Ehrenrunde für den AEV-Torwart
Erstmals in dieser Saison bleiben die Augsburger Panther ohne Gegentor. Die Paraden von Keeper Markus Keller sichern dem Team den 1:0-Sieg gegen Iserlohn
Augsburg Tray Tuomie war die Erleichterung deutlich anzusehen, als er am Sonntagnachmittag in den kleinen Presseraum des Curt-Frenzel-Stadions trat. Seine Mannschaft hatte sich gerade drei Punkte im Kellerduell gegen Iserlohn erarbeitet. Sehr zur Freude des AEV-Trainers. „Nach der Niederlage am Freitag wussten wir, dass es schwer wird. Das war auch so“, sagte er.
Das Spiel war über weite Strecken nicht besonders schön anzusehen, Tuomie und den Seinen dürfte das aber herzlich egal sein. Mit einer Niederlage hätte sich die Ausgangsposition im Kampf um die Play-offRänge extrem verschlechtert. So aber halten die Panther zumindest Blickkontakt zu den Grizzlys Wolfsburg, die derzeit auf Platz zehn stehen. Das 1:0 (1:0, 0:0, 0:0) gegen Iserlohn bedeutete gleichzeitig auch eine Saison-Premiere. Erstmals war die ansonsten eher wacklige Panther-Defensive ohne Gegentreffer geblieben.
„Wir sind gut aus der Kabine gekommen und haben das Tor geschossen. Dann ist es uns nicht gelungen, die Führung auszubauen. Wir mussten 55 Minuten kämpfen und haben alles für den Sieg gemacht“, zog Tuomie sein Fazit. Und er hatte auch noch ein besonderes Lob parat: „Vor allem Markus Keller war richtig stark.“Der Vertreter des verletzten Olivier Roy kommt immer besser in Form und hatte großen Anteil an dem Sieg. Die Fans feierten den Schlussmann nach Spielende mit Sprechchören.
Vieles hatte schon im Vorfeld auf ein interessantes Spiel hingedeutet. Schlechtestes Powerplay der Liga (Iserlohn) traf auf schlechtestes Unterzahlspiel (Augsburg). Der Dreizehnte traf auf den Elften. Iserlohn hatte zudem 800 Fans in einem Sonderzug noch Augsburg transportiert. Der Rahmen war also bestellt für ein echtes Kellerduell, in dem es für beide Teams um sehr viel ging.
Und dann kam der Moment, der alle daran erinnerte, dass es doch nur ein Eishockeyspiel war, das am zweiten Advent 5789 Menschen ins Curt-Frenzel-Stadion gelockt hatte. Sprecher Ingo Weighardt rief zu einigen Sekunden der Stille auf, im Gedenken an den getöteten Augsburger Feuerwehrmann. Es gibt wenig Eindrücklicheres, als ein volles Stadion, das schweigt. Ein Moment der Trauer in all dem Trubel. Ein starkes Zeichen gegen Gewalt.
Gespielt wurde natürlich trotzdem. Und den besseren Start erwischten die Gastgeber. Stürmer Thomas J. Trevelyan traf zum 1:0 (5.). In der Folge wurde schnell klar, dass den Mannschaften der Ernst ihrer tabellarischen Lage klar war. Beide kämpften um jeden Zentimeter Eis. Zahlreiche Strafzeiten waren die Folge. Die Schiedsrichter zogen sich dabei schnell den Unmut beider Fanlager zu, denn es war bisweilen schwierig, eine einheitliche Linie beim Strafmaß zu erkennen.
Je länger das Spiel aber dauerte, desto mehr verlegten sich alle Beteiligten auf das Vermeiden von Risiken. Im letzten Drittel zog sich Augsburg immer weiter zurück. Iserlohn drückte mit aller Macht auf den Ausgleich, scheiterte aber immer wieder an Keller und dessen aufopferungsvoll kämpfenden Kollegen. Mit Glück und Geschick retteten die Gastgeber ihren Vorsprung über die Zeit.
Augsburger Panther Keller – Valentine, Lamb; Tölzer, Haase; McNeill, Sezemsky –
Trevelyan, LeBlanc, Kosmachuk; Mayenschein, Gill, Fraser; Callahan, Stieler, Payerl; Hafenrichter, Ullmann, Lambacher
● Abbruch in Köln Die DEL-Partie zwischen den Kölner Haien und den Nürnberg Ice Tigers ist am Sonntag abgebrochen worden. Nach nur wenigen Minuten wurde das Match wegen eines medizinischen Notfalls auf der Tribüne der Lanxess Arena zuerst unterbrochen und eine halbe Stunde später endgültig abgebrochen. Weitere Einzelheiten und der Nachholtermin der Begegnung vom
25. Spieltag waren bis gestern Abend noch nicht bekannt.