Neuburger Rundschau

Leipzigs Tormaschin­e peilt die Rekordmark­e an

Er trifft und trifft und trifft. Timo Werner macht in der Rückrunde einfach da weiter, wo er im alten Jahr aufgehört hatte. Damit wandelt der 23-Jährige endgültig auf den Spuren von Gerd Müller

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Leipzig Nach seiner erneuten Doppelpack-Gala gab es für Timo Werner von seinem Kapitän den MüllerBefe­hl. „Er hat 20 Tore, das spricht für sich selbst. Von daher muss sein Ziel jetzt sein, 40 zu schießen, dann sind wir zufrieden“, sagte Marcel Sabitzer mit einem Grinsen und spielte damit auf die 40-Tore-Saison von Gerd Müller vor 48 Jahren an. Von der Quote her liegt Werner nach dem 3:1 von Bundesliga-Tabellenfü­hrer RB Leipzig gegen Union Berlin bereits vor dem „Bomber der Nation“.

So hatte Müller 1971/72 nach 18 Spielen lediglich 18 Tore und im Gegensatz zu Werner in zehn statt zwölf Spielen getroffen. „Die Statistike­n mit Gerd Müller ehren einen, aber am Ende der Saison wird abgerechne­t. Wir haben viel vor mit der Mannschaft, so wie es im Moment läuft, macht es sehr viel Spaß“, sagte Werner bei Sky. Spaß hat auch der Zuschauer gerade an den RB-Profis, die am Samstag im neunten Ligaspiel in Serie drei oder mehr Tore schossen. Dabei stach Werners Ausgleich heraus.

Nach einer verunglück­ten Abwehr von Marius Bülter fasste sich der Nationalsp­ieler ein Herz und zog mit vollem Risiko von der Strafraumg­renze ab. „Es war das beste Tor, was ich je geschossen habe“, sagte Werner im ZDF. Der 23-Jährige gestand aber auch, dass es nicht immer so lief: „Es gab aber auch schon Zeiten, da hätte ich ihn vielleicht aus dem Stadion geschossen.“Werner ruht gerade in sich, genießt einfach seinen Lauf.

Es zeichnet ihn zudem aus, dass er sich von Sticheleie­n aus München nicht beeindruck­en lässt. Unter der Woche hatte Sportdirek­tor Hasan Salihamidz­ic erklärt, dass Werner in seinem Spiel mehr Räume bräuchte und man in Robert Lewandowsk­i einen besseren Stürmer für das Bayern-System habe. „Mir ist egal, wo ich reingepass­t hätte. Ich passe hier gut rein, mache meine Tore. Man sieht einfach, dass es passt“, sagte Werner. Mit seinen zwei Toren gegen Union gab er ohnehin die beste Antwort.

Allerdings war es über das gesamte Spiel betrachtet nicht die beste Saisonleis­tung des Angreifers. Deshalb tat sich auch sein Trainer in der Bewertung nicht leicht. „Es müsste zwei Noten geben“, sagte RBCoach Julian Nagelsmann: „Eine für das Tore schießen und eine für andere Dinge, die daneben auch wichtig sind.

Aber es kann nicht schlechter als eine Zwei sein. Denn am Ende des Tages schießt Timo zwei Tore und dafür wird er bezahlt.“So lange es für Werner läuft, läuft es auch für

RB. Wenn der Angreifer getroffen hat, hat Leipzig in dieser Saison bis auf zwei Unentschie­den jedes Ligaspiel auch gewonnen.

Eine weitere Qualität der Mannschaft ist zudem, dass sie gegen Teams aus dem unteren Drittel der Tabelle bisher immer gewonnen haben. Und in diesen Partien hat ein Spieler von Leipzig immer getroffen: Timo Werner. Um weiterhin vor der Müller-Marke zu bleiben, muss der pfeilschne­lle Werner sogar noch zulegen.

Denn mehr als die Hälfte seiner Tore schoss der einstige BayernStar damals in der Rückrunde. Darunter war gegen Oberhausen sogar ein Fünferpack. Das ist selbst Werner noch nicht gelungen.

Tore: 0:1 Bülter (10.), 1:1 Werner (51.), 2:1 Sabitzer (57.), 3:1 Werner (83.) Zuschauer: 42 146 (ausverkauf­t)

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Foto: Frank Peters, Witters Und noch ein Tor: Timo Werner traf erneut doppelt und hat nun 20 Treffer auf dem Konto.

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