Zweite Brücke verstößt gegen CO2-Reduzierung
Zum Artikel „Putin schlägt Hans Mayr, aber nur knapp“vom 30. Januar hat uns folgende Zuschrift erreicht:
Eines der Hauptthemen beim Neujahrsempfang war wieder mal der Stau an der einzigen Donau-Querung in der Großen Kreisstadt und entlang der B 16. Der Stau würde Zeit, Nerven und Geld kosten und Lärm und Abgase produzieren. Andere Städte hätten mehr Brücken und mehrspurige „Autobahnen“und würden uns den Rang ablaufen. Diese Schein-Argumente werden von den Lokalpolitikern und Unternehmern immer wieder angeführt und von der hohen Politik gerne aufgegriffen, wahrscheinlich auch deswegen, weil sie oft sehr schnell unterwegs sind und keine Zeit finden, über das, was sie sagen, ernstlich nachzudenken.
In Wahrheit ist Stau kein Problem, sondern eine Problemlösung, weil andere vernünftigere Ansätze versagen oder nicht gewollt sind (zum Beispiel ein Ringverkehr). Wo in den Städten der größte Stau im Autoverkehr herrscht, ist der spezifische Energieverbrauch im Transportsystem, bezogen auf den Einwohner, am geringsten, weil dort mehr Menschen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs sind. Wo es keinen Stau gibt, wird die Energie im Autoverkehrssystem vergeudet. Mehr und bessere Straßen können auch dazu führen, dass große Konzerne, „günstige“Handwerker und Dienstleister aus dem EU-Ausland und Online-Versender sehr schnell und damit günstig nach Neuburg kommen und den hiesigen Handwerkern und Geschäften Konkurrenz machen können.
Die favorisierte zweite Brücke plus Ostumfahrung verstoßen außerdem aufs Gröbste gegen die eingegangenen Verpflichtungen zur CO2-Reduzierung. Die Bauwirtschaft, insbesondere die Betonherstellung, verursacht 50 Prozent des menschengemachten CO2-Ausstoßes. Zunehmende Flächenversiegelung verringert zudem die eh knappen landwirtschaftlichen Produktionsflächen, der Druck auf die Landwirtschaft zur Intensivierung wird weiter zunehmen. Wann werden endlich die Politiker gewählt, die wissen, dass wir nicht mehr so weiter machen können wie bisher und entsprechend handeln?