Neuburger Rundschau

Muss es immer ein Arzt sein?

- VON MARKUS BÄR mab@augsburger-allgemeine.de

Das Thema Notarztver­sorgung und immer wieder auftauchen­de Lücken in diesem Netz ist äußerst komplex. So komplex, dass es dafür keine einfachen Lösungen und auch keinen Akteur gibt, dem man einfach die Schuld in die Schuhe schieben könnte.

Das Rettungswe­sen hat sich stark verändert. Es gibt viel mehr Einsätze, wie etwa das Bayerische Rote Kreuz mitteilt. Ein Grund: Die Gesellscha­ft wird älter und damit versorgung­sbedürftig­er. Auch greifen viele Menschen heute schneller zum Hörer, wenn ein gesundheit­liches Problem vorliegt. Mit einer oft größeren Anspruchsh­altung, als das früher üblich war. Des Weiteren macht sich gerade auf dem Land der Ärztemange­l zusehends bemerkbar.

Was ist nun der Ausweg aus diesem Dilemma? Vielleicht müssen einfache Fälle tatsächlic­h vermehrt von nichtärztl­ichem Personal versorgt werden. In einer Klinikambu­lanz legt interessan­terweise oft das Pflegepers­onal fest, wie schwer ein Patient erkrankt oder verletzt ist und wer als erster vom Arzt gesichtet werden sollte. Dem Pflegepers­onal wird also sehr wohl eine gewisse Beurteilun­gskraft zugebillig­t. Und im Fall des Kurt Bruckner aus dem Oberallgäu (siehe nebenstehe­nden Artikel) hätte es sicher gereicht, wenn ein Notfallsan­itäter oder eine erfahrene Pflegekraf­t gekommen wäre und – zum Beispiel gegen die Übelkeit – ein einfaches, nicht verschreib­ungspflich­tiges Mittel empfohlen hätte. Was aufgrund der Gesetzesla­ge aber nach wie vor nicht erlaubt ist. Denn Heilen dürfen nur Ärzte und Heilprakti­ker. Aber: Ist das künftig noch praktikabe­l?

Notizen aus der Region

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