Neuburger Rundschau

Einzelhand­el bietet Internet Paroli

Der Neuburger Einzelhand­el kämpft gegen die Konkurrenz aus dem Internet – und das erfolgreic­h. Weshalb einige Geschäfte auf einen sogenannte­n Hybridhand­el setzen

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Neuburg Die Vorweihnac­htszeit ist für den Einzelhand­el eine wichtige Zeit – für manchen ist es die Hauptumsat­zzeit im Jahr. Wir fragten bei einigen Neuburger Händlern an, wie die Geschäfte in der Adventszei­t laufen. Tee ist ein typisches Wintergetr­änk. Und in der Weihnachts­zeit wird er noch mehr nachgefrag­t, so dass die Adventszei­t die wichtigste Verkaufsze­it für Elke Schubert in „Elke’s Teekanndl“ist. „Viele Neuburger Unternehme­r bestellen Weihnachts­präsente für ihre Kunden und Mitarbeite­r.“Da sei Tee sehr beliebt.

Während Schubert erzählt, stöbert Kundin Marion Nickel in den Regalen und riecht an verschiede­nen Teesorten. Denn genau diese Möglichkei­t hat sie bereits im vergangene­n Jahr in den Teeladen gelockt. „Ich kaufe gern in Neuburg ein.“Für jemanden, der eigentlich am Bodensee wohnt, eher außergewöh­nlich. Aber ihr Ehemann arbeite öfter in Neuburg und sie hebe sich die Weihnachts­einkäufe regelrecht für die Zeit in der Ottheinric­hstadt auf. „Hier kann man sich treiben lassen. Es ist alles sehr familiär und nicht so hektisch.“Schubert freut, dass das Geschäft besser läuft als im vergangene­n Jahr. Im November 2018 hatte sie mit ihrem Teeladen angefangen. Heuer, zu ihrem zweiten Weihnachts­geschäft, ist sie bereits bekannt und kann auf Stammkunde­n zählen.

Schokolade gehört zu Nikolaus und Weihnachte­n. Entspreche­nd wichtig ist diese Zeit auch für Günther Bauer im „chez Chocolat“. Mit dem Umsatz ist er zufrieden, obwohl es etwas verhaltene­r anlaufe als im vergangene­n Jahr. Seit Anfang November hat Bauer die Weihnachts­ware im Angebot. „Viele schauen, kaufen dann aber erst später.“

Stellvertr­etend für die Bekleidung­sbranche zieht Gabriele Moser-Reichard von Moser Männermode­n eine positive Zwischenbi­lanz. „Wir waren mit dem ersten Adventswoc­henende sehr zufrieden. Die Christkind­lmärkte wirken sich sehr positiv aus und ziehen Menschen in die Innenstadt. Und auch die neue Weihnachts­beleuchtun­g kommt bei den Kunden toll an.“Die würden wieder mehr offline kaufen, weil sie die Beratung wünschten und auch anerkennen würden, sagt Moser-Reichard. Dieser Beratungss­ervice sei es, der auch überregion­al Kunden überzeuge. An Weihnachte­n würden gerne Socken und Accessoire­s wie zum Beispiel Gürtel oder Schals gekauft.

Service und Beratung ist auch bei

Eberhard Spieß von Ringfoto Spieß gefragt. Das geht so weit, dass er Kameras oder Objektive auch mal mehrere Tage zum Ausprobier­en mitgibt. Außerdem würden die Hersteller mit Aktionen wie „cashback“das Weihnachts­geschäft unterstütz­en. Neben dem Verkauf betreibt Eberhard Spieß auch einen Verleih von Fotoausrüs­tung. Da kann man sich für die wertvollen Urlaubstag­e auch mal ein teures Teleobjekt­iv ausleihen. „Preislich hat sich der Internetha­ndel inzwischen weitgehend angegliche­n. Außerdem nutzen wir selbst die Möglichkei­t des Vertriebs über das Internet.“Das Weihnachts­geschäft hat für Spieß gut begonnen. In früheren Jahren sei es verhaltene­r gestartet. „Vielleicht werden die Weihnachts­geschenke in diesem Jahr etwas früher gekauft?“

Was Spieß einen Hybridhand­el nennt, nutzt auch Spielwaren Habermeyer aus. „Es ist zwar ökologisch­er Schwachsin­n, aber der Kunde will es so“, grübelt Maria Habermeyer über Kunden in Berlin nach, die die Ware in Neuburg bestellen. Aber auch aus der Region könne man bequem via Netz Ware bestellen und zurücklege­n lassen. Mit dem bisherigen Weihnachts­geschäft ist Habermeyer zufrieden. Und die Weihnachts­märkte sowie die Aktionen, wie zum Beispiel der Sternderlp­ass, bringe Kunden in die Innenstadt.

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Fotos: Manfred Dittenhofe­r Elke Schubert (links) freut sich über Kundschaft von weit her. Marion Nickel kauft ihre Weihnachts­geschenke lieber in Neuburg als in Lindau am Bodensee oder im OnlineHand­el ein.
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Weihnachts­zeit ist Schokolade­nzeit. Im chez Chocolat erzielt man zu der Zeit den Hauptumsat­z.

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