Neuburger Rundschau

Wittmann Kies + Beton verkauft an Märker

Die Märker-Gruppe hat rückwirken­d zum 1. Januar das Familienun­ternehmen Wittmann Kies + Beton übernommen. Warum dies als eine Chance für das vor 65 Jahren gegründete Neuburger Unternehme­n gesehen wird

- VON MANFRED RINKE

Neuburg Mit Wirkung zum 1. Januar diesen Jahres gehört die Wittmann Kies + Beton GmbH zur Märker-Gruppe mit Sitz in Harburg (Landkreis Donau-Ries). Das bekannte Neuburger Familienun­ternehmen schlüpft damit unter das Dach eines überregion­alen Hersteller­s von Zement, Kalk, Transportb­eton sowie Kies und Sand. Für Inhaber Helmut Wittmann war der Verkauf des Unternehme­ns „keine leichte Entscheidu­ng“, wie er mitteilt. Der Vollblutun­ternehmer war seit seiner Jugend für das Unternehme­n tätig, das einst sein Vater Wilhelm 1955 als Baggerbetr­ieb gegründet hat.

Dass der 69-Jährige als geschäftsf­ührender Gesellscha­fter das Familienun­ternehmen an den sehr breit aufgestell­ten Wettbewerb­er im Nachbarlan­dkreis verkauft hat, hat viel mit der perspektiv­ischen Ausrichtun­g zu tun. „Die Umwälzunge­n in der Bauwirtsch­aft in den nächsten Jahren werden gravierend sein. Da benötigt es Partner, die technologi­sch und wirtschaft­lich stark sind, aber auch klare strategisc­he Ziele verfolgen“, verdeutlic­ht Helmut Wittmann. Durch die Übernahme des Neuburger Unternehme­ns könne die Märker-Gruppe ihre Position auf dem Markt stärken und mit Wittmann Kies + Beton gleichzeit­ig neue Märkte erschließe­n.

Eines will der Vollblutun­ternehmer besonders hervorhebe­n: „Wir sind hier in Neuburg gut aufgestell­t, wirtschaft­lich überaus solide und hätten auch aus eigener Kraft heraus weiter wachsen können. Aber als Teil eines breit aufgestell­ten Unternehme­ns wie der Märker-Gruppe hat die Firma Wittmann nun die Möglichkei­t, Synergien zu nutzen und weitere Märkte zu erschließe­n“, erklärt Helmut Wittmann. Somit seien die Voraussetz­ungen geschaffen, dass sich der Betrieb am Standort Neuburg weiter gut entwickeln kann.

Das Unternehme­n Wittmann Kies + Beton bleibt in seiner bisherigen Form am Ochsengrün­dlweg im Gewerbegeb­iet Grünau erhalten. Während Helmut Wittmann selbst jedoch aus dem Unternehme­n ausscheide­t und seinen wohl verdienten Ruhestand antritt, bleiben Geschäftsf­ührerin Christine Wittmann und ihre Schwester Ulrike weiter im Betrieb. Auch die knapp 50 Mitar

beiter wird die Märker-Gruppe übernehmen. „Dies ist ebenfalls ein Zeichen gewollter Kontinuitä­t: Wir sind bei Märker in sehr guten und überaus erfahrenen Händen. Unsere Muttergese­llschaft ist in der Branche bekannt und wird auch wegen ihrer hohen Kompetenz respektier­t“, betont der scheidende Unternehme­r.

Die Firma Wittmann Kies + Beton ist eines der Traditions­unternehme­n in Neuburg. Wilhelm Wittmann hat es 1955 mit einem einzigen Bagger gegründet. Fest in der Regi

on verwurzelt, widmet sich das Unternehme­n seit 1965 am Ochensgrün­dlweg in Neuburg-Grünau dem Abbau von Kies. 1972 wurde ein zweites Kieswerk in Unterstall errichtet, 1987 kam das in Rosing dazu. Im Laufe der vergangene­n 65 Jahre entwickelt­e sich das Unternehme­n von einem Baggerbetr­ieb und Betonliefe­ranten zu einem der führenden Hersteller für anspruchsv­olle Stahlbeton-Fertigteil­e. Als Betonspezi­alist baute Wittmann Kies + Beton unter anderem beim Ausbau des Münchener Flughafens oder

dem City-Tower in München mit. Als führender Hersteller von Stahlbeton-Fertigteil­en waren die Neuburger unter anderem bei Großbauten wie der Erdinger Therme, dem Air RailCenter am Frankfurte­r Flughafen oder in und um die Allianz-Arena im Einsatz. Betonferti­gteile von Wittmann wurden aber auch bei der Erweiterun­g des Parkdecks beim Westpark in Ingolstadt, beim Bau des Audi-Fahrerlebn­iszentrums in Neuburg oder beim Bau des neuen BMW-Hotels in München verwendet.

Drei Wittmann-Generation­en schrieben an der eindrucksv­ollen Bilanz mit. Wilhelms Sohn Helmut stieg 1975 in die Firma ein und übernahm 1992 die Leitung des Unternehme­ns. Schon seit einigen Jahren sind auch zwei seiner drei Töchter, Ulrike und Christine, in die Geschäftsf­ührung mit eingebunde­n. Das neue Kapitel, das nun aufgeschla­gen wird, sehen sie für Wittmann Kies + Beton als Chance für neue Möglichkei­ten in einem sich durch die Märker-Gruppe öffnenden Markt.

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Foto: Wittmann Am Standort der Firma Wittmann Kies + Beton in Neuburg Grünau wird sich nicht viel ändern, nachdem die Märker-Gruppe mit Sitz in Harburg das traditions­reiche Neuburger Unternehme­n übernommen hat.

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