Neuburger Rundschau

Erst bellen, dann losflitzen

Durch den Schnee zu rennen, kann Spaß machen. Nur so lange und so schnell wie ein Schlittenh­und? Das schaffen wir nicht. Aber man kann sich auch auf einen Schlitten setzen und mit den Tieren durch den Schnee jagen

- VON REBECCA KRIZAK

Es ist so laut, dass man sich kaum unterhalte­n kann. Das Gebell und Gejaule der Hunde übertönt alles andere. Die Tiere wollen endlich losrennen. Und auch die Menschen sind aufgeregt. Denn heute geht es auf eine Hunde-Schlittent­our.

Im Norden Finnlands liegt vom Herbst bis zum Frühjahr Schnee. Hier in Lappland leben die Schlittenh­unde auf einem Hof. Die Tiere werden meist einfach Huskys genannt. Es gibt aber verschiede­ne Schlittenh­und-Rassen, etwa den sibirische­n Husky und den Grönlandhu­nd. In kalten Gegenden fühlen sich die Hunde wohl. Ihr dichtes Fell schützt sie, während die Menschen sich heute mit warmen Jacken, Mützen, Schals und dicken Handschuhe­n warmhalten müssen.

Minus 15 Grad Celsius zeigt das Thermomete­r an. Jeweils sechs Hunde ziehen einen Schlitten mit zwei Menschen darauf. Einer sitzt vorne auf dem Schlitten. Der andere steht dahinter und lenkt. Dort hinten befindet sich auch eine Bremse, um das Gespann anzuhalten. Bevor es losgeht, müssen sich die Fahrer mit ihrem Gewicht auf diese Bremse stellen. Denn die

Hunde wollen starten und ziehen an ihren Leinen. Dann geht es los. Es ruckt einmal heftig am Schlitten, als die Hunde anfangen zu rennen. Dann aber gleitet der Schlitten über den Schnee. Plötzlich ist es ganz still. Die Hunde bellen nicht mehr, sondern rennen. Für die Hunde ist das aber nicht zu anstrengen­d, beruhigt Jenny. Sie ist viel mit den Huskys zusammen und kennt die Tiere gut.

Heute führt Jenny die Schlittenf­ahrt an. Die Hunde dahinter wissen deshalb, wo es langgeht. Fährt niemand vorneweg, sind die Menschen auf dem Schlitten gefragt. Sie rufen den Hunden Kommandos zu. Zügel zum Lenken gibt es nicht. Nach einer Weile wird eine Pause gemacht. Doch die Hunde haben noch immer nicht genug vom Schnee. Sie werfen sich hinein und spielen darin. „Sie können noch viel kältere Temperatur­en aushalten“, erklärt Jenny: „Im Schneestur­m können die Hunde sich sogar ohne Probleme einschneie­n lassen.“Ihr Trick: Sie rollen sich zusammen und stecken die Nase unter ihren Schwanz.

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Dann geht es los und der Schlitten gleitet lautlos durch den Schnee. Diese Aussicht auf die Hunde haben dann die Menschen im Schlitten.
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Fotos: Rebecca Krizak, dpa Bevor sie losrennen dürfen, sind die Schlittenh­unde aufgeregt. Manche bellen deshalb auch laut.
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Zwischendu­rch müssen die Hunde sich ausruhen.

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