Blick in die Geschichte
ARD zeigt einen Film über Krupp-Manager Berthold Beitz
Beide sind ein Teil westdeutscher Nachkriegsgeschichte: der Krupp-Manager Berthold Beitz und der Historiker Golo Mann. Von ihrer Begegnung erzählt ein ARD-Film an diesem Mittwoch um 20.15 Uhr, der mit Sven-Eric Bechtolf als Beitz und Edgar Selge als Golo Mann brillant besetzt ist.
Berthold Beitz, 2013 mit 99 Jahren in Essen gestorben, ist eine Legende der westdeutschen Nachkriegszeit. Als Krupp-Generalbevollmächtigter verhalf er dem Schwerindustrie-Konzern wieder zu Weltgeltung und überführte ihn in eine Stiftung. Dabei hatte Beitz maßgeblichen Anteil am Strukturwandel des Ruhrgebiets zu einer Wissenschafts- und Kulturregion. Somit spiegelt sich in dem Topmanager das Wirtschaftswunder nach dem durch das Dritte Reich bedingten totalen Niedergang Deutschlands.
Zudem ehrte Israel den gut aussehenden und charmanten, teils auch ruppigen Macher 1973 mit dem Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“.
Denn zwischen 1941 und 1944 hatte Beitz im besetzten Polen viele Juden vor einer Ermordung in den KZ gerettet, indem er als Leiter der Karpathen Öl AG die Menschen als unabkömmlich für seine kriegswichtige Firma reklamierte. Das alles prädestiniert ihn für ein filmisches Porträt, in dem Ausnahmepersönlichkeit und Zeitgeschichte aufeinandertreffen.
Unter dem Titel „Das Geheimnis der Freiheit“zeigt Das Erste eine Beitz-Darstellung, in der sich jedoch Wirklichkeit mit Psychologisierung und Fiktion vermischt. Regie führte der Israeli Dror Zahavi („Tatort“) – nach einem Drehbuch von Sebastian Orlac.