Die Vereine sind ihm ganz wichtig
Leben die Vereine, lebt ein ganzes Dorf. Deshalb will Georg Hirschbeck (CSU) den Mitgliedern so viel Aufmerksamkeit wie möglich schenken. Was er darüber hinaus vor hat
Rennertshofen Georg Hirschbeck hat es in seiner ersten Amtszeit als Bürgermeister faustdick abbekommen. Erst protestierten die Bürger gegen die geplante Stromtrasse, später gegen den Flutpolder in Bertoldsheim. Und irgendwo dazwischen schwirrte ihm der Kopf ob der Schnakenplage. „Das waren ganz schön harte Brocken gleich am Anfang“, gibt der 60-Jährige zu. Auch wenn es mitunter unangenehm geworden sei: Er sei aus allen Herausforderungen gestärkt herausgegangen, sagt er. Und die Rückmeldungen, die er von den Bürgern erhalte, lassen ihn zu dem Schluss kommen: „Meine Arbeit kommt bei den Bürgern an.“
Den Zuspruch aus der Bevölkerung schreibt er vor allem seinen Prämissen zu: Mit den Leuten reden und ein Netzwerk nutzen, mit dem man an die entscheidenden Stellen vordringt. Beides hätte ihn durch so manche schwierige Zeit geholfen.
Rennertshofen ist in einer komfortablen Lage. Neun Millionen Euro hat die Gemeinde auf der hohen Kante, Schulden gibt es nicht. Rennertshofen könnte sich deshalb leichter als andere Kommunen Wünsche erfüllen. Doch für Hirschbeck gilt: erst die Pflicht, dann die Kür. So wird beispielsweise nach und nach das Kanalnetz auf Vordermann gebracht und aktuell eine neue Schule gebaut. Dementsprechend steht auch das von ihm vor seinem Amtsantritt vorgeschlagene Mehrgenerationenhaus erst einmal nicht auf Hirschbecks Prioritätenliste. „Der Druck ist nicht so groß, um im Augenblick darauf reagieren zu müssen“, sagt er. Die Hilfe der Bürger untereinander sei bestens, und wo es an Unterstützung fehle, könne
Nachbarschaftshilfe einspringen. Selbst wenn die Ausgangslage eine andere wäre, könnte die Gemeinde das Projekt nicht ohne Weiteres umsetzen, weil entsprechende Bauträger über Jahre hinweg ausgebucht seien.
Welche Vorhaben stehen also auf der Agenda des amtierenden Bürgermeisters, sollte er von den Bürgern am 15. März wiedergewählt werden? Georg Hirschbeck schätzt an seiner Gemeinde den Zusammenhang in den Vereinen. Und den will er auch bewahren, indem er den aktiven Mitgliedern die Anerkennung zollt, die sie verdient haben, ist seine Maßgabe. Deshalb sind ihm seine Besuche auf Festen und Veranstaltungen auch wichtig. Und wenn es Fragen rund um die Vereinstätigkeit gibt, wollen er und seine Verwaltung auch mit Rat und Tat zur Seite stehen.
„Luft nach oben“gibt es für ihn dagegen noch bei den Radwegen im Gemeindebereich. Zwischen Riedensheim und Rennertshofen ist bereits ein Radweg geplant. Doch auch andere Ortsteile sollen miteinander verbunden werden – „gerne auch nach Ammerfeld, auch wenn’s bergig ist“. Außerdem schwebt Hirschbeck eine Belebung der Marktstraße vor. Wann immer es in der Gemeinde etwas zu feiern gebe, könnte dies nach seinen Vorstellungen gut und gerne zwischen den Toren Rennertshofens stattfinden. Weil die Marktstraße ohnehin eine durchgehende Weihnachtsbeleuchtung erhalten soll, wäre ein Weihnachtsdie markt eine schöne Bereicherung. Vereine und Organisatoren, die sich der Idee annehmen möchten, würden bei ihm offene Türen einrennen.
Und dann schwebt ihm noch eine Art Mitfahr-App vor. Die kann man sich wie eine Whatsapp-Gruppe vorstellen: Wer kein Auto hat, aber von A nach B kommen muss, kann über sein Smartphone einfach eine Anfrage absetzen: „Wer kann mich heute Abend von Neuburg nach Rennertshofen mitnehmen?“, kann eine solche beispielsweise lauten. Die Teilnehmer der Gruppe können dann entsprechend antworten und Details untereinander ausmachen. Noch ist das Ganze allerdings eine unausgegorene Idee, die erst technisch und rechtlich abgeklärt werden muss.