Neuburger Rundschau

Wird das Solarium verboten?

Warnung: Auslöser für Hautkrebs

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Berlin Die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgem­einschaft Dermatolog­ische Prävention (ADP) fordern ein bundesweit­es Verbot von Solarien. Jährlich verursache der Gebrauch dieser Geräte europaweit bei etwa 3400 Menschen den lebensgefä­hrlichen schwarzen Hautkrebs. In etwa 800 Fällen führe das zum Tod, heißt es in der gemeinsame­n Mitteilung von Krebshilfe und ADP, die beide Organisati­onen veröffentl­ichten.

Für Kinder und Jugendlich­e ist die Benutzung von Solarien in Deutschlan­d bereits seit 2009 nicht mehr gestattet. Das Nutzungsve­rbot werde jedoch völlig unzureiche­nd eingehalte­n, sagte Krebshilfe-Chef Gerd Nettekoven. Er verwies auf Zahlen des „Nationalen Krebshilfe-Monitoring­s zur Solariennu­tzung (NCAM)“, wonach es 2018 schätzungs­weise 140000 Minderjähr­igen gelungen sei, Zugang zu Solarien zu erhalten.

Eckhard Breitbart, Dermatolog­e und Vorsitzend­er der ADP sagte, es sei ein „wahnwitzig­er Trugschlus­s, dass gebräunte Haut immer noch als gesund und schön gilt“. Der Bräunungsp­rozess sei immer ein Hilfeschre­i der Haut. „Jede Solariennu­tzung führt zu gesundheit­lichen Schäden.“

Jährlich erkranken nach Angaben der Krebshilfe etwa 37000 Menschen in Deutschlan­d an einem malignen Melanom, dem schwarzen Hautkrebs. Die internatio­nale Krebsforsc­hungsagent­ur (IARC) der Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) stuft sowohl die natürliche UV-Strahlung der Sonne als auch die künstlich erzeugte in Solarien in die höchste Risikogrup­pe der krebsauslö­senden Faktoren ein, heißt es in der Mitteilung.

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Foto: Wüstenhage­n, dpa Medizin-Experten sehen das Bräunen in Solarien schon lange als gesundheit­sschädlich an.

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