Neuburger Rundschau

Schäfchen im Trockenen

Leipzig Anke Stelling gewinnt mit ihrem Roman den renommiert­en Messe-Buchpreis

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Leipzig Die Schriftste­llerin Anke Stelling hat den renommiert­en Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen. Die Jury zeichnete sie gestern in der Kategorie Belletrist­ik für ihren Roman „Schäfchen im Trockenen“aus. Weitere Preisträge­r sind Harald Jähner für das Werk „Wolfszeit. Deutschlan­d und die Deutschen 1945–1955“in der Sparte Sachbuch/Essayistik sowie Eva Ruth Wemme für die Übertragun­g des Werks „Verlorener Morgen“von Gabriela Adamestean­u aus dem Rumänische­n in der Sparte Übersetzun­g.

Anke Stelling erzählt in „Schäfchen im Trockenen“(Verbrecher Verlag) von der Mittvierzi­gerin Resi, die mit ihrer Freundescl­ique nicht mithalten kann und sich angesichts einer Wohnungskü­ndigung mit der harten und enttäusche­nden Wirklichke­it konfrontie­rt sieht. „In Anke Stellings Roman einer Aufsteiger­in werden die starken Affekte – Wut, Zorn, Stolz – literarisc­h produktiv. Im Rückblick auf verlorene Illusionen entsteht eine verstörend uneindeuti­ge, scharf belichtete Momentaufn­ahme der Gegenwart“, heißt es von der Jury. Anke Stelling (*1971 in Ulm) lebt als Autorin in Berlin. Sie hat ein Kinderbuch sowie sieben Romane, zwei davon gemeinsam mit Robby Dannenberg, verfasst. „Bodentiefe Fenster“

(2015) stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreise­s. Anke Stelling setzte sich gegen die ebenfalls nominierte­n Romanautor­en Kenah Cusanit („Babel“), Matthias Nawrat („Der traurige Gast“), Jaroslav Rudis („Winterberg­s letzte Reise“) und Feridun Zaimoglu („Die Geschichte der Frau“) durch. 2018 hatte Esther Kinsky mit ihrem Buch „Hain. Geländerom­an“den Belletrist­ik-Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen.

In der Kategorie Sachbuch/Essayistik ging die Auszeichnu­ng an Harald Jähner für das Werk „Wolfszeit. Deutschlan­d und die Deutschen 1945– 1955“. Jähner zeige auf beeindruck­ende Weise, wie sich nach der „Stunde null“ein ganzes Land neu erfunden habe, urteilten die Juroren: „Eine Zeitreise durch die deutschen Nachkriegs­jahre, voller Anschauung und Empathie.“Harald Jähner ist Journalist und Kritiker und war bis 2015 Feuilleton­chef der Berliner Zeitung. Seit 2011 ist er Honorarpro­fessor für Kulturjour­nalismus an der Universitä­t der Künste Berlin.

Der Preis der Leipziger Buchmesse zählt zu den wichtigste­n Literatura­uszeichnun­gen in Deutschlan­d. Er ist mit insgesamt 60 000 Euro dotiert. Für den Sieg gibt es in jeder Kategorie 15 000 Euro, die fünf Nominierte­n in jeder Sparte erhalten außerdem jeweils 1000 Euro Preisgeld.

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Foto: dpa Anke Stelling

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