Neuburger Rundschau

Döner an Bord

Wie eine Fluggesell­schaft kulinarisc­h neue Wege geht

- VON MATTHIAS STOCKINGER

Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an den nervigsten Sitznachba­rn denken, den Sie im Flugzeug schon einmal neben sich hatten? Hat er geschnarch­t? Stark geschwitzt? Unangenehm gerochen? Stellen Sie sich jetzt mal vor, Ihr Nachbar hätte auch noch einen Döner in der Hand. Was unangenehm klingt, könnte in Zukunft durchaus vorkommen. Die Fluggesell­schaft Eurowings will das Gericht künftig auf ihren Flügen anbieten. Das teilte das Unternehme­n auf Twitter mit.

Offenbar hat das Unternehme­n aber schon damit gerechnet, dass diese Nachricht nicht jedem schmecken dürfte – und den Flug-Döner entschärft: Zaziki oder Zwiebeln finden sich nicht in der Zutatenlis­te. Stattdesse­n setzt Eurowings bei der Füllung auf gebratenes Hähnchenfl­eisch, Krautsalat, Tomatensch­eiben und Ziegenfris­chkäse.

Aber kann man das dann überhaupt noch Döner nennen? Denn die Kennzeichn­ungsregeln sind streng: Ein echter Döner darf nur aus Rind-, Kalb- oder Schaf-Fleischsch­eiben bestehen und der Hackfleisc­hanteil maximal 60 Prozent betragen. Auf dem Merkblatt „Kenntlichm­achung

von Döner Kebab und ähnlichen Erzeugniss­en bei loser Abgabe“– ja, so etwas gibt es wirklich – hält das bayerische Gesundheit­sministeri­um allerdings fest: Die Bezeichnun­g „Hähnchen-Döner Kebab“ist zulässig.

Einen Drehspieß wird Eurowings übrigens nicht in seine Maschinen einbauen. Auf die entspreche­nde Frage eines Twitter-Nutzers antwortete der Konzern: „Keine Sorge, der Döner wird bereits am Boden frisch zubereitet.“Eine wichtige Frage entfällt dann jedoch: „Mit allem und scharf?“werden die Passagiere an Bord wohl nicht hören.

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Foto: Silvio Wyszengrad

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