Gregoritsch zeigt, wozu er fähig ist
Als Michael Gregoritsch in der Winterpause den FC Augsburg auf Leihbasis verlassen hat, eilte ihm kein guter Ruf voraus. Der Fußballprofi hatte eine unbefriedigende Hinrunde hinter sich. Sportlich hatte der Österreicher nicht überzeugt, als er in den ersten Bundesliga-Begegnungen auf dem Platz stand. Und nach dem Verlust seines Stammplatzes begnügte sich der 25-Jährige nicht damit, sich durch Trainingsleistungen zu empfehlen. Vielmehr beschwerte er sich öffentlich über seine „beschissene“Situation. Gregoritsch wurde freigestellt und bestritt kein Spiel mehr für den FCA. Als Schalke 04 Interesse bekundete, ließ ihn der FCA ziehen. Und siehe da, kaum hat Gregoritsch wieder Lust am Kicken, zeigt er, wozu er fähig ist. Im ersten Rückrundenspiel gegen Borussia Mönchengladbach bereitete der Offensivspieler ein Tor vor, einmal traf er selbst. Während Gregoritsch in Augsburg bei Fans und Verantwortlichen in Ungnade gefallen ist, stand er in Schalkes Startelf und machte sich sogleich beliebt. „Das ist eine Riesen-Chance, die ich bekommen habe. Die muss man nutzen. Das war ein guter Anfang. So muss es jetzt weitergehen“, sagte der Österreicher nach seinem erfolgreichen Debüt im SchalkeTrikot.
Im Sommer wollte Gregoritsch unbedingt zu Werder Bremen. Während der Profi damals von einem konkreten Angebot sprach, erklärte FCA-Sportgeschäftsführer Stefan Reuter, ihm hätte keine Offerte vorgelegen. Im Winter bemühte sich Bremen wieder um Gregoritsch, blitzte aber erneut ab. Werder-Sportchef Frank Baumann mutmaßte, der FCA hätte wohl keinen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf stärken wollen. Reuter reagierte nach dem Heimspiel gegen Dortmund entspannt auf die Personalie Gregoritsch. Geradezu überschwänglich lobte er: „Er hat einen guten Torabschluss, er ist sehr kopfballstark. Seine Qualität ist uns schon bewusst.“Ein Stück weit steckte dahinter Kalkül: Für gute Spieler kann man eine höhere Ablösesumme fordern. (joga)