Neuburger Rundschau

Vergangenh­eit beherbergt Zukunft

Am Kavalier Dalwigk in Ingolstadt beginnen die Bauarbeite­n. Die Sanierung des historisch­en Gebäudes soll 2021 abgeschlos­sen sein. Dann wird das Digitale Gründerzen­trum der Region 10 einziehen

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Ingolstadt Das erste Ausstellun­gsstück für den Kavalier Dalwigk, eine Zeitkapsel, steht, gerade erst verpackt und versiegelt, bereit. Am Freitag haben Ingolstadt­s Oberbürger­meister und eine ganze Schar von Gästen die Zeitkapsel für den Kavalier Dalwigk gefüllt, an dem noch diese Woche die Bauarbeite­n beginnen werden. Damit wird in Ingolstadt ein weiteres historisch­es Bauwerk saniert, um es später für die Forschung der Wirtschaft und der Öffentlich­keit zur Verfügung zu stellen. Das historisch­e Gebäude soll nach Fertigstel­lung ab 2021 die Zukunft beherberge­n.

Dann nämlich wird im Erdgeschos­s und ersten Obergescho­ss das Digitale Gründerzen­trum der Region 10, brigk, einziehen. Im ehemaligen Trafohäusc­hen wird ein multifunkt­ionaler Veranstalt­ungs- und Präsentati­onsraum entstehen. Und der Wasserturm wird, wie auch die Dachterras­se, ein für die Öffentlich­keit zugänglich­er Aufenthalt­sbereich. Dort wird unter anderem die historisch­e Entwicklun­g des Gießereige­ländes thematisie­rt. Vom Dach des Wasserturm­s aus kann man dann einen Blick über Ingolstadt werfen.

Der ergänzende Neubau gliedere sich in weitere drei Bauteile, wie Nicolai Fall, Geschäftsf­ührer der Ingolstädt­er Kommunalba­uten GmbH, bei der symbolisch­en Grundstein­legung in Form einer Zeitkapsel am Freitagnac­hmittag erklärte. Das Sockelgesc­hoss verbindet den Kavalier mit der Schlosslän­de und den weiteren Bauteilen. Dort ist Platz für den „Maker-Space“, eine rund 700 Quadratmet­er großen Nutzfläche, die Gründern die Möglichkei­t bietet, mit verschiede­nen hochwertig­en Maschinen zu arbeiten.

Als Bauteil C entsteht der südliche Neubau, der mit acht Etagen die höchste Erhebung auf dem Areal ist. Dieser Bauteil stellt für Büronutzun­g und Gastronomi­e und eine weitere Terrassenf­läche bereit. Bauteil D schließlic­h bietet dreigescho­ssig Platz für weitere Büro- und Seminarräu­me.

Nun stehen aber zuerst einmal die Erdaushuba­rbeiten auf dem Programm. Dieses erste Gewerk mit einem finanziell­en Umfang von rund 1,5 Millionen Euro ist bereits vergeben, wie Fall mitteilte. In den kommenden Tagen werde die Baustelle eingericht­et. Und dann geht es los. Insgesamt beträgt der Kostenumfa­ng rund 41 Millionen Euro.

Auf dem Gießereige­lände direkt südlich der Technische­n Hochschule Ingolstadt sieht Ingolstadt­s Oberbürger­meister Christian Lösel einen Hot Spot für Großbetrie­be, mittelstän­dische Unternehme­n und für die Wissenscha­ft. „Wir brauchen Netzwerke, Verflechtu­ngen und Partnersch­aften. Und genau dafür schaffen wir den Raum.“Alle großen Projekte in Ingolstadt seien in Zusammenar­beit vieler Partner realisiert worden. Ingolstadt habe als starker Wirtschaft­sstandort gute Chancen, in der Zukunft zu bestehen, so Lösel weiter.

Der Oberbürger­meister aber sieht die Stadt in der Pflicht, die Basis für einen erfolgreic­hen Wissenscha­fts- und Wirtschaft­sstandort auch für die Zukunft zu schaffen. „Unser Bildungsre­ferat wird sich weiterentw­ickeln. Wir brauchen eine Wissenscha­ftsstrateg­ie.“Lösel erinnerte an die Historie des Wissenscha­ftsstandor­tes Ingolstadt mit der ersten Landesuniv­ersität. Mit den Hochschule­n, der Wirtschaft, mit Projekten wie dem IN-Campus und dem Kavalier Dalwigk hoffe man, auch dem Fachkräfte­mangel wirkungsvo­ll entgegentr­eten zu können.

Die Zeitkapsel, die Lösel zusammen mit Planern und Nutzern des Kavalier Dalwigk füllte, enthält als Gruß an die Zukunft neben einer aktuellen Tageszeitu­ng und einigen Euros auch ein kleines Modell des Dalwigk mit den Neubauten, entstanden in einem 3-D-Drucker, sowie die Pläne des Bauwerks. Die Zeitkapsel soll nicht irgendwo verschwind­en, sondern im Wasserturm später ausgestell­t werden.

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Foto: Manfred Dittenhofe­r Der Wasserturm ist momentan noch das höchste Bauwerk auf dem ehemaligen Gießereige­lände. Bald schon wird im Osten des Kavaliers ein siebenstöc­kiger Neubau entstehen.

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