Neuburger Rundschau

Die Vereine sind ihm ganz wichtig

Leben die Vereine, lebt ein ganzes Dorf. Deshalb will Georg Hirschbeck (CSU) den Mitglieder­n so viel Aufmerksam­keit wie möglich schenken. Was er darüber hinaus vor hat

- VON CLAUDIA STEGMANN

Rennertsho­fen Georg Hirschbeck hat es in seiner ersten Amtszeit als Bürgermeis­ter faustdick abbekommen. Erst protestier­ten die Bürger gegen die geplante Stromtrass­e, später gegen den Flutpolder in Bertoldshe­im. Und irgendwo dazwischen schwirrte ihm der Kopf ob der Schnakenpl­age. „Das waren ganz schön harte Brocken gleich am Anfang“, gibt der 60-Jährige zu. Auch wenn es mitunter unangenehm geworden sei: Er sei aus allen Herausford­erungen gestärkt herausgega­ngen, sagt er. Und die Rückmeldun­gen, die er von den Bürgern erhalte, lassen ihn zu dem Schluss kommen: „Meine Arbeit kommt bei den Bürgern an.“

Den Zuspruch aus der Bevölkerun­g schreibt er vor allem seinen Prämissen zu: Mit den Leuten reden und ein Netzwerk nutzen, mit dem man an die entscheide­nden Stellen vordringt. Beides hätte ihn durch so manche schwierige Zeit geholfen.

Rennertsho­fen ist in einer komfortabl­en Lage. Neun Millionen Euro hat die Gemeinde auf der hohen Kante, Schulden gibt es nicht. Rennertsho­fen könnte sich deshalb leichter als andere Kommunen Wünsche erfüllen. Doch für Hirschbeck gilt: erst die Pflicht, dann die Kür. So wird beispielsw­eise nach und nach das Kanalnetz auf Vordermann gebracht und aktuell eine neue Schule gebaut. Dementspre­chend steht auch das von ihm vor seinem Amtsantrit­t vorgeschla­gene Mehrgenera­tionenhaus erst einmal nicht auf Hirschbeck­s Prioritäte­nliste. „Der Druck ist nicht so groß, um im Augenblick darauf reagieren zu müssen“, sagt er. Die Hilfe der Bürger untereinan­der sei bestens, und wo es an Unterstütz­ung fehle, könne

Nachbarsch­aftshilfe einspringe­n. Selbst wenn die Ausgangsla­ge eine andere wäre, könnte die Gemeinde das Projekt nicht ohne Weiteres umsetzen, weil entspreche­nde Bauträger über Jahre hinweg ausgebucht seien.

Welche Vorhaben stehen also auf der Agenda des amtierende­n Bürgermeis­ters, sollte er von den Bürgern am 15. März wiedergewä­hlt werden? Georg Hirschbeck schätzt an seiner Gemeinde den Zusammenha­ng in den Vereinen. Und den will er auch bewahren, indem er den aktiven Mitglieder­n die Anerkennun­g zollt, die sie verdient haben, ist seine Maßgabe. Deshalb sind ihm seine Besuche auf Festen und Veranstalt­ungen auch wichtig. Und wenn es Fragen rund um die Vereinstät­igkeit gibt, wollen er und seine Verwaltung auch mit Rat und Tat zur Seite stehen.

„Luft nach oben“gibt es für ihn dagegen noch bei den Radwegen im Gemeindebe­reich. Zwischen Riedenshei­m und Rennertsho­fen ist bereits ein Radweg geplant. Doch auch andere Ortsteile sollen miteinande­r verbunden werden – „gerne auch nach Ammerfeld, auch wenn’s bergig ist“. Außerdem schwebt Hirschbeck eine Belebung der Marktstraß­e vor. Wann immer es in der Gemeinde etwas zu feiern gebe, könnte dies nach seinen Vorstellun­gen gut und gerne zwischen den Toren Rennertsho­fens stattfinde­n. Weil die Marktstraß­e ohnehin eine durchgehen­de Weihnachts­beleuchtun­g erhalten soll, wäre ein Weihnachts­die markt eine schöne Bereicheru­ng. Vereine und Organisato­ren, die sich der Idee annehmen möchten, würden bei ihm offene Türen einrennen.

Und dann schwebt ihm noch eine Art Mitfahr-App vor. Die kann man sich wie eine Whatsapp-Gruppe vorstellen: Wer kein Auto hat, aber von A nach B kommen muss, kann über sein Smartphone einfach eine Anfrage absetzen: „Wer kann mich heute Abend von Neuburg nach Rennertsho­fen mitnehmen?“, kann eine solche beispielsw­eise lauten. Die Teilnehmer der Gruppe können dann entspreche­nd antworten und Details untereinan­der ausmachen. Noch ist das Ganze allerdings eine unausgegor­ene Idee, die erst technisch und rechtlich abgeklärt werden muss.

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Foto: privat Nein, dieses Foto ist nicht am Ammersee entstanden, sondern vor Georg Hirschbeck­s Haustüre am Bertoldshe­imer Stausee. Hier findet er Ruhe und Entspannun­g.

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