EU gewährt Brexit-Aufschub bis 22. Mai
Gipfel Großbritannien bekommt zwei Monate mehr Zeit für den Austritt
Brüssel Die Brexit-Gespräche beim EU-Gipfel in Brüssel haben sich deutlich schwieriger gestaltet als erwartet. Die 27 Staats- und Regierungschefs erwogen am Donnerstagabend, Großbritannien eine Verschiebung des EU-Austritts um mehrere Wochen zu erlauben, um ein ungeregeltes Ausscheiden zu verhindern. Nach Angaben von Diplomaten will man Großbritannien Zeit bis zum 22. Mai anbieten. Voraussetzung für die Fristverlänge- rung ist jedoch, dass das britische Parlament nächste Woche den Austrittsvertrag doch noch billigt.
Die britische Premierministerin Theresa May hatte einen deutlich längeren Aufschub bis zum 30. Juni erbeten, um eine problemlose Ratifizierung des Austrittsabkommens zu gewährleisten. Die EU dringt darauf, den Brexit vor der Europawahl zu vollziehen, die vom 23. bis 26. Mai abgehalten wird.
Bislang hat das britische Parla- ment das Vertragspaket allerdings schon zwei Mal abgelehnt. Für kommenden Montag ist eine weitere Debatte zum Brexit in London angesetzt. Ob und wann zum dritten Mal abgestimmt wird, blieb aber offen. Sollte das Unterhaus dem Austrittsvertrag in den nächsten Tagen nicht zustimmen, müsste Großbritannien bis zum 12. April sagen, wie es weitergehen soll, hieß es am Donnerstagabend in Brüssel aus mehreren Quellen. » Politik