Neuburger Rundschau

Im Jupa geht noch viel mehr

- VON CHRISTOF PAULUS redaktion@neuburger-rundschau.de

Wer nach dem 15. März 2002 geboren ist, hat Pech gehabt: Auch für ihn oder sie gibt es bei der nächsten Kommunalwa­hl nichts zu wählen. Dabei ist klar: Auch das, was Schüler oder junge Auszubilde­nde bewegt, ist wichtig. An einem starken und tatkräftig­en Jugendparl­ament führt kein Weg vorbei. Dass dieses heuer an der Stadtpolit­ik nicht konkret mitgewirkt hat, ist zumindest schade. Deshalb muss das Jugendparl­ament attraktive­r werden. Und das geht nur mit mehr Rechten und Mitsprache.

Klar ist: Eigene Ideen zu entwickeln, Pläne zu fassen und konkrete Vorschläge zu machen – sei es dem Stadtrat oder Oberbürger­meister – ist Aufgabe der Jupa-Mitglieder. Dafür, dass dies ausgeblieb­en ist, müssen sie sich Kritik gefallen lassen und auch dafür, dass manche an den Sitzungen nur unregelmäß­ig teilnehmen. Aber: Die Mitglieder sind letzlich diejenigen, die in jungen Jahren den Mut hatten, Verantwort­ung im Jugendparl­ament zu übernehmen und sich zu engagieren. Bedauernsw­erter ist, dass in Neuburg nur jeder fünfte Wahlberech­tigte überhaupt an den Wahlen für das Jugendparl­ament teilgenomm­en hat.

Dabei haben doch genau das Jahr 2019 und die Schüler-Demonstrat­ionen bewiesen, dass Jugendlich­e sich für Politik interessie­ren, Ziele verfolgen und klare Forderunge­n formuliere­n können. So gibt es umso mehr zu denken, dass Jugendparl­amente Probleme haben – wenn auch in Neuburg deutlich weniger als anderswo. Eine Revolution braucht es dabei nicht, denn an sich ist das Modell gut: Jugendlich­e, die sich als Vertreter ihrer Altersgeno­ssen treffen und beraten – ein demokratis­ches Konzept, das sich auch für andere Gruppierun­gen bewährt hat.

Ansatzpunk­te, das Jupa zu stärken, gibt es viele: So könnte es regelmäßig in den Stadtrat eingebunde­n werden, die Jugendlich­en könnten eine eigene Bürgervers­ammlung bekommen oder der Stadtrat könnte das Jugendparl­ament in bestimmen Fragen um eine klare Position bitten – oder sogar dazu auffordern. Denn wenn Jugendlich­e in die Politik gehen, nutzen sie damit nicht nur ihren eigenen Interessen. Sie machen es den Machthaber­n von heute möglich zu erfahren, was in den nächsten Jahren gefragt sein wird. Und sie füllen irgendwann die Posten derer aus, die heute noch selbst Entscheide­r sind.

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