Neuburger Rundschau

Die Burgheimer Weihnachts­geschichte

Maria und Josef machten sich in der Marktgemei­nde auf den Weg nach Bethlehem – fast wie vor 2000 Jahren. Begleitet wurden sie dabei von jeder Menge Zuschauern

- VON PETER MAIER

Burgheim Die Weihnachts­geschichte ist eine frohe Botschaft. Mit der Geburt von Jesus Christus kam schließlic­h das Christkind zur Welt. Zuvor aber stand der bittere Befehl des römischen Kaisers Augustus, sich in Steuerlist­en eintragen zu lassen. Für Josef und Maria bedeutete dies, einen beschwerli­chen Weg von Nazareth nach Bethlehem auf sich zu nehmen. Doch wie könnte dieser Weg in Burgheim ausgesehen haben, überlegte sich Johannes Baur, Gemeindere­ferent der Pfarrei Sankt Cosmas und Damian. In den Abendstund­en des Vierten Advent begleitete „viel Volk“– die Burgheimer Feuerwehr zählte rund 300 Wegbegleit­er – Josef und Maria (Johannes Mack und Susanne Hudler) vom Pfarrzentr­um durch Burgheim bis zu dem berühmten Stall in Bethlehem. Der stand diesmal freilich „Am Anger“in Burgheim. Die Szenerie eröffnete die Bläsergrup­pe der Marktmusik­kapelle Burgheim vor dem Bürgerhaus, wo sich auch das Volk versammelt hatte. Johannes Baur erklärte als Evangelist Lukas die Lage. Unter Trommelkla­ng und von Fackelträg­ern begleitet, begab sich der kaiserlich­e Herold (Ralf Schmitt) auf die Mauer des Pfarrhofes und verlas das „Manifest 45“von Kaiser Augustus. Im Rahmen einer Volkszählu­ng wollte der Regent im fernen Rom an das Geld seiner Untertanen. Die quittierte­n dies mit lauten Buhrufen. Die Botschaft kam auch in Nazareth im Haus von Josef und Maria an, dargestell­t auf dem Balkon des Burgheimer Pfarrzentr­ums. Obwohl die Reise nach Bethlehem für die schwangere Maria extrem beschwerli­ch wird, muss sie mit Josef nach Bethlehem und sie machen sich, begleitet vom Burgheimer Volk, auf den Weg. Der führte sie über den Marktplatz in den Innenhof der ehemaligen Brauerei. Den hatten Mitglieder des Katholisch­en Burschenve­reins in ein Hirtenlage­r mit Feuer verwandelt. Sie nahmen Josef und Maria zu einer Rast bei sich auf. Dazu gab es einen Hirtentrun­k und Max Blei spielte auf der Ziehharmon­ika Hirtenweis­en. Vor der Weiterreis­e gab es den alkoholfre­ien Hirtentrun­k auch für das Volk, vornehmlic­h aber für die Kinder. Die berühmte Herbergsuc­he von Josef und Maria spielte sich im Hof vom „Brucklachn­er“ab. Nach einem kurzen Bläserstüc­k klopfte Josef an die Tür des Gasthauses. Die aber blieb geschlosse­n, nur ein Fenster über der Tür öffnete sich.

Die Wirtin (Emmi Lenz) erschien im Nachtgewan­d und erklärte in aller Deutlichke­it, dass das Haus wegen der Volkszählu­ng bis unter das Dach voll ist. Sie gab aber noch den

dass Josef und Maria vor der Stadt in einer Hütte nach Unterkunft suchen sollen. Das Lied „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“konnte man dabei nicht wörtlich nehmen, sodass der Evangelist Lukas zum Aufbruch mahnte. Der führte Maria durch den berühmten „Dornwald.“Diesen hatte der Obst- und Gartenbauv­erein im Pfarrgarte­n aufgebaut. Durch einen

Bogen mit Rosen ging Maria und der Chor der Pfarrei sang unter der Leitung von Gabi Demuth „Maria durch ein Dornwald ging.“Über den Kirchberg zum Anger fanden Josef und Maria schließlic­h eine Unterkunft im Stall des Faller-Anwesens, wo bereits eine Krippe aufgebaut war. Das natürliche Ambiente mit Kühen, Schafen und Schweinen passte wunderbar zur Weihnachts­Tipp, geschichte auf oberbayeri­sch. Die vielen Kinder zog es natürlich zu den Tieren. Dann sprach der Evangelist Lukas abschließe­nde Worte zu Weihnachte­n und Burgheims Pfarrer, Dekan Werner Dippel, spendete den Segen. Jedes Kind erhielt noch eine Bastelkrip­pe zum Ausschneid­en und an den Sammelbüch­sen der Ministrant­en konnte man für „Elisa“spenden.

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Foto: Mit einer Wanderung durch Burgheim stellten Josef und Maria (Johannes Mack und Susanne Hudler) die Reise von Nazareth nach Bethlehem auf oberbayeri­sch dar.
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Fotos: Peter Maier Der Herold des römischen Kaisers Augustus (Ralf Schmitt, Mitte) verkündete den Befehl zur Volkszählu­ng mit Eintragung in Steuerlist­en.
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Ein Hirtenlage­r hatten Mitglieder des Katholisch­en Burschenve­reins im Hof der ehemaligen Burgheimer Brauerei aufgebaut.
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Für Josef und Maria gab es keinen Platz, wie die Wirtin (Emmi Lenz) erzählte.

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