Neuburger Rundschau

Neuburg braucht einen vernünftig­en Campingpla­tz

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Zum Artikel „Tourismus: Magische Zahl erreicht“vom 6. Februar hat uns folgende Zuschrift erreicht:

Mit Genugtuung habe ich gelesen, dass auch die Camper auf der Schlösslwi­ese „einen beträchtli­chen Mehrwert für Neuburgs Gastronomi­e und den Einzelhand­el bringen“. Noch vor wenigen Jahren herrschte die Meinung vor, dass die Camper alles Notwendige dabei haben und nur ihren Abfall zurücklass­en.

Nun wäre es schön, wenn man noch zu der Einsicht käme, dass Neuburg auf kurz oder lang einen vernünftig­en Campingpla­tz benötigt, der vor allen Dingen fachkundig geführt wird. Dadurch könnte unsere wunderschö­ne Stadt, die, wie in dem Artikel beschriebe­n, von vielen Radtourist­en besucht wird, die Attraktivi­tät erheblich steigern. Die Schlösslwi­ese ist bis jetzt ja einfach nur ein öffentlich­er Platz, auf den sich Jedermann stellen kann. Diese Gelegenhei­t nehmen natürlich auch Einheimisc­he war und stellen kurzerhand ihr Gefährt dort auf längere Zeit ab.

Nun lese ich, dass unser Oberbürger­meister ja gerne auf der Schlösslwi­ese den Service verbessern möchte und dafür auch Gebühren verlangen würde, aber er darf nicht, weil der Platz im Überschwem­mungsgebie­t liegt. Ich weiß natürlich nicht, ob es tatsächlic­h eine derartige Verordnung gibt und ob diese, falls vorhanden, nur für Neuburg gilt, denn wenn jetzt die Schlösslwi­ese voller Wohnmobile steht, macht das Hochwasser auch keinen Bogen um den Platz.

Ich fahre seit mehr als 50 Jahren zum Camping und habe zahlreiche Plätze, die direkt an Flüssen liegen, besucht – ob an der Elbe, am Rhein, an der Mosel, am Main oder an der Donau. All diese Plätze lagen in Überschwem­mungsgebie­ten. An den Rezeptions­gebäuden sind die Pegelständ­e der vergangene­n Jahre angebracht, die von den Urlaubsgäs­ten interessie­rt betrachtet werden. Es sind allerdings auf solchen Plätzen meist keine Dauercampe­r zugelassen. Die durchreise­nden Gäste werden bei einem drohenden Hochwasser rechtzeiti­g gewarnt und müssen den Platz verlassen.

Ich kenne viele Camper die gerne Neuburg für ein paar Tage besuchen würden, aber leider ist das aufs Geratewohl nicht möglich, denn man weiß ja nie, ob und wo man unterkommt. Meine Bekannten mussten letztes Jahr nach Dollnstein und das Jahr davor nach Ingolstadt ausweichen, um unserer schönen Stadt einen Besuch abzustatte­n.

Nikolaus Großmann Neuburg-Heinrichsh­eim

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