringere Bedeutung zukommen könnte, widerspric­ht Gaus gewaltig: „Wir dürfen Paderborns Ofspielpau­se fensive nicht ins Laufen kommen lassen. Die schenken die Saison nicht ab, obwohl für sie nach hinten und nach vorne nichts mehr geht. Die Jungs können noch Geld verdienen, sich weiterentw­ickeln. Da wird jeder versuchen, sich ins Schaufenst­er zu stellen. Die haben eine Supersaiso­n gespielt, da brauchen wir uns nicht blenden lassen. Da müssen wir voll dagegen halten, um was mitzunehme­n.“

„Wenn und aber ist nicht mein Ratgeber“, sagt auch Trainer Jens Keller, sollte sich einer der gefährdete­n Spieler seine fünfte Gelbe Karte einfangen. „Die drei Gesperrten kommen ja gegen Sandhausen zurück“, so Keller der von Vorentsche­idungen nichts wissen will. „Es ist ein wichtiges Spiel, keine Frage. Nach drei Niederlage­n in Folge können wir nicht zufrieden sein. Ich bin überzeugt, dass der Abstiegska­mpf bis zum letzten Spieltag gehen wird“.

● Mögliche Aufstellun­g Tschauner – Paulsen, Kotzke, Mavraj, Gaus – Gimber – Träsch, Kerschbaum­er – Pledl, Lezcano, Kittel.

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Foto: Roland Geier Wird als Linksverte­idiger auflaufen: Marcel Gaus wird beim Spiel des FC Ingolstadt beim SC Paderborn den gesperrten Paulo Otavio vertreten.

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