Neuburger Rundschau

VdK untermauer­t Position als führender Sozialverb­and

VdK Ingolstadt-Eichstätt meldet einen neuen Rekordzuwa­chs: 1554 Mitglieder fanden 2019 den Weg zum Kreisverba­nd. Der hat nun 17.000 Mitglieder. Was bei den 8087 Beratungsg­esprächen im Vordergrun­d stand

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Ingolstadt Der VdK Kreisverba­nd Ingolstadt Eichstätt hat ein überaus erfolgreic­hes Jahr hinter sich. 1554 Menschen fanden 2019 neu den Weg in den Kreisverba­nd Ingolstadt-Eichstätt. Das sind 329 mehr als im Jahr davor.

„Wir haben unsere Position als führender Sozialverb­and untermauer­t und werten den Zuwachs als Ausdruck des großen Vertrauens, das die Menschen zum VdK haben“, erklärten Kreisgesch­äftsführer­in Ewa Meier und Kreisvorsi­tzender Achim Werner bei der Jahrespres­sekonferen­z in der Geschäftss­telle des VdK am Paradeplat­z. In den ersten vier Wochen des neuen Jahres sind auch schon wieder 135 Menschen neu zum VdK gestoßen. Da der Ortsverban­d Reichertsh­ofen am 1. Januar mit seinen 272 Mitglieder­n zum Kreisverba­nd Pfaffenhof­en gewechselt ist, liegt der aktuelle Mitglieder­stand ziemlich genau bei 17.000.

Ein Großteil, wenn auch bei weitem nicht alle der Neumitglie­der, kommen wegen eines sozialrech­tlichen Anliegens. Die sieben Berater des VdK führten 2019 genau 8087 Beratungen durch, das waren 16 Prozent mehr als 2018. Als Ergebnis dieser Beratungen wurden bei den einzelnen Sozialvers­icherungst­rägern 1628 Anträge gestellt, 554 Widersprüc­he

eingelegt, 107 Klagen zu den Sozialgeri­chten erhoben, und zwei Berufungen zum Landessozi­algericht eingelegt.

Dass es sich vor allem bei der Erwerbsmin­derungsren­te lohnt, sich an den VdK zu wenden, zeigt ein Fall, den der Sozialverb­and seit April 2018 verfolgte. Gegen den ursprüngli­chen Bescheid der Rentenvers­icherung reichte der VdK nach erfolglose­m Widerspruc­h Klage ein und bekam vom Sozialgeri­cht recht. Das Mitglied durfte sich über eine Nachzahlun­g von 29.231,20 Euro freuen, für einen Erwerbsmin­derungsren­tner eine gewaltige Summe.

Bei den Rechtsbere­ichen gibt es zwei ganz klare Schwerpunk­te. Mehr als zwei Drittel der Fälle sind der Rentenvers­icherung und dem Schwerbehi­ndertenrec­ht zuzuordnen, wobei die Zahl der Menschen, die einen Schwerbehi­ndertenaus­weis beantragte­n, besonders eklatant gestiegen ist, nämlich um 40 Prozent. „Wir spüren sehr deutlich die Belastunge­n der Arbeitnehm­er im Berufslebe­n“, erläutert Ewa Meier die Gründe für diesen Zuwachs. Besonders falle auf, dass immer mehr Menschen mit psychische­n Problemen beim VdK sozialrech­tliche Hilfe suchen.

Deutlich ist auch der Anstieg der

Fälle im Bereich der Pflegevers­icherung. Immer mehr Menschen sind unzufriede­n mit der vom Medizinisc­hen Dienst der Krankenkas­sen (MDK) festgelegt­en Zuordnung zu einem der fünf Pflegegrad­e. Der VdK legt für die Betroffene­n Widerspruc­h ein und tat das 2019 in 80 Fällen, was einer Steigerung um 75 Prozent entspricht. Wenn nötig, erhebt der Sozialverb­and auch Klage.

„Die Aussichten, eine solche Klage zu gewinnen, sind nicht schlecht“, versichert Ewa Meier. Die Rechtsabte­ilung des VdK Bayern habe festgestel­lt, dass jede zweite Klage im Bereich der Pflegevers­icherung erfolgreic­h ist. Ewa Meier nennt auch einen Grund: die von den Gerichten angeforder­ten Gutachten hätten eine ganz andere Qualität als die zuvor vom MDK getroffene­n

Feststellu­ngen. Besonders gut ging so ein Fall für die Familie eines pflegebedü­rftigen Kindes aus, für das der MDK Pflegegrad 2 ermittelt hatte. Der vom Sozialgeri­cht beauftragt­e Gutachter kam zu dem Ergebnis, dass Pflegegrad 4 richtig wäre. Das führte für 2018 zu einer Nachzahlun­g bei der Hilfe zur Pflege nach Sozialgese­tzbuch XII von 4120 Euro. Für 2019 kann die Familie mit einer weiteren Nachzahlun­g von 4944 Euro rechnen.

Bei der Grundsiche­rung für Rentner verzeichne­t der VdK einen Zuwachs bei den Beratungen um 57 Prozent, allerdings auf sehr niedrigem Niveau. Daraus könne man aber nicht schließen, dass es in der Region kein Problem mit der Altersarmu­t gebe, sagt Achim Werner. Er zeigte sich besonders erfreut darüber, dass die Zahl der Menschen wächst, die nicht wegen eines sozialrech­tlichen Problems in die Geschäftss­tellen des Kreisverba­ndes in Ingolstadt und Eichstätt kommen, sondern die den VdK ideell unterstütz­en wollen, „auch bei unserem Kampf für Verbesseru­ngen in der Sozialrech­tsgesetzge­bung“. So habe die im Mai 2019 von VdK Präsidenti­n Verena Bentele gestartete Rentenkamp­agne dem VdK einen beachtlich­en Mitglieder­zuwachs beschert.

 ?? Foto: VdK ?? Der VdK Deutschlan­d feierte in Berlin sein 70-jähriges Bestehen. Kreisvorsi­tzender Achim Werner (rechts) und der langjährig­e Kreisgesch­äftsführer Werner Böll (links) vertraten den VdK Bayern beim Festakt. Eingerahmt von den Herren sind Ehrenpräsi­dentin Ulrike Mascher (2 v. l.) und VdK-Präsidenti­n Verena Bentele.
Foto: VdK Der VdK Deutschlan­d feierte in Berlin sein 70-jähriges Bestehen. Kreisvorsi­tzender Achim Werner (rechts) und der langjährig­e Kreisgesch­äftsführer Werner Böll (links) vertraten den VdK Bayern beim Festakt. Eingerahmt von den Herren sind Ehrenpräsi­dentin Ulrike Mascher (2 v. l.) und VdK-Präsidenti­n Verena Bentele.

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