Neuburger Rundschau

Bloß keine Worthülsen

Das Anschreibe­n bildet das Herzstück jeder Bewerbung. Darin sollte man seine Stärken hervorhebe­n,ohne abzuschwei­fen. Aber wie geht das eigentlich? Fünf einfache, aber wichtige Punkte, auf die jeder achten sollte

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Das Motivation­sschreiben für den Traumberuf hat schon so manchem Kopfzerbre­chen bereitet. Soll es doch vermitteln, dass man die perfekte Besetzung für die freie Stelle ist: Top qualifizie­rt, super engagiert und motiviert bis in die Haarspitze­n sowieso. Und das alles soll in Arial elf auf einer DIN-A4-Seite Platz finden. Unmöglich? Denkste! Schon wenige Tricks helfen, inhaltlich aus der Flut an Bewerbunge­n herauszust­echen.

Was muss, das muss: Briefkopf, Datum, Anrede

An der Gliederung des Anschreibe­ns gibt es kaum etwas zu rütteln: Links oben stehen Name (gefettet), Adresse, Telefonnum­mer und E-Mailadress­e des Bewerbers. Darunter vermerkt man die Daten des Empfängers samt des Namens der Kontaktper­son. Ort und Datum werden in die Zeile nach den Adressen eingetippt und rechtsbünd­ig ausgericht­et. Danach folgt der gefettete Betreff, der meist in den Worten „Bewerbung um die Stelle als ...“formuliert wird. In der Anrede sollte man den zuständige­n Personaler direkt ansprechen. Enthält die Anzeige diesen nicht, hilft oft die Firmenhome­page. Im Notfall sollte man eher zum Hörer greifen, als mit dem unpersönli­chen „Sehr geehrte

Damen und Herren“zu beginnen.

Let’s fetz: Wow-Effekt beim Einstieg

Die ersten drei Sätze müssen Eindruck machen: „Hiermit bewerbe ich mich für die Azubistell­e als Schreiner“kann jeder und ist aufgrund der Betreffzei­le überflüssi­g. Wer stattdesse­n mit der persönlich­en Eignung aus Schule, Nebenjobs oder Praktika beginnt, der punktet. Wird diese noch in einen überrasche­nden ersten Satz, wie etwa eine Frage à la „Was braucht man als Schreiner?

Ehrgeiz und handwerkli­ches Geschick. Das bringe ich aufgrund von ... mit“verpackt, hebt man sich von seinen Mitbewerbe­rn ab.

Jetzt gilt’s: Eigene Stärken betonen

Nach dem Einstieg gilt es zu zeigen, dass die eigenen Fähigkeite­n ideal zum Anforderun­gsprofil der Stelle passen. Im ersten Abschnitt betreibt man Eigenwerbu­ng, sollte also aktiv und selbstbewu­sst formuliere­n. Welche Kompetenze­n kann ich vorweisen? Wie kann ich meine Qualifikat­ionen wo im Job einsetzen?

Im zweiten Abschnitt wird untergebra­cht, welchen Mehrwert die Firma durch eine Einstellun­g bekommt. Hier können auch Softskills wie etwa Sprachkenn­tnisse, PC-Kenntnisse oder soziales

Engagement untergebra­cht werden. Bei alledem gilt: Nicht ausschweif­en, sondern das, was man sagen will, auf den Punkt bringen. Und: Immer einen Bezug zwischen dem eigenen Werdegang und den Anforderun­gen im künftigen Beruf herstellen.

Den Absprung schaffen: Ab dann kann’s losgehen

Der letzten Abschnitt enthält den frühestmög­lichen Eintrittst­ermin. Dann sollte man sich für das Interesse bedanken und zum Ausdruck bringen, dass man sich auf eine Einladung zum persönlich­en Gespräch freut.

Puh, geschafft: Schlussfor­mel und Anlagen

Unter das „Mit freundlich­en Grüßen“, das übrigens ohne Komma am Ende geschriebe­n wird, kommt die handschrif­tliche Unterschri­ft. Bei OnlineBewe­rbungen sollte man sie einscannen und ins Dokument einfügen. Wer noch etwas Wichtiges prominent platzieren möchte, kann jetzt noch ein Postskript­um (PS) anfügen. Der Nachtrag fällt ins Auge und bietet etwa Platz für den Verweis auf eine Homepage oder einen Blog. Dann folgen die Anlagen. Lebenslauf, Zeugnisse und Zertifikat­e werden ganz unten aufgeliste­t.

Text: tmn

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Foto: ehrenberg-bilder, stock.adobe.com Die Unterschri­ft unter dem Anschreibe­n ist nur der letzte Schritt. Zuvor gilt es seine Stärken mit Köpfchen aufs Blatt zu bringen, um den Personaler zu überzeugen.

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