Nahverkehr wird ausgebaut
INVG-Aufsichtsrat beschließt weiteren Ausbau des ÖPNV. Wochentags im Halbstundentakt bis Mitternacht
Ingolstadt Der Aufsichtsrat der Ingolstädter Verkehrsgesellschaft (INVG) hat eine weitere Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) beschlossen. Zum Fahrplanwechsel im April werden die Nachtlinien Montag bis Samstag im Halbstundentakt bis 24 Uhr fahren, die Linie 21 erhält einen durchgängigen 15-Minuten-Takt auch auf dem Südast bis zum IN-CampusGelände und die Linie 17 wird zur dritten Tangentiallinie erweitert.
Bereits im Dezember brachte der Aufsichtsrat das Maßnahmenpaket ÖPNV-Initiative 2020 Plus auf den Weg, jetzt wird durch effiziente Verkehrsplanung das Angebot der INVG-Fahrplan deutlich ergänzt. Als weitere technische Innovation zusätzlich zum bereits beschlossenen On-Demand-Verkehr, also Rufbussen, soll auch der Einstieg in das autonome Fahren im ÖPNV durch ein Pilotprojekt mit der Zahnradfabrik (ZF) Friedrichshafen AG und deren Tochtergesellschaft „Zukunft Mobility“gestartet werden. Torsten Gollewski, Leiter Vorentwicklung bei ZF, sieht in Ingolstadt im Hinblick auf die technisch leistungsfähige INVG-Leitstelle und die insgesamt moderne Straßeninfrastruktur „hervorragende Rahmenbedingungen und Voraussetzungen“, um seitens ZF in Kooperation mit der INVG für die Fahrgäste ergänzend zum Taktverkehr autonom fahrende Shuttles erfolgreich in den ÖPNV zu integrieren. Die Firma „Zukunft Mobility“hat angekündigt, bereits in diesem Jahr mit 100 Arbeitsplätzen in Ingolstadt an den Start zu gehen, perspektivisch soll die Mitarbeiterzahl auf mehr als 200 Personen steigen.
Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel begrüßt diese Entwicklung nachdrücklich: „Wir stärken gemeinsam den ÖPNV in Ingolstadt in allen Bereichen mit einem Schwerpunkt auf Angebotsausbau durch mehr Busse und bessere Takte für alle Bürger. Zudem wollen wir die Chancen der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz auch für den ÖPNV konsequent nutzen und schon bald autonome Busse im Stadtgebiet fahren lassen.“INVGGeschäftsführer Robert Frank äußert sich ebenfalls zufrieden: „Der Aufsichtsrat der INVG hat heute erneut die Weichen für eine umfassende und nachhaltige Verbesserung des ÖPNV in Ingolstadt gestellt – wir wollen für unsere Fahrgäste ein ÖPNV-Angebot rund um die Uhr und technisch auf höchstem Niveau anbieten.“
Die ÖPNV-Initiative 2020 Plus wurde Ende 2019 einstimmig im INVG-Aufsichtsrat beschlossen und beinhaltet einen umfassenden Maßnahmenmix, um das Angebot für Bus- und Bahnnutzer in Ingolstadt und in der Region strategisch zu verbessern: Einführung neuer Linien und attraktiver Takte, wie Linie 59 von Etting zum Klinikum, Ausbau der Infrastruktur durch neue DFIAnzeiger, Erweiterung des Handyticketings, vollständige Modernisierung des Fuhrparks sowie Einführung von Rufbussen, also App-gestützten Bedarfsverkehren. Die Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs Ingolstadt Audi und des Bahnhalts Brunnen Ende des Jahres flankieren diese Maßnahmen. Die Finanzierung erfolgt vorrangig durch die Stadt Ingolstadt, wobei auch erhebliche Fördermittel durch den Bund und den Freistaat fließen.