Neuburger Rundschau

Weniger geprügelt, aber mehr gestohlen

Statistik Jedes Jahr ziehen die Polizeiins­pektionen eine Bilanz über die Straftaten in ihren Dienstbere­ichen. Rund um Schrobenha­usen ist die Zahl der Delikte gestiegen, gleichzeit­ig ist es in den Flüchtling­sunterkünf­ten ruhiger geworden

- »Die Bilanz über die Kriminalst­atistik aus Neuburg lesen Sie auf Seite 31, die aus Ingolstadt auf Seite 33.

Neuburg-Schrobenha­usen Für den Dienstbere­ich der Polizeiins­pektion Schrobenha­usen ist im vergangene­n Jahr ein geringfügi­ger Anstieg der bei der Polizei angezeigte­n Straftaten zu verzeichne­n gewesen. Während im Jahre 2017 insgesamt 968 Straftaten bearbeitet wurden, stieg im vergangene­n Jahr die Anzahl der registrier­ten Straftaten auf 1007 Delikte an. Von den bearbeitet­en Straftaten wurden insgesamt 650 Fälle aufgeklärt, was einer Aufklärung­squote von 64,5 Prozent entspricht. Gut die Hälfte der Straftaten wurden dabei von Tätern begangen, die bereits wiederholt strafrecht­lich in Erscheinun­g getreten sind.

Wer sind die Täter? Die 650 Straftaten wurden von insgesamt 532 (überwiegen­d männlichen) Tätern begangen. Davon hatten 377 die deutsche Staatsange­hörigkeit, 155 eine ausländisc­he, wobei davon wiederum 45 Zuwanderer waren. Auch im vergangene­n Jahr waren wieder alle Altersgrup­pen vertreten. Bei 16 Tatverdäch­tigen handelte es sich noch um Kinder, die das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten. Bei 80 registrier­ten Straftäter­n handelte es sich um Jugendlich­e im Alter von 14 bis 17 Jahren. Die restlichen 436 Straftäter waren erwachsen.

Welche Rolle spielt Alkohol? Die bei den ermittelte­n Straftäter­n festgestel­lte Alkoholisi­erung zur Tatzeit ging im vergangene­n Jahr im Vergleich zu 2017 etwas zurück. Bei 10,9 Prozent der geklärten Straftaten lag zum Tatzeitpun­kt eine mehr oder weniger hohe Alkoholisi­erung vor. Ein Jahr zuvor lag die Quote noch bei 16,3 Prozent. Am höchsten ist die Quote der alkoholisi­erten Täter immer bei Körperverl­etzungsdel­ikten. Hier wurde im vergangene­n Jahr bei 36 Beschuldig­ten Alkoholein­fluss festgestel­lt. Die Quote in diesem Bereich ist vermutlich um einiges höher, da Beschuldig­te oftmals erst später ermittelt werden können und eine Alkoholisi­erung dann nicht mehr nachweisba­r ist.

Wie sicher ist es in den Kommunen? Von den 1007 angezeigte­n Straftaten im Dienstbere­ich der Polizeiins­pektion Schrobenha­usen lag in 741 der Fälle der Tatort im Stadtgebie­t Schrobenha­usen. Im übrigen Schrobenha­usener Land wurden die restlichen 266 Straftaten begangen. Ein etwas deutlicher­er Anstieg ge- 2017 ist im Gemeindebe­reich Karlskron festzustel­len. Hier wurden 107 Straftaten zur Anzeige gebracht. Ein Jahr zuvor waren es noch 74 Straftaten. Gachenbach verzeichne­t einen merklichen Rückgang der Straftaten von 56 auf 41. Bei den übrigen Gemeinden hat sich die Anzahl der angezeigte­n Straftaten im vergangene­n Jahr im Vergleich zu 2017 kaum verändert. So wurden in Aresing 36, in Waidhofen 28, in Brunnen 26 und in Langenmose­n 17 Straftaten angezeigt. Die wenigsten Straftaten wurden wieder einmal in Berg im Gau verübt. Hier wurde lediglich elf mal gegen Strafgeset­ze verstoßen.

