Wintermarsch: Reservisten duellieren sich
Veranstaltung Sieben Mannschaften messen sich in verschiedenen Disziplinen. Obwohl es schon einmal mehr Teams waren, erklärt der Mitorganisator, was den Wintermarsch ausmacht
Bergen Balancieren über einen Seilsteg, Zielwerfen mit Übungshandgranaten, Waffendrill oder Fragen zur Sicherheitspolitik beantworten. Was für die aktiven Soldaten regelmäßig auf dem Dienstplan steht, war für die Reservisten beim 35. Wintermarsch eine Herausforderung. Schnee und Eis gibt es bei der Veranstaltung schon seit Jahren nicht mehr, dafür bildeten am Samstagvormittag im Stadtteil Bergen Regen, Wind und ein matschiges Gelände Handicaps.
Dass ehemalige Soldaten die militärischen Grundkenntnisse noch nicht verlernt haben, stellten sie bei der Patrouille der Reservistenkameradschaft Neuburg unter Beweis. Stabsfeldwebel Sven Körber, mit zuständig für Reservistenangelegenheiten in Ingolstadt, berichtete, dass sieben Mannschaft angetreten waren, um sich in den Juraanhöhen und Wäldern zu messen. Oberstleutnant der Reserve Hermann Hauck, früher Pilot im Neuburger Geschwader und der den Wintermarsch seit Jahren mit organisiert, unterstreicht: „Auch wenn es heuer weniger Mannschaften sind als früher, so bauen wir beim Wintermarsch wieder auf soldatische Grundwerte, Spaß bei den vielfältigen Aufgaben und auf die Kameradschaft“.
Mehrere Stationen mussten laut Florian Schlamp, dem Vorsitzenden der Neuburger Reservisten, auf dem 15 Kilometer langen Rundkurs absolviert werden. Beispielsweise der Waffendrill, wo die Teilnehmer das Gewehr G36, die Schnellfeuerpistole Uzi und das Maschinengewehr zerlegten und wieder zusammenbauen mussten. Weiter war es das Überwinden von einem Seilsteg, der über den Baringer Dorfweiher gespannt war. Das Technische Hilfswerk baute den Seilsteg für die Reservisten auf und sieht darin für die Ortsgruppe selbst eine Aus- und Weiterbildung. Das Schießen mit Pfeil und Bogen, welches die königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft durchführte, forderte die ehemaligen Soldaten ebenso wie die Station Karte und Kompass. Aber dieses wichtige Handwerkszeug benötigten die Gruppen den ganzen Tag, um sich im Gelände zurechtzufinden und schließlich die richtige Route von Station zu Station einzuschlagen.
Die Ortsfeuerwehr Bergen forderte die Teilnehmer mit Geschicklichkeitsübungen und beim Handgranaten-Zielwerfen ging es um Zentimeter. Weitere Punkte konnten die Mannschaften beim Pistolenschießen sammeln. Dazu kam noch der sogenannte Checkpoint mit dem Beantworten von Fragen zur Bundeswehr und der Sicherheitspolitik.
Unterstützung fand die Veranstaltung durch den Regionalstab Süd in Ingolstadt, durch das Taktische Luftwaffengeschwader 74 und durch weitere Bundeswehreinheiten. Am Nachmittag kehrten dann alle Teams sicher zurück zum Ziel, dem Feuerwehrhaus in Bergen. Abgerundet wurde der Wintermarsch nach der Siegerehrung mit einem Kameradschaftsabend. Die weiteste Anreise nach Neuburg hatten die Freunde aus Bad Segeberg.