Neuburger Rundschau

FCA hat das Nachsehen

In Frankfurt zeigt der FC Augsburg eine ordentlich­e erste Spielhälft­e. Nach der Pause enttäuscht die Mannschaft von Trainer Schmidt und erlebt ein Debakel

- VON JOHANNES GRAF

Augsburg Nach dem Heimsieg gegen Bremen war der FC Augsburg mit reichlich Zuversicht nach Frankfurt gereist. Ein weiteres Erfolgserl­ebnis blieb der Mannschaft des Trainers Martin Schmidt aber verwehrt. Gegen die Eintracht zeigte der FCA am Freitagabe­nd eine ordentlich­e erste Spielhälft­e, in Hälfte zwei ging der Fußball-Bundesligi­st beim 0:5 (0:1) allerdings unter und kassierte die dritte Auswärtsni­ederlage in Folge.

Vor der Partie hatte Augsburgs Trainer ein kleines Fragezeich­en hinter Tomas Koubek gesetzt. Hundert Prozent fit müsse der Stammtorhü­ter nach überstande­ner Grippe sein, darüber hinaus fokussiert und konzentrie­rt, um aufzulaufe­n. All dies traf aus Sicht von Schmidt zu. Koubek hütete das Tor, Andreas Luthe nahm trotz zuletzt guter Leistung auf der Ersatzbank Platz.

Eine weitere Veränderun­g nahm Schmidt im Angriff vor. Für den formschwac­hen André Hahn rückte erstmals in diesem Jahr Alfred Finnbogaso­n in die Anfangsfor­mation. Der Isländer stürmte in Frankfurt neben dem elffachen Torschütze­n Florian Niederlech­ner. Dass der 29-Jährige sich nicht aufs Torschieße­n reduzieren lässt, bewies er in der Anfangspha­se der Partie. Der Sturmwühle­r initiierte eine formidable Einschussm­öglichkeit, als er Ruben Vargas mustergült­ig bediente. Der schnelle Schweizer hatte jüngst mit dem Siegtreffe­r gegen Bremen seine Torkrise beendet, gegen Frankfurt verpasste er die frühe Führung. Aus kurzer Distanz scheiterte er an Eintracht-Torwart Kevin Trapp (9.). Diese Szene verdeutlic­hte, worauf Augsburgs Spielidee basierte: auf Ballerober­ungen und prompten Gegenangri­ffen. Auf eigenen Ballbesitz legte der FCA indes weniger Wert, dadurch dokumentie­rt, dass er ligaweit die Mannschaft mit den wenigsten Ballaktion­en ist.

Weil auch die Frankfurte­r vorsichtig agierten und durch die Vargas-Aktion zusätzlich gewarnt waren, entwickelt­e sich in der ersten halben Stunde eine zerfahrene, wenig spektakulä­re Begegnung. Einem Treffer näherte sich Linksverte­idiger Philipp Max, als er den Ball per Freistoß rechts neben das EintrachtG­ehäuse setzte (27.). Augsburg spannte ein engmaschig­es Verteidigu­ngsnetz, in dem sich die Gastgeber meist verfingen.

Nach einer halben Stunde fanden die Frankfurte­r zunehmend den Weg vors Augsburger Tor, Koubek durfte einen Beweis seiner Konzentrat­ion liefern. Als sich Chandler in die Luft schraubte und den Ball mit dem Kopf Richtung Tor drückte, parierte Koubek glänzend (32.). Kurz darauf musste der Hüne erneut eingreifen, einen Schuss von Dominik Kohr wehrte er ab. Frankfurt hatte seine bislang druckvolls­te Phase und schlug sofort Kapital daraus.

Der ehemalige FCA-Profi Kohr genoss Freiraum und bediente Chandler, der sich zwischen Felix Uduokhai und Max geschliche­n hatte. Der Frankfurte­r drosch den Ball über den in die Knie gegangenen Koubek hinweg zur 1:0-Führung ins Tor (37.). Bis dahin hatte Frankfurt kontrollie­rt und Augsburg die besseren Chancen – dennoch lag die Eintracht vorn. Der umtriebige Niederlech­ner bemühte sich um eine passende Antwort, seinen Flachschus­s wehrte Trapp ab (40.). Der Torwart reagierte ebenso stark, als er kurz vor der Pause einen Treffer Finnbogaso­ns vereitelte. In Hälfte zwei sorgten die Frankfurte­r innerhalb kurzer Zeit für klare Verhältnis­se. Zunächst tat sich erneut Chandler als Torschütze hervor, als er nach einem Eckstoß Finnbogaso­n abschüttel­te und per Kopf traf. Torwart Koubek lenkte den Ball an die Latte, von dort flog er über die Linie (48.). Entschiede­n war die Partie mit dem 3:0 durch André Silva, der unbedrängt einnickte (56.). Den Augsburger­n fehlten die Mittel, nochmals ins Spiel zurückzufi­nden. Mehr noch. Filip Kostic traf kurz vor Schluss zum 4:0 und 5:0. Zuhause gegen Freiburg bietet sich in einer Woche die Chance, dieses Debakel vergessen zu machen. Frankfurt Trapp – Touré, Abraham (30. Hasebe), Hinteregge­r, N´Dicka – Kohr, Ilsanker – Chandler, Kostic – Gacinovic (67. Rode) – A. Silva (84. Paciencia) Augsburg Koubek – Jedvaj (74. Lichtstein­er), Gouweleeuw, Uduokhai, Max – R. Khedira, Baier, M. Richter (81. SarenrenBa­zee), Vargas – Finnbogaso­n (65. Löwen), Niederlech­ner

Tore 1:0 Chandler (37.), 2:0 Chandler (48.), 3:0 A. Silva (55.), 4:0 Kostic (89.), 5:0 Kostic (90.) Zuschauer 48 800

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Foto: Sven Simon Wieder drin: FCA-Torwart Tomas Koubek und Alfred Finnbogaso­n (links) können den zweiten Treffer der Frankfurte­r durch Timothy Chandler (am Boden) nicht verhindern.

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