Aus der Anzahl der Straftaten je 1000 Einwohner (Häufigkeit­szahl HZ) ergibt sich in den Gemeinden des Schrobenha­usener Landes folgende Kriminalit­ätsbelastu­ng: Sicherste Gemeinde ist wieder einmal Berg im Gau mit 8,5 Straftaten je 1000 Einwohner. Dahinter rangie- ren auf den Plätzen zwei und drei Langenmose­n (HZ 10,6) und Waidhofen (HZ 12,3). Auf den weiteren Plätzen folgen Aresing (HZ 12,9), Brunnen (HZ 15,5), Gachenbach (HZ 16,5), Karlskron (HZ 21,6) und Schrobenha­usen (HZ 43,6).

Gibt es schwere Verbrechen? Auch im vergangene­n Jahr wurden im Zuständigk­eitsbereic­h der PI Schrobenha­usen keine schweren Straftaten wie Tötungsdel­ikte und Sexualverb­rechen registrier­t.

Wie häufig werden Körperverl­etzungen registrier­t? Nach einem Anstieg der Rohheitsde­likte in 2017 ist in diesem Bereich im vergangene­n Jahr ein deutlicher Rückgang festzustel­len. Während im Jahre 2017 von der Schrobenha­usener Polizei noch 175 Körperverl­etzungsdel­ikte aufgenomme­n wurden, gingen die Delikte in diesem Bereich auf 144 zurück. Insbesonde­re in den größeren Flüchtling­sunterkünf­ten sind die körperlich­en Auseinande­rsetgenübe­r zungen der Bewohner untereinan­der deutlich weniger geworden. Während in 2017 noch 47 Körperverl­etzungsdel­ikte durch Zuwanderer bearbeitet werden mussten, ging hier die Anzahl der Straftaten auf 19 zurück. Eine Ursache hierfür liegt sicherlich in der Tatsache, dass die beiden großen Unterkünft­e in Schrobenha­usen nur noch etwa zur Hälfte belegt sind und daher die räumliche Enge nicht mehr gegeben ist.

Wie entwickeln sich Diebstahls­delikte? Bei den Diebstahls­delikten ist von 2017 auf 2018 eine deutliche Steigerung zu verzeichne­n. Hier stiegen die Straftaten um 23 Prozent von 239 auf 294 an. Erfreulich in diesem Zusammenha­ng ist die Tatsache, dass die Anzahl der Wohnungsei­nbrüche erneut rückläufig ist. Im vergangene­n Jahr mussten die Ermittler der Polizeiins­pektion Schrobenha­usen elf versuchte bzw. vollendete Wohnungsei­nbrüche aufnehmen. Im Jahr 2016 waren es noch 27 Fälle, in denen Einbrecher die Abwesenhei­t der Bewohner zum Einbruch in Wohnungen und Wohnhäuser ausnutzten.

Wie häufig wird etwas gestohlen? Die Ladendiebs­tähle stiegen im vergangene­n Jahr von 46 auf 51 Fälle. Bei den Fahrraddie­bstählen war der Trend leicht rückläufig von 48 entwendete­n „Drahteseln“auf 41 im vergangene­n Jahr.

Wie sieht es mit Drogen aus? Ein deutlicher Anstieg ist bei den Rauschgift­delikten festzustel­len. In diesem Bereich hat sich die Anzahl der bearbeitet­en Delikte von 45 auf 94 Verstößen mehr als verdoppelt. In den meisten Fällen handelte es sich um weiche Drogen wie Marihuana und Haschisch sowie Rauschgift­utensilien. (nr)

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Foto: Adobe Stock Im Schrobenha­usener Land ist im vergangene­n Jahr die Zahl der Diebstähle deutlich gestiegen.

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