Bürgermeister: Viel erreicht, wegweisend geplant
Nach zwölf Jahren Amtszeit zieht der Pöttmeser Bürgermeister Franz Schindele eine Bilanz
Pöttmes Gut zehn Minuten sprach Franz Schindele über zwölf Jahre Bürgermeistertätigkeit in der Pöttmeser Marktgemeinde. Sein komprimierter Blick zurück war weniger nostalgisch als vielmehr erfüllt von großer Dankbarkeit und Anerkennung: Dank für das Engagement der Bürgerschaft, Anerkennung für das gemeinsam Erkämpfte und das vielfach Geleistete. Wegweisend, mutig und nachhaltig habe man investiert, finanziert, saniert und bilanziert. „Es war eine erfüllte und gute Zeit“, sagte der Bürgermeister, dessen Amtszeit Ende April zu Ende geht. Die Jahresabschlusssitzung beim Ochsenwirt brachte auch heuer alle jene zusammen, die nachhaltig dafür gesorgt hatten, dass die Gemeinde übers Jahr politisch und gesellschaftlich funktionierte, kulturell vorankam, sicherheitstechnisch und medizinisch auf dem neuesten Stand blieb und ökologisch mithielt.
Seine über 200 Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnen inner- und außerhalb des Rathauses hätten Großartiges geleistet, sagte der Chef. Sieben langjährige Rathausmitarbeiter sowie Kulturreferentin Ludwiga Baronin Herman wurden eigens hervorgehoben (siehe Infoartikel).
Schindele streifte besonders aufwendige und nachhaltige Projekte und Investitionen. Um dem starken Bevölkerungszuwachs von 600 Zuzügen in den letzten Jahren gerecht zu werden, musste die Infrastruktur ausgebaut werden. Zumal das Statistische Bundesamt für Pöttmes in den nächsten zehn Jahren den stärksten Bevölkerungszuwachs prognostiziere, so der Bürgermeister. Das Rathaus, mitsamt des historischen Marktplatzes, wurde saniert und aufgewertet. Bauland wurde erworben, sowohl vor Ort als auch in den Ortsteilen entstanden zahlreiche neue Wohn-und Gewerbeflächen. Das Wege-und Radwegnetz wurde großflächig ausgebaut, innerund außerorts erfolgte eine aufwendige Grundsanierung der Durchgangsstraßen.
Die Betreuung der ganz jungen und der älteren Bewohner sei aktuell und für die Zukunft weitestgehend gesichert. Die Jugendarbeit werde gefördert, der Jugendtreff sei gut besucht. Die Wirtschaftsschule werte das Schulzentrum auf. Die Aufstockung von 30 auf 60 Betten im Seniorenheim St. Hildegard sowie weitere, ortsansässige Einrichtungen für ältere und pflegebedürftige Menschen seien aufgrund der vermehrten Nachfrage an Pflegeplätzen wichtige Errungenschaften. Das Ärztehaus garantiere langfristig eine sichere medizinische Versorgung.
Die Fairtrade-Gemeinde Pöttmes lege mittels besonderer Projekte Wert auf ökologische Nachhaltigkeit. Das soziale Miteinander und der Gemeinschaftssinn hätten einen hohen Stellenwert: Seit vier Jahren kümmerten sich die Gemeinde und die Ehrenamtlichen vom Asylkreis um die vor Krieg geflüchteten Menschen aus Syrien, Afghanistan und einigen afrikanischen Ländern. Für ihre Verdienste rund um die über 30-jährige Partnerschaft mit La Haye-Pesnel habe Pöttmes die europäische Ehrenfahne. Vor Kurzem beteiligten sich über 1400 Menschen an der Typisierungsaktion für die an Leukämie erkrankte Lisa aus Pöttmes. Die vielen Investitionen waren kostspielig. Trotz einer gestiegenen Verschuldung liege man derzeit im Mittelfeld vergleichbarer Gemeinden und weit unter dem Verschuldungsdurchschnitt auf Landesebene, betonte Schindele. Sein Fazit: „Wir haben viel erreicht und sind für die Zukunft gut aufgestellt.“Schindeles Stellvertreterin Sissi Veit-Wiedemann dankte ihm. Und: „Auch in Zukunft wird ein neuer Gemeinderat viele Aufgaben haben. Die Arbeit wird nicht ausgehen.“