Coole Sache, so ein Flug, aber...
Es ist mittlerweile so selbstverständlich: Menschen können fliegen. Von A nach B, von Tokio nach Rio, von Athen nach Kapstadt. Und weil fast jeder schon einmal in einem Flugzeug gesessen hat, vergisst man so leicht, was für ein Wunderwerk der Technik Fliegen ist. Jahrtausendelang war es nur ein Traum, der für immer unerreichbar schien. Doch inzwischen ist Fliegen gar nicht mehr so traumhaft, wie man immer gedacht hat.
Das liegt zum einen daran, dass viele Flüge kaum spektakulärer sind als eine Busfahrt – zumindest für den Passagier. Mit dem Nachteil, dass die Haltestelle nicht vor der Tür ist, sondern der Flughafen irgendwo weit vor den Toren der nächsten Großstadt. Dann heißt es: am Flughafen warten, anstehen, warten. In der Kabine ist es eng, manchmal ruckelt es, und wenn man nicht gerade einen Fensterplatz hat, sieht man von der Welt dort 10.000 Meter unter einem nicht besonders viel. Und selbst am Fenster ist der Ausblick oft nicht mehr als eine dicke, milchige Wolkenschicht, die von unten auch nicht viel langweiliger ist als von oben.
Ganz anders im Cockpit: Da hat man ein großes Fenster – natürlich, der Pilot soll ja auch etwas sehen, wenn er das Flugzeug von und auf die Landebahn manövriert. Da ist Betrieb, dutzende Lichter blinken, der Tower funkt, der Computer misst Geschwindigkeit, Höhe und ganz viele Dinge, die der Laie gar nicht versteht. Im Cockpit sieht man sie wirklich: die Welt von oben. Fahrspaß hat man im Auto schließlich auch nicht auf der Rückbank, sondern im Fahrersitz.
Das macht das Erlebnis von K!ar.Texterin Lara so einzigartig. Um das zu erleben, braucht es keinen Langstreckenflug auf fremde Kontinente. Das alles erfährt man auch, wenn man von München nach Hamburg fliegt. Wer aber die Hafenmetropole einfach besuchen möchte, der sollte sich zwei Mal überlegen, wie er dorthin kommt. Denn Flüge belasten das Klima. Deshalb muss nicht jeder gleich darauf verzichten, die Welt zu erkunden. Aber wer nach Hamburg möchte, hat gute Alternativen.
Von Neuburg aus ist man schneller mit dem Zug in Ingolstadt, als man diesen Text lesen kann. Von dort aus benötigt der ICE fünf kurze Stunden. Wenn man bedenkt, dass man selbst mit dem Auto eine gute Stunde zum Münchener Flughafen braucht, dort wieder eine Menge Zeit mit Warten verbringt, dann eine Stunde fliegt und abschließend erst noch in die Stadt fahren muss, statt mit dem Zug direkt zwischen Alster und Elbe anzukommen, spart man im Flugzeug nicht einmal mehr Zeit.
Nicht jeder Flugpassagier ist gleich ein rücksichtsloser Klimasünder. Fliegen macht die Wege auf der Welt schließlich kürzer und kann Menschen verbinden. Das ist wertvoll. Doch abheben sollte man nur, wenn es wirklich nötig ist.