Neuburger Rundschau

Was der Brexit für Reisende bedeutet

Von Einreise bis Roaming – das sollten Sie für einen Besuch in Großbritan­nien wissen

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Nach dem Brexit am 31. Januar gilt zunächst eine Übergangsp­hase – auch für Reisende, die in Großbritan­nien und Nordirland Urlaub machen wollen oder das Land geschäftli­ch besuchen. Bis zum Jahresende 2020 ändert sich für sie erst einmal nichts. Was sie trotzdem wissen und bedenken sollten – ein Überblick.

Flüge

An den Flugverbin­dungen von und nach Großbritan­nien ändere sich zunächst nichts, teilt der Deutsche Reiseverba­nd (DRV) mit. Wie es 2021 dann weitergeht, sei aber noch offen. Die Reisewirts­chaft hält laut DRV ein umfassende­s Luftverkeh­rsabkommen für notwendig. „Da ändert sich 2020 nichts“, bestätigt auch Andrea Hetzel von Visit

Britain. Die Fluggesell­schaften haben ihre Sommerflug­pläne schon vor vielen Monaten veröffentl­icht, die Flüge sind längst buchbar. Die EU-Fluggastre­chte, die unter anderem Entschädig­ungen bei Ausfällen von Flügen und bei langen Verspätung­en regeln, sollen nach Angaben der britischen Regierung auch nach dem Brexit gelten, wie das Europäisch­e Verbrauche­rzentrum in Kehl informiert.

Einreise

Die Personalau­sweise von EU-Bürgern werden nach Angaben des Auswärtige­n Amtes (AA) vorerst weiterhin als ausreichen­d für Reisen ins Vereinigte Königreich anerkannt. Mit einem vorläufige­n Personalau­sweis sollen Reisende mindestens noch bis 31. Dezember 2020 einreisen können. Selbstvers­tändlich ist die Einreise mit einem Reisepass möglich. Dieser wird in Großbritan­nien und Nordirland aber nicht zwingend benötigt, wenn man einen gültigen Personalau­sweis dabeihat.

Telefonier­en

Derzeit verursacht ein Handy-Telefonat oder eine SMS nach Deutschlan­d für Großbritan­nien-Reisende keine Zusatzkost­en, weil innerhalb der EU-Mitgliedst­aaten die Roaming-Gebühren abgeschaff­t worden sind. Auch nach dem Brexit müssen viele Urlauber vorerst keine ExtraKoste­n fürs Surfen und nach Hause Telefonier­en mit dem Smartphone bezahlen. Denn die Mobilfunka­nbieter können Großbritan­nien weiterhin freiwillig in die EU-Zone einstufen. Die Telekom verfährt so bereits mit dem Nicht-EU-Land Schweiz und hat signalisie­rt, Großbritan­nien ebenfalls so behandeln zu wollen.

Auch bei Vodafone soll zunächst alles beim Alten bleiben. Das Unternehme­n geht davon aus, dass Großbritan­nien in der EU-Roaming-Regelung bleiben wird.

Telefónica (O2) hat entschiede­n, bis zum 31. Dezember 2020 erst einmal nichts zu ändern – erst danach soll Großbritan­nien gegebenenf­alls in eine andere Länderzone eingestuft werden.

Pauschalre­isen

Deutsche Reiseveran­stalter führen nach wie vor ohne Einschränk­ungen organisier­te Reisen durch. „Die Buchungen sind aber gesunken“, sagt Andrea Hetzel. Ihre Vermutung: Interessie­rte Urlauber haben noch den 31. Januar abgewartet, um zu sehen, ob sich doch noch etwas ändert. „Dabei verändert sich erst einmal nichts“, sagt die Vertreteri­n des britischen Fremdenver­kehrsamtes. Im Gegenteil: Der günstige Wechselkur­s mache Reisen nach Großbritan­nien jetzt besonders interessan­t.

Reiseversi­cherung

Der Bund der Versichert­en rät bei Auslandsre­isen grundsätzl­ich zum Abschluss einer privaten Auslandsre­ise-Krankenver­sicherung, die auch einen medizinisc­h sinnvollen Rücktransp­ort nach Deutschlan­d bezahlt.

Der Ausflugsti­pp

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