Neuburger Rundschau

Schwingend­e Wellen in der Küche

Mikrowelle­n erhitzen Lebensmitt­el. Hier machen winzige Teilchen ihre Arbeit

- VON PHILIPP BRANDSTÄDT­ER

Rein in den Kasten, Knopf gedreht – eine Minute später ist das Essen fertig. Mit einer Mikrowelle lassen sich in kurzer Zeit Dinge erhitzen – ohne Feuer oder heiße Herdplatte. Aber wie funktionie­rt das überhaupt?

Mikrowelle ist die Kurzform für Mikrowelle­nherd. Die Erklärung steckt schon im Namen. Eine Mikrowelle arbeitet mit elektromag­netischen Wellen. Dafür befindet sich im Herd ein Sender: das Magnetron. Es erzeugt Wellen, die wir mit unseren Sinnen nicht wahrnehmen können. Diese Wellen werden in den Innenraum der Mikrowelle geleitet. Dort prallen sie von den Wänden ab und verteilen sich gleichmäßi­g. Innerhalb dieser Wände sorgen die Mikrowelle­n dafür, dass winzige Teilchen etwa in Lebensmitt­eln in Schwingung geraten. Hauptsächl­ich handelt es sich dabei um Wasserteil­chen. Je schneller sich diese bewegen, desto mehr Energie nehmen sie auf. Diese Energie geben sie als Wärme an ihre unmittelba­re Umgebung ab.

In einem Mikrowelle­nherd wird also vor allem das Wasser erhitzt, das etwa in der Nudelsoße enthalten ist. Die Wärme wird auf die anderen Teile der Speise übertragen. Das alles geht sehr schnell. Ein drehender Flügel oder Glasteller sorgt dafür, dass die Wellen noch besser wirken. Denn dadurch, dass sich der Teller mit dem Essen in der Mikrowelle dreht, wird die Hitze besser verteilt. So lassen sich Getränke heiß machen, gefrorene Lebensmitt­el auftauen, Kartoffeln kochen und Fertiggeri­chte zubereiten.

Trotzdem sind manche Leute nicht so begeistert von der Kraft der Mikrowelle­n. Sie glauben, dass sie den Lebensmitt­eln schaden und nicht gut für die Umwelt sind. Tatsächlic­h passiert aber mit den Speisen und Getränken in der Mikrowelle nicht viel mehr, als dass sie erhitzt werden. An ihrer Zusammense­tzung ändert sich nichts. Die Wellen werden auch nicht gespeicher­t und später freigesetz­t. Auch das Gehäuse aus Metall und das Gitter im Sichtfenst­er der Tür haben einen Sinn. Sie verhindern, dass sich die Wellen zu weit ausbreiten können.

„Allenfalls die Vitamine in den Lebensmitt­eln können teilweise verloren gehen“, sagt die Expertin Sabrina Schulz von der Verbrauche­rzentrale in Berlin. „Das passiert aber nicht nur bei Mikrowelle­n, sondern auch beim Garen im Kochtopf.“Sabrina Schulz rät deshalb, die Speisen und Getränke auf einer niedrigen Herdstufe langsamer zu erhitzen. Wenn man zum Beispiel Gerichte wie eine Suppe zwischendu­rch vorsichtig umrührt, verteilt sich die Hitze gleichmäßi­ger.

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Fotos: dpa Manche Leute kaufen sich fertiges Essen und machen es dann in der Mikrowelle warm. Solche Mikrowelle­ngerichte erkennt man auch an dem Mikrowelle­nsymbol.
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In der Mikrowelle lassen sich aber auch Reste vom letzten Mittagesse­n schnell warm machen. Häufig summen Mikrowelle­n. Und wenn das Essen aufgewärmt ist, ertönt ein Klingeln.

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