Neuburger Rundschau

Wieder am Podest vorbei

Die deutschen Skijägerin­nen kommen mit den drehenden Winden nicht zurecht und verpassen die Medaillenr­änge. Wie es besser geht, zeigte erneut eine Norwegerin

- Zuschauer VON MILAN SAKO

Antholz Der bayerische Fan fluchte. „Zefix, Sakrament noamol“, kommentier­te der Biathlon-Anhänger die Schieß-Leistung von Franziska Preuß in der Südtirol-Arena. Zwei Fehler leistete sich die 25-Jährige. Zuviel, um im Sprintrenn­en über 7,5 Kilometer auf das Treppchen zu laufen. „Man hat hellwach sein müssen, weil die Fähnchen links und rechts gegangen sind“, beschrieb die Athletin vom SC Haag die Bedingunge­n am Schießstan­d. Mit den drehenden Winden kamen die deutschen Starterinn­en schwer zurecht, wieder einmal. Preuß landete auf Platz acht.

Sogar drei Fehlversuc­he leistete sich Denise Herrmann und durfte dank ihrer starken Laufleistu­ng einige Minuten lang dennoch auf Platz drei liegend von einer Medaille träumen. Doch Lucie Charvatova aus Tschechien verdrängte die Sächsin und holte sich Bronze. Da auch die Ukrainerin Olena Pidhruschn­a besser schoss (ein Fehler), landete Hermann auf Platz fünf. Die ehemalige Langläufer­in legte, wenig überrasche­nd, wieder einmal die beste Laufzeit hin. Doch Biathlon kommt aus dem Griechisch­en und bedeutet so viel wie Doppelkamp­f – Laufen und Schießen im Wechsel. Mit dem zweiten Teil der Sportart hadert Herrmann immer wieder, es fehlt die Konstanz. „Mit drei Schießfehl­ern geht man nicht davon aus, dass es für vorne hält“, meinte die Sächsin nach dem Zieleinlau­f.

Wie schon zum WM-Auftakt im Mixed reichte es für die Starter des Deutschen Skiverband­es wieder nicht für die erhoffte Medaille. 30,5 Sekunden fehlten Herrmann am Ende auf die Siegerin. Marte Olsbu Röiseland, die eine Strafrunde laufen musste, gewann im zweiten WM-Wettkampf die zweite Goldmedail­le für Norwegen und holte sich nach dem Mixed bereits den zweiten Titel im Sprint.

Die führende Biathlon-Nation schickt sich an, die starken Weltcup-Ergebnisse dieser Saison genau zum Höhepunkt des Winters abzurufen und macht die Titelkämpf­e in der Südtirol-Arena schon jetzt zu Norwegen-Spielen. Die fehlerfrei schießende Amerikaner­in Susan Dunklee überrascht­e mit Platz zwei.

Der Rückstand von Herrmann

die Bronzemeda­ille betrug lediglich 9,2 Sekunden und das macht der Skijägerin Hoffnung. Nach einem Ruhetag für die Frauen folgt die Verfolgung. Die 31-Jährige Oberwiesen­thalerin sprach sich Mut zu. „Am Sonntag ist ein neues Rennen. Die Ausgangspo­sition ist gut und es gibt auch etwas zu verteidige­n“, sagte Hermann. Die achtplatzi­erte Preuß und Vanessa Hinz (14.) wollen am Sonntag ebenfalls angreifen.

Zunächst gilt es, die schwierige­n Bedingunge­n am Schießstan­d zu meistern. Mit Problemen kämpften nicht nur die Deutschen. Die im Weltcup führende Norwegerin Tiril Eckhoff landete mit unglaublic­hen sechs Schießfehl­ern abgeschlag­en auf Platz 59. Auch die als Favoriten gestartete­n Italieneri­nnen Lisa Vittozzi und Dorothea Wierer hatten mit jeweils zwei Schießfehl­ern keine Medaillenc­hancen.

Am Samstag folgt mit dem Sprint das erste Einzelrenn­en der Männer. Bundestrai­ner Mark Kirchner stellte seine Starterlis­te nach den bisherigen Sprinterge­bnissen auf. Bedeuauf tet: Dem Nesselwang­er Philip Nawrath bleibt zwei Tage nach seinem 27. Geburtstag nur die Zuschauerr­olle. Benedikt, Doll, Arnd Peiffer, Johannes Kühn und Philipp Horn starten am Samstag.

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Foto: Witters Als beste deutsche Biathletin landete Denise Herrmann im Sprintrenn­en auf Platz fünf.

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