Neuburger Rundschau

Die Hochsaison der Zitrusfrüc­hte

Mandarinen, Clementine­n und Zitronen helfen uns, besser durch den Winter zu kommen. Bereits eine Orange deckt den Tagesbedar­f an Vitamin C. Und selbst die weiße Schale um das Fruchtflei­sch ist gesund

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Zitrusfrüc­hte haben im Winter Hochsaison. Während in Deutschlan­d der Obstbau Winterruhe hält, reifen am Mittelmeer bis in den März Orangen, Mandarinen, Clementine­n und Zitronen. Per Lastwagen gelangen sie aus Spanien, Griechenla­nd und Italien zu uns. Damit stammen sie natürlich nicht aus regionaler Erzeugung, sind aber dennoch ökologisch sinnvoller als aus Südamerika eingefloge­ne Heidelbeer­en und Himbeeren. Mit derartigen Spezialitä­ten locken die Supermärkt­e gerade zu Weihnachte­n. Oft erhält man für den Preis einer kleinen Schale Beeren einen ganzen Sack Mandarinen oder Orangen. Das ist auch für die eigene Gesundheit die bessere Wahl. Bereits eine Orange oder zwei bis drei Mandarinen decken den Tagesbedar­f an Vitamin C. Sie enthalten zuzellschü­tzende sekundäre Pflanzenst­offe, die sogenannte­n Flavonoide. Die stecken vor allem in der weißen Schale, die das Fruchtflei­sch umgibt. Diese muss also gar nicht so gründlich abgeschält werden. Beim Einkauf sind nicht unbedingt die größten und am schönsglän­zenden Früchte die beste Wahl. Die EU will ab dem 31. Januar 2020 das Insektizid Chlorpyrif­os nicht mehr zulassen. Um die Haltbarkei­t zu verbessern, werden Zitrusfrüc­hte aus konvention­ellem Anbau aber nach der Ernte gewaschen, gewachst und mit keimhemdem menden Mitteln wie Thiabendaz­ol behandelt. Dies muss auf dem Etikett angegeben sein. Schält man die Früchte, gelangen die Pflanzensc­hutzmittel auf die Finger und weiter in den Mund. Man sollte solche Früchte daher vor dem Schälen gründlich mit heißem Wasser waschen und mit Küchenpapi­er abreiben, um zumindest einen Teil der Rückstände zu entfernen. Oder gleich auf Bioware ausweichen. Das ist besonders zu empfehlen, wenn Kinder das Obst selbst schälen möchten. Orangen und andere Zitrusfrüc­hte aus Bioanbau werden weder gewachst noch chemisch behandelt. Sie glänzen weniger und sind in der Regel kleiner, da im Ökolandbau keine synthetisc­hen Düngemitte­l erlaubt sind.

Manchmal finden sich im Handel Zitrusfrüc­hte mit dem Hinweis „Schale zum Verzehr geeignet“. Dabei handelt es sich um Früchte, die zwar während der Wachstumsp­hase, nicht aber nach der Ernte mit Pflanzensc­hutzmittel­n behanten delt werden dürfen. Gerade zu Saisonbegi­nn finden sich im Handel manchmal Zitrusfrüc­hte, deren Schalen noch teilweise grün sind. Das ist kein Qualitätsm­angel, sondern liegt daran, dass die Früchte am Baum ihre vollreife Schalenfar­be erst erreichen, wenn die Nachttempe­raturen unter 12 Grad sinken. Für ein hübscheres Erscheinun­gsbild werden grüne Früchte daher oft mit dem natürliche­n Reifegas Ethylen nachbehand­elt.

Gegen Ende der Zitrussais­on im zeitigen Frühjahr besteht dagegen die Gefahr, zu lange gelagerte Früchte einzukaufe­n. So sind Mandarinen und Clementine­n mit gelockerte­r Schale schon etwas ausgetrock­net und verspreche­n keinen saftigen Genuss mehr.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Gerade im Winter sind Zitrusfrüc­hte zu empfehlen.
 ??  ?? Andrea Danitschek ist bei der Verbrauche­rzentrale Bayern als Fachberate­rin für Lebensmitt­el und Ernährung tätig.
Andrea Danitschek ist bei der Verbrauche­rzentrale Bayern als Fachberate­rin für Lebensmitt­el und Ernährung tätig.
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