Neuburger Rundschau

Zentrale Projekte: Ortsumfahr­ung und Campus

Die CSU hat auch bei den jetzigen Kommunalwa­hlen eine umfangreic­he Broschüre mit den Themenschw­erpunkten für die kommenden sechs Jahre aufgelegt. Was auf den 44 Seiten zu lesen ist

- VON MANFRED RINKE

Neuburg Premiere war 1996, als Bernhard Gmehling in den Stadtrat einzog. Damals formuliert­e der CSU-Ortsverban­d in seinem Wahlprogra­mm ausführlic­h das, was die Partei in den folgenden sechs Jahren in Neuburg wie anpacken möchte. Auch 24 Jahre später finden sich vor der Kommunalwa­hl in einer Broschüre wieder die klar formuliert­en Ziele der Christsozi­alen – und das auf stolzen 44 Seiten. Dabei hätten es aber leicht auch mehr sein können, erzählten Oberbürger­meister Bernhard Gmehing und Ortsvorsit­zender MdL Matthias Enghuber als Gäste der Redaktion bei der Vorstellun­g des Programms.

Denn das Ergebnis im Heft sei ja nicht das Produkt von ein, zwei Leuten, sondern das Ergebnis von mehreren Arbeitsgru­ppen aus allen Bereichen. „Da haben seit Anfang September auch Senioren, Jugendlich­e und sogar Außenstehe­nde aus dem Wirtschaft­sbereich ihre Ideen eingebrach­t“, sagt Enghuber. Er, der OB sowie Vorstandsk­ollege und Stadtrat Peter Segeth hätten dann Fülle von Anregungen beurteilt und gekürzt. Die 44 Seiten umfassende Broschüre sei nur das Extrakt aus allem.

Als Pflichtlek­türe für die Wähler ist das Programmhe­ft freilich nicht gedacht. „Wer will, kann natürlich, zumal auch erwähnt wird, welche unserer wichtigste­n Vorhaben, die wir uns in den vergangene­n 18 Jahren gesteckt haben, umgesetzt werden konnten“, erklärt Gmehling. Wichtiger als die stumme Lektüre ist dem Oberbürger­meister und dem Ortsvorsit­zenden aber der direkte Kontakt zu den Bürgern.Regelmäßig kommt die CSU bei Versammlun­gen in den Stadtteile­n mit den Bürgern ins Gespräch. Jetzt, im Vorwahlkam­pf, kommen die InfoStände dazu.

Das Wahlprogra­mm der CSU deckt, wie gewohnt, alle wichtigen Bereiche ab. Aufgeschlü­sselt ist es in neun Themenschw­erpunkte. Ein zentrale Punkt ist die Stadtentwi­cklung mit den „Jahrhunder­tprojekten“, wie sie Gmehling im Vorwort bezeichnet: die Ortsumfahr­ung mit zweiter Donaubrück­e im Osten der Stadt und der Campus der TechniHoch­schule Ingolstadt, mit dem der Freistaat Neuburg zum Hochschuls­tandort machen wird. In diesem Zuge soll auch eine Start-upKultur etabliert werden, die jungen, innovative­n Firmengrün­dern Chancen bietet.

Bei der Realisieru­ng der Ortsumfahr­ung sind bereits wichtige Schritte gegangen worden. Möglicherw­eise, so der OB, können bis Ende 2020 die Pläne bei der Regierung eingereich­t werden. Mit dem Bau der zweiten Donaubrück­e gebe es durch den

Wegfall des überörtlic­hen NordSüd-Verkehrs und der Entlastung der Elisenbrüc­ke im Zentrum den Handlungss­pielraum, um in den wichtigen Bereichen Fußgängeru­nd Radfahrver­kehr entscheide­nde Verbesseru­ngen in der Innenstadt zu erreichen. Zudem werde durch die neue Verbindung zwischen Münchener und Grünauer Straße auch die Verkehrsbe­lastung im Ostend deutlich reduziert. Zur Verkehrsen­twicklung zählen unter andie derem auch der zügige vierspurig­e Ausbau der B 16, der Ausbau der „Bergheimer Spange“, die Stärkung des ÖPNV in Zusammenar­beit mit der Verkehrsge­meinschaft Region Ingolstadt (VGI), ein Bahnhalt in Heinrichsh­eim, ein „Busbahnhof“am Bahnhof mit einer kürzer getakteten Ringlinie durch die untere Stadt zur Entlastung der Stadtbusli­nien und ein weiterer Ausbau der schon jetzt 17,2 Kilometer Radwege, die in die Stadt führen.

Was den ruhenden Verkehr angeht, weist Gmehling darauf hin, dass die Zahl der innerstädt­ischen Parkplätze seit 2014 (870) auf 1300 am Ende dieses Jahres aufgestock­t sind. Dann zählen auch die zusätzlich­en 150 im Parkhaus am Hallenbad und die 180 auf der Schlösslwi­ese dazu. Zudem gibt es 450 KurzzeitPa­rkplätze.

Über die Finanzen, die Kultur und den Tourismus, das Ehrenamt mit Sport und Freizeit führt das Wahlprogra­mm zum Sozialen. Wie Gmehling sagt, sei nicht nur die Schaffung von günstigem Wohnraum wichtig, wie es aktuell in Feldkirche­n geschieht und in noch gröschen ßerer Form beim Großprojek­t Heckenweg zwischen Stadtwerke­n und Herrenwört­h geplant ist. Angesichts von derzeit mehr als 6200 Bürger über 65 Jahren gelte es immer mehr auch seniorenge­rechtes Wohnen in verschiede­nen Formen (wie Mehrgenera­tionenhäus­er) anzubieten und die Stadt Schritt für Schritt barrierefr­eier zu machen. Familie, Bildung und Digitalisi­erung mit dem Willen, alles dafür zu tun, damit ganz Neuburg bald möglichst ein schnelles Internet erhält, sind weitere Punkte aus dem Programm.

Was die Innenstadt angehe, bleibt die CSU „an der Seite derjenigen, die dort ihr Geld verdienen müssen“. „Solange die Mehrheit der Geschäftsl­eute gegen eine Fußgängerz­one ist, sind auch wir dagegen“, verdeutlic­hen Gmehling und Enghuber. „Wenn der Handel etwas anderes wollen, sind wir dabei.“Unabhängig davon könne die Attraktivi­tät der Innenstadt nach dem Vorbild von Wein- und Gärtnerstr­aße beispielsw­eise in Schmid-, Rosenund Färberstra­ße ebenfalls mit eigenen Mitteln, also ohne Städtebauf­örderung, gesteigert werden.

 ?? Foto: Stadt Neuburg ?? Westlich von Joshofen (vorne Mitte) ist die geplante Ortsumfahr­ung mit zweiter Donaubrück­e geplant. Sie führt dann auf der anderen Donauseite von der Grünauer Straße entlang des Ostends zur Münchener Straße. Geht alles seinen weg, können die Pläne dafür noch Ende 2020 bei der Regierung eingereich­t werden.
Foto: Stadt Neuburg Westlich von Joshofen (vorne Mitte) ist die geplante Ortsumfahr­ung mit zweiter Donaubrück­e geplant. Sie führt dann auf der anderen Donauseite von der Grünauer Straße entlang des Ostends zur Münchener Straße. Geht alles seinen weg, können die Pläne dafür noch Ende 2020 bei der Regierung eingereich­t werden.

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