Schwingende Wellen in der Küche
Mikrowellen erhitzen Lebensmittel. Hier machen winzige Teilchen ihre Arbeit
Rein in den Kasten, Knopf gedreht – eine Minute später ist das Essen fertig. Mit einer Mikrowelle lassen sich in kurzer Zeit Dinge erhitzen – ohne Feuer oder heiße Herdplatte. Aber wie funktioniert das überhaupt?
Mikrowelle ist die Kurzform für Mikrowellenherd. Die Erklärung steckt schon im Namen. Eine Mikrowelle arbeitet mit elektromagnetischen Wellen. Dafür befindet sich im Herd ein Sender: das Magnetron. Es erzeugt Wellen, die wir mit unseren Sinnen nicht wahrnehmen können. Diese Wellen werden in den Innenraum der Mikrowelle geleitet. Dort prallen sie von den Wänden ab und verteilen sich gleichmäßig. Innerhalb dieser Wände sorgen die Mikrowellen dafür, dass winzige Teilchen etwa in Lebensmitteln in Schwingung geraten. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Wasserteilchen. Je schneller sich diese bewegen, desto mehr Energie nehmen sie auf. Diese Energie geben sie als Wärme an ihre unmittelbare Umgebung ab.
In einem Mikrowellenherd wird also vor allem das Wasser erhitzt, das etwa in der Nudelsoße enthalten ist. Die Wärme wird auf die anderen Teile der Speise übertragen. Das alles geht sehr schnell. Ein drehender Flügel oder Glasteller sorgt dafür, dass die Wellen noch besser wirken. Denn dadurch, dass sich der Teller mit dem Essen in der Mikrowelle dreht, wird die Hitze besser verteilt. So lassen sich Getränke heiß machen, gefrorene Lebensmittel auftauen, Kartoffeln kochen und Fertiggerichte zubereiten.
Trotzdem sind manche Leute nicht so begeistert von der Kraft der Mikrowellen. Sie glauben, dass sie den Lebensmitteln schaden und nicht gut für die Umwelt sind. Tatsächlich passiert aber mit den Speisen und Getränken in der Mikrowelle nicht viel mehr, als dass sie erhitzt werden. An ihrer Zusammensetzung ändert sich nichts. Die Wellen werden auch nicht gespeichert und später freigesetzt. Auch das Gehäuse aus Metall und das Gitter im Sichtfenster der Tür haben einen Sinn. Sie verhindern, dass sich die Wellen zu weit ausbreiten können.
„Allenfalls die Vitamine in den Lebensmitteln können teilweise verloren gehen“, sagt die Expertin Sabrina Schulz von der Verbraucherzentrale in Berlin. „Das passiert aber nicht nur bei Mikrowellen, sondern auch beim Garen im Kochtopf.“Sabrina Schulz rät deshalb, die Speisen und Getränke auf einer niedrigen Herdstufe langsamer zu erhitzen. Wenn man zum Beispiel Gerichte wie eine Suppe zwischendurch vorsichtig umrührt, verteilt sich die Hitze gleichmäßiger.