In Neuburg wird viel gekifft
In den meisten Bereichen sind die Zahlen in Neuburg und Umgebung rückläufig. Die meisten Täter sind männlich. Cannabis erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit Kriminalitätsstatistik
Neuburg Rauschgift scheint in Neuburg beliebt zu sein: Immerhin hat sich die Anzahl der Delikte 2018 um knapp 50 Prozent erhöht. Das geht aus der Kriminalstatistik hervor, die die Polizeiinspektion Neuburg am Dienstag veröffentlichte. 250 Fälle verzeichneten die Beamten im vergangenen Jahr. Cannabis war dabei nach wie vor die beliebteste Drogenart. Amphetamine und Derivate wie Ecstasy machten rund ein Fünftel der Delikte aus. Der örtliche Schwerpunkt lag dabei im Stadtgebiet Neuburg. Die gestiegenen Zahlen der Drogendelikte seien vor allem dem erhöhten Verfolgungsdruck geschuldet, teilen die Beamten mit.
Ansonsten sind die Zahlen der Kriminalstatistik erfreulich. Zwar wurden im vergangenen Jahr insgesamt 2369 Straftaten erfasst, im Ver- gleich zu 2017 bedeutet das aber einen Rückgang um 20 Fälle. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl ist die Gemeinde Königsmoos am sichersten.
Die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion Neuburg lag bei knapp 70 Prozent – und damit über dem bayernweiten Durchschnitt (64,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Beamten mehr Fälle aufklären.
In den einzelnen Kriminalitätsbereichen waren die Zahlen im vergangenen Jahr nahezu alle rückläufig. Es gab ein versuchtes Tötungsdelikt und einen erweiterten Suizid. Die Zahl der angezeigten Sexualstraftaten war um 8,7 Prozent auf 42 Fälle rückläufig. Die Rohheitsdelikte, also Körperverletzungen und Raub, sanken von 531 auf 513 Fälle. Während sich die Zahlen der Raubdelikte und schweren beziehungsweise gefährlichen Körperverlet- zungen verringerten, gab es mehr einfache Körperverletzungen. Die Aufklärungsquote bei allen Rohheitsdelikten ist mit 91,2 Prozent auf einem hohen Niveau.
Deutlich niedriger ist die Zahl der Fälle von Straßenkriminalität: Im Jahr 2018 konnten hier 372 Fälle – und damit 21,8 Prozent weniger als im Jahr 2017 – verzeichnet werden. Rückläufig sind auch die Wohnungseinbrüche. Es mussten im Dienstbereich 14 Einbrüche (2017 waren es noch 19) registriert werden. Die Aufklärungsquote lag hier bei rund sieben Prozent.
Noch erfreulicher ist die Entwicklung im Bereich der Fahrraddiebstähle. Die Zahl hat sich 2018 annähernd halbiert. 99 Fällen gab es im Vorjahr. Allerdings sank die Aufklärungsquote von 17,1 auf 12,1 Prozent. Eine Erklärung für den erfreulichen Rückgang konnten die Beamten am Dienstag nicht geben.
Wenig überraschend ist der Blick auf die festgenommenen Tatverdächtigen. Von den 1206 mutmaßlichen Tätern waren 932 männlich und 274 weiblich. 145 waren bei der Tat alkoholisiert. Immerhin 324 Verdächtige waren zum Zeitpunkt der Straftat unter 21 Jahre alt, 50 waren sogar noch Kinder, also jünger als 14 Jahre. 400 geklärte Straftaten wurden durch nichtdeutsche Tatverdächtige begangen. Der Anteil betrug damit ein Drittel.
In 163 dieser Fälle waren die Tatverdächtigen Zuwanderer. Opfer einer Straftat wurden Asylbewerber in insgesamt 59 Fällen. In den Asylbewerberunterkünften im Dienstbereich kam es im vergangenen Jahr zu 75 Straftaten. Dabei handelte es sich in den überwiegenden Fällen um körperliche Auseinandersetzungen zwischen den Bewohnern. »Seiten 32 und 33