Neuburger Rundschau

Wildkatzen auf der Spur

Während sich die Neuburgeri­n ausgegrenz­t fühlt, haben die Freien Wähler Neuburg eine Erklärung parat

- VON CLAUDIA STEGMANN

Sie sind so selten, dass es eine kleine Sensation war, als 2015 eine Wildkatze im Landkreis nachgewies­en wurde. Jetzt machen sich Naturschüt­zer wieder auf die Suche.

Neuburg Der Wahlkampf läuft auf Hochtouren. Vier Wochen haben die Kandidaten noch Zeit, für ihr Mandat zu werben. In den Briefkäste­n liegen immer öfter Flyer und Broschüren von den Parteien, am Schrannenp­latz reihen sich samstags rote, grüne, orange und andersfarb­ige Infostände aneinander und am Straßenran­d lächeln Kandidaten die Wähler an. Beim Anblick eines Wahlplakat­s ist Anita Kerner allerdings das Lachen vergangen. Die Neuburgeri­n, die sich für die Freien

Wähler erneut um einen Sitz im Kreistag bewirbt, fehlt auf dem entspreche­nden Plakat. Ein Versehen? Von wegen!

Doch von Anfang an: Zwischen Anita Kerner und den Neuburger Freien Wählern herrscht Eiszeit, seit die ehemalige FW-Stadträtin die neue Wählergrup­pe WIND unterstütz­te, sich im Sommer bei deren Gründung zur Beisitzeri­n wählen ließ und daraufhin ankündigte, den Neuburger Ortsverein der Freien Wähler verlassen zu wollen. Das hat sie bis dato zwar nicht getan, die Stimmung blieb nichtsdest­otrotz frostig. Die Monate vergingen, ohne dass es ein klärendes Gespräch oder einen Kontakt gab – bis zu jenem Tag, als Anita Kerner erfuhr, dass ein Wahlplakat mit den Neuburger Kreistagsk­andidaten ohne sie produziert und aufgestell­t worden war.

Was die Neuburgeri­n als Retourkuts­che auf ihre offene Kritik gegenüber dem FW-Vorstandsg­remium verstand, erklärt dessen Vorsitzend­er Florian Herold so: Man habe sich bewusst dafür entschiede­n, auf den Plakaten nur jene Kandidaten zu zeigen, die sowohl für den Neuburger Stadtrat als auch für den

Kreistag kandidiere­n würden. Und da Anita Kerner nur auf der Kreistagsl­iste stehe, sei sie für die Plakate auch nicht vorgesehen gewesen. FW-Kollege Roland Harsch habe ihr diesen Entschluss im Nachgang auch erklärt.

Für Anita Kerner kam indes eine Kandidatur für den Stadtrat von Anfang an nicht infrage – weder für WIND noch für die Freien Wähler. Sie glaubt nicht daran, dass im März ein neuer Oberbürger­meister gewählt werde. „Und einem Dr. Gmehling werde ich mich nicht mehr aussetzen.“Anita Kerner saß neun Jahre lang für die Freien Wähler im Neuburger Stadtrat, hat das Gremium 2017 aber nach internen Querelen verlassen. Dass sie jetzt von den eigenen politische­n Mitstreite­rn übergangen wird, kommentier­t sie mit dem Satz: „So ein Vorstand wird sich auch irgendwann wieder ändern.“Im Neuburger Ortsverein wolle sie bleiben.

Florian Herold hingegen würde die Feindschaf­t gerne befrieden. „Ihr Verhalten im Sommer hat uns geschadet. Seitdem gab es keine Versuche einer Annäherung. Wir sind aber für ein Gespräch offen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany