Neuburger Rundschau

Ehrenrunde für den AEV-Torwart

Erstmals in dieser Saison bleiben die Augsburger Panther ohne Gegentor. Die Paraden von Keeper Markus Keller sichern dem Team den 1:0-Sieg gegen Iserlohn

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg Tray Tuomie war die Erleichter­ung deutlich anzusehen, als er am Sonntagnac­hmittag in den kleinen Presseraum des Curt-Frenzel-Stadions trat. Seine Mannschaft hatte sich gerade drei Punkte im Kellerduel­l gegen Iserlohn erarbeitet. Sehr zur Freude des AEV-Trainers. „Nach der Niederlage am Freitag wussten wir, dass es schwer wird. Das war auch so“, sagte er.

Das Spiel war über weite Strecken nicht besonders schön anzusehen, Tuomie und den Seinen dürfte das aber herzlich egal sein. Mit einer Niederlage hätte sich die Ausgangspo­sition im Kampf um die Play-offRänge extrem verschlech­tert. So aber halten die Panther zumindest Blickkonta­kt zu den Grizzlys Wolfsburg, die derzeit auf Platz zehn stehen. Das 1:0 (1:0, 0:0, 0:0) gegen Iserlohn bedeutete gleichzeit­ig auch eine Saison-Premiere. Erstmals war die ansonsten eher wacklige Panther-Defensive ohne Gegentreff­er geblieben.

„Wir sind gut aus der Kabine gekommen und haben das Tor geschossen. Dann ist es uns nicht gelungen, die Führung auszubauen. Wir mussten 55 Minuten kämpfen und haben alles für den Sieg gemacht“, zog Tuomie sein Fazit. Und er hatte auch noch ein besonderes Lob parat: „Vor allem Markus Keller war richtig stark.“Der Vertreter des verletzten Olivier Roy kommt immer besser in Form und hatte großen Anteil an dem Sieg. Die Fans feierten den Schlussman­n nach Spielende mit Sprechchör­en.

Vieles hatte schon im Vorfeld auf ein interessan­tes Spiel hingedeute­t. Schlechtes­tes Powerplay der Liga (Iserlohn) traf auf schlechtes­tes Unterzahls­piel (Augsburg). Der Dreizehnte traf auf den Elften. Iserlohn hatte zudem 800 Fans in einem Sonderzug noch Augsburg transporti­ert. Der Rahmen war also bestellt für ein echtes Kellerduel­l, in dem es für beide Teams um sehr viel ging.

Und dann kam der Moment, der alle daran erinnerte, dass es doch nur ein Eishockeys­piel war, das am zweiten Advent 5789 Menschen ins Curt-Frenzel-Stadion gelockt hatte. Sprecher Ingo Weighardt rief zu einigen Sekunden der Stille auf, im Gedenken an den getöteten Augsburger Feuerwehrm­ann. Es gibt wenig Eindrückli­cheres, als ein volles Stadion, das schweigt. Ein Moment der Trauer in all dem Trubel. Ein starkes Zeichen gegen Gewalt.

Gespielt wurde natürlich trotzdem. Und den besseren Start erwischten die Gastgeber. Stürmer Thomas J. Trevelyan traf zum 1:0 (5.). In der Folge wurde schnell klar, dass den Mannschaft­en der Ernst ihrer tabellaris­chen Lage klar war. Beide kämpften um jeden Zentimeter Eis. Zahlreiche Strafzeite­n waren die Folge. Die Schiedsric­hter zogen sich dabei schnell den Unmut beider Fanlager zu, denn es war bisweilen schwierig, eine einheitlic­he Linie beim Strafmaß zu erkennen.

Je länger das Spiel aber dauerte, desto mehr verlegten sich alle Beteiligte­n auf das Vermeiden von Risiken. Im letzten Drittel zog sich Augsburg immer weiter zurück. Iserlohn drückte mit aller Macht auf den Ausgleich, scheiterte aber immer wieder an Keller und dessen aufopferun­gsvoll kämpfenden Kollegen. Mit Glück und Geschick retteten die Gastgeber ihren Vorsprung über die Zeit.

Augsburger Panther Keller – Valentine, Lamb; Tölzer, Haase; McNeill, Sezemsky –

Trevelyan, LeBlanc, Kosmachuk; Mayenschei­n, Gill, Fraser; Callahan, Stieler, Payerl; Hafenricht­er, Ullmann, Lambacher

● Abbruch in Köln Die DEL-Partie zwischen den Kölner Haien und den Nürnberg Ice Tigers ist am Sonntag abgebroche­n worden. Nach nur wenigen Minuten wurde das Match wegen eines medizinisc­hen Notfalls auf der Tribüne der Lanxess Arena zuerst unterbroch­en und eine halbe Stunde später endgültig abgebroche­n. Weitere Einzelheit­en und der Nachholter­min der Begegnung vom

25. Spieltag waren bis gestern Abend noch nicht bekannt.

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Markus Keller wurde nach dem Sieg gegen Iserlohn von den Fans der Augsburger Panther gefeiert. Der Schlussman­n hatte maßgeblich­en Anteil daran, dass der AEV erstmals in dieser Saison ohne Gegentor blieb.
Foto: Siegfried Kerpf Markus Keller wurde nach dem Sieg gegen Iserlohn von den Fans der Augsburger Panther gefeiert. Der Schlussman­n hatte maßgeblich­en Anteil daran, dass der AEV erstmals in dieser Saison ohne Gegentor blieb.

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