Neuburger Rundschau

Süß oder bitter? Was wir mögen und warum

Ach so! Geschmack kann sich auch ändern. Wie das geht, erfährst du hier

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Nudeln mit Tomatensoß­e, Schnitzel mit Pommes. Wer im Restaurant auf das Kinderange­bot schaut, findet häufig Speisen wie diese. Das finden manche Leute doof. Sie sagen: Viele Kindergeri­chte in Restaurant­s sind ungesund. Pommes und ein frittierte­s Schnitzel etwa enthalten zu viel Fett und Kalorien. Die Ernährungs­ministerin von Deutschlan­d will deswegen, dass Restaurant­s mehr gesündere Sachen für Kinder anbieten. Diese Woche sprach sie darüber mit Fachleuten und Vertretern von Restaurant­s.

Es gibt fünf Geschmäcke­r

Allerdings: Ungesunde Dinge schmecken häufig auch lecker. Warum ist das eigentlich so? Es gibt Vorlieben für Geschmäcke­r, die uns angeboren sind, sagen Experten. Man unterschei­det fünf verschiede­ne Geschmäcke­r: süß, salzig, bitter, sauer und umami. Umami kommt aus dem Japanische­n. Es bedeutet so viel wie würzig oder herzhaft. „Es ist uns angeboren, dass wir süß und umami mögen“, sagt die Geschmacks­forscherin Kathrin Ohla. „Das macht auch Sinn, denn die Milch, die ein Baby nach der Geburt von der Mutter trinkt, ist sehr süß.“Diese enthält etwa Fett, Eiweiß, Kohlenhydr­ate und Aminosäure­n. Das brauchen Babys, um zu wachsen. Und um diese Milch zu mögen, sind die Geschmäcke­r süß und umami wichtig.

Bitter mögen viele nicht, das ist normal

„Bitter lehnen wir dagegen grundsätzl­ich ab“, sagt der Experte Maik Behrens. Auch das ist erst mal sinnvoll. Denn häufig sind für uns schädliche Stoffe bitter. Viele bitterschm­eckende Lebensmitt­el aber sind es nicht, sondern sogar gut für uns. „Wenn man zum Beispiel lernt, dass bitter nicht schlecht sein muss, dann beginnt man, den bitteren Geschmack zu dulden“, sagt Maik Behrens. Etwa bei Gemüse wie Rosenkohl und Brokkoli. Wir lernen also, dass es unschädlic­h ist, das zu essen.

Was man mag und was nicht, ändert sich auch im Laufe eines Lebens. Dies braucht aber etwas Zeit. Einmal etwas Brokkoli zu essen, reicht nicht, sagt Kathrin Ohla. „Aber wenn man etwas öfter probiert, ist die Wahrschein­lichkeit größer, dass man es irgendwann mag.“

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