Weichering macht sich fit fürs Alter
Die Gemeinde bekommt eine kostenlose Beratung, wie sie sich auf eine immer älter werdende Gesellschaft vorbereiten kann. Die Umsetzung der Ideen muss sie aber selbst bezahlen
Weichering Die Gemeinde Weichering will sich auf eine älter werdende Gesellschaft vorbereiten. Das heißt, in dem Ort sollen Strukturen geschaffen oder verbessert werden, die insbesondere Senioren zugutekommen. Da geht es beispielsweise um medizinische, pflegerische oder soziale Infrastrukturen, aber auch um Dienstleistungen, Mobilität und Nahversorgung. Um herauszufinden, welche seniorenpolitischen Maßnahmen in Weichering Sinn machen würden und welche auch umgesetzt werden können, bekommt die Gemeinde noch in diesem Jahr fachliche Unterstützung von externen Beratern. Diese sehen sich in der Gemeinde um, eruieren den Bedarf, loten Möglichkeiten aus und machen Lösungsvorschläge. Über zwei Jahre hinweg wird das Beraterteam mit der Gemeinde zusammenarbeiten und ein Konzept erarbeiten. Diese Leistung wird vom bayerischen Sozialministerium bezahlt, denn die Gemeinde Weichering wurde als eine von vier Kommunen in Oberbayern für das
Förderprogramm „Markt der Generationen“ausgewählt. Dieses Modell soll helfen, in kleinen Gemeinden mit weniger als 3000 Einwohnern Voraussetzungen zu schaffen, damit auch dort ältere Mitbewohner möglichst lange selbstbestimmt leben können.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung hat Christian Kutz vom Landratsamt, auf dessen Initiative sich Weichering für das Förderprogramm beworben hat, das Prozedere erklärt. Los gehen soll es schon im Februar. Zunächst wird sich das Expertenteam die vorhandenen Strukturen in der Gemeinde ansehen. Dabei werden unter anderem folgende Fragen aufgeworfen: Gibt es Einkaufsmöglichkeiten im Ort? Gibt es einen Arzt? Wie kommen Bürger ohne Auto in die nächst größere Stadt? Wie sieht es mit Freizeitangeboten für ältere Menschen aus? Welche Angebote gibt es für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen? In einem zweiten Schritt sollen dann – unter Beteiligung interessierter Bürger – Lösungen erarbeitet werden, wie Lücken geschlossen werden können.
Während die Beraterdienstleistung für die Gemeinde kostenlos ist, muss sie sich um die Umsetzung von Projekten organisatorisch und finanziell selbst kümmern. So muss am Ende auch in diesem Fall das Wünschenswerte mit dem Machbaren abgewogen werden.