Top Lebensqualität
In einer UN-Studie schneidet Deutschland sehr gut ab, aber nicht am besten
Genf Im hohen Norden Europas, in Norwegen, lebt es sich weltweit am besten. Das jedenfalls fanden Experten der Vereinten Nationen heraus. Sie setzten Norwegen auf den ersten Platz des „Indexes der menschlichen Entwicklung 2018“für den internationalen Lebensstandard. Der ölreiche skandinavische Wohlfahrtsstaat bietet seinen Einwohnern die höchste Lebensqualität und glänzt seit Jahren als Spitzenreiter auf dieser LänderListe.
Es folgen auf Platz zwei und drei des Indexes die Schweiz und Irland. Die vierte Position aber bereits teilt sich Deutschland mit Hongkong. Damit schneidet die Bundesrepublik mit am besten unter den 189 untersuchten Staaten ab – weit vor Großbritannien und den USA, die gemeinsam den Rang 15 belegen. Österreich erhält die Nummer 20, Luxemburg findet sich auf dem 21. Platz. Frankreich erreicht gemeinsam mit Tschechien Position 26.
Die UN-Fachleute bewerteten Daten aus 189 Ländern und Gebieten. Eine Reihe international vergleichbarer Kriterien fließt in die Bewertung ein: die Lebenserwartung der Menschen, das Bildungsniveau und das Einkommen. Der Index soll ein „Maß für das menschliche Wohlergehen“darstellen. Erstellt wird der Index vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), dessen Chefposition der Deutsche Achim Steiner bekleidet.
Weltweit sei ein Trend hin zu einer stetig steigenden Lebensqualität zu verzeichnen, sagt Steiner. Die Gruppe mit einer sehr hohen menschlichen Entwicklung umfasst 2018 demnach 62 Länder. Im Jahr 1990 umfasste die Topkategorie nur zwölf Staaten. Auf der anderen Seite, so macht der UNDP-Chef klar, leiden zu viele Menschen in zu vielen Ländern an Benachteiligungen und sozialer Ungleichheit. Die Demonstrationszüge rund um den Globus signalisierten, dass die Einwohner etlicher Staaten sich mit ihrem Schicksal nicht mehr abfinden wollen. Krisenund Kriegsgebiete schneiden in dem Ranking am schlechtesten ab: Libyen liegt auf Rang 110, Syrien auf Platz 154, und der Jemen auf 177. Auf den letzten fünf Plätzen landen afrikanische Länder: Burundi, Südsudan, Tschad, die Zentralafrikanische Republik und ganz unten Niger.