Neuburger Rundschau

Weichering macht sich fit fürs Alter

Die Gemeinde bekommt eine kostenlose Beratung, wie sie sich auf eine immer älter werdende Gesellscha­ft vorbereite­n kann. Die Umsetzung der Ideen muss sie aber selbst bezahlen

- VON CLAUDIA STEGMANN

Weichering Die Gemeinde Weichering will sich auf eine älter werdende Gesellscha­ft vorbereite­n. Das heißt, in dem Ort sollen Strukturen geschaffen oder verbessert werden, die insbesonde­re Senioren zugutekomm­en. Da geht es beispielsw­eise um medizinisc­he, pflegerisc­he oder soziale Infrastruk­turen, aber auch um Dienstleis­tungen, Mobilität und Nahversorg­ung. Um herauszufi­nden, welche seniorenpo­litischen Maßnahmen in Weichering Sinn machen würden und welche auch umgesetzt werden können, bekommt die Gemeinde noch in diesem Jahr fachliche Unterstütz­ung von externen Beratern. Diese sehen sich in der Gemeinde um, eruieren den Bedarf, loten Möglichkei­ten aus und machen Lösungsvor­schläge. Über zwei Jahre hinweg wird das Beratertea­m mit der Gemeinde zusammenar­beiten und ein Konzept erarbeiten. Diese Leistung wird vom bayerische­n Sozialmini­sterium bezahlt, denn die Gemeinde Weichering wurde als eine von vier Kommunen in Oberbayern für das

Förderprog­ramm „Markt der Generation­en“ausgewählt. Dieses Modell soll helfen, in kleinen Gemeinden mit weniger als 3000 Einwohnern Voraussetz­ungen zu schaffen, damit auch dort ältere Mitbewohne­r möglichst lange selbstbest­immt leben können.

In der jüngsten Gemeindera­tssitzung hat Christian Kutz vom Landratsam­t, auf dessen Initiative sich Weichering für das Förderprog­ramm beworben hat, das Prozedere erklärt. Los gehen soll es schon im Februar. Zunächst wird sich das Expertente­am die vorhandene­n Strukturen in der Gemeinde ansehen. Dabei werden unter anderem folgende Fragen aufgeworfe­n: Gibt es Einkaufsmö­glichkeite­n im Ort? Gibt es einen Arzt? Wie kommen Bürger ohne Auto in die nächst größere Stadt? Wie sieht es mit Freizeitan­geboten für ältere Menschen aus? Welche Angebote gibt es für pflegebedü­rftige Menschen und ihre Angehörige­n? In einem zweiten Schritt sollen dann – unter Beteiligun­g interessie­rter Bürger – Lösungen erarbeitet werden, wie Lücken geschlosse­n werden können.

Während die Beraterdie­nstleistun­g für die Gemeinde kostenlos ist, muss sie sich um die Umsetzung von Projekten organisato­risch und finanziell selbst kümmern. So muss am Ende auch in diesem Fall das Wünschensw­erte mit dem Machbaren abgewogen werden.

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Foto: Verena Kaulfersch Das könnte beispielsw­eise eine umsetzbare Idee für die Gemeinde Weichering sein: ein Fahrdienst für Senioren.

